Am Samstag in entspannter Zweierrunde:
Warhammer Invasion : Gleich viermal wollte sich mein neues Zwergendeck gegen die Dunkelelfen und das Chaos behaupten. Drei mal ging es nach heftig unkämpfen Partien schief, aber dann konnten meine Zwerge mit einer recht konservativen Sieg einfahren - erstmal im Königreich und in Questzone einmauern und dann mit heftigen Angriffsanheiten aufs Schlachtfeld gewagt. War aber trotzdem noch knapp.
Heftig ist die Karte der Dunkelelfen, die alle angreifenden Einheiten vernichtet. Das hat mir zweimal das Schlachtfeld leergefegt. Nervig ist zudem die Karte, die meine 1er-Einheiten einfach so zurück auf die Hand schickt. Da ist noch einiges an Optimierungspotenial bei meinen Zwergen vorhanden, aber meine "Sieg über starke Entwicklungen" klappte schon ganz gut ... im vierten Anlauf. Zum kompromisslosen Rush-Angriff fehlt aber noch die Power. Mal sehen, ob ich das irgendwie in einem Deck kombinieren kann.
Auf Augenhöhe gespielt und mit eigenem Deck macht Warhammer Invasion fast schon unerschöpflich viel Spass, der Spannungsbogen stimmt, der Ruf nach einer Revanche nicht weit. Für mich eines der besten taktisch geprägten Kartenspiele für zwei Spieler. Die nächsten Deckbau-Sessions warten schon. Werde mich "jetzt" erstmal ans Imperium wagen und die filigranen Hochelfen sind auch noch eine Herausforderung für sich.
Saustall - Der Allgäu-Krimi : Konnte nicht widerstehen und habe mir das Spiel mitbringen lassen. Jetzt richtig gespielt und in Zweierrunde hatte es nichts von seiner besonderen Atmosphäre verloren. Bin schon auf die kommenden Partien gespannt, auch weil es perfekt in meine Wenigspieler-Spielrunde passt. Klare Empfehlung an alle, die Mechanismen abseits des Gewöhnlichen suchen. Ist auch ausreichend zügig gespielt und nicht so schwergewichtig wie Mystery Express sich selbst nimmt. Mit Cluedo hat es hingegen wenig gemeinsam, ein ganz anderes Detektivspiel eben, das man mal erlebt haben sollte.
Offrandes : Zu zweit gibt es ganz spezielle wie offizielle Regeln. Die Versteigerung fällt weg, dafür sucht sich der Mitspieler ein Charakterpaar aus, das zuvor zusammengestellt wurde, teils offen, teils verdeckt. Damit ist dem Spiel leider auch der gute Kern geraubt, weil an den Versteigerungen hing das ganze Spielkonzept. Der Rest drumherum sind eigentlich nur Auswirkungen der Versteigerungen. Ohne Versteigerung ist das Spiel schlicht öde und langweilig, wenn auch zum Glück schnell zu Ende gespielt. Also besser dem Schachtelaufdruck folgen und 3 bis 5 Spieler (optimal 4 oder 5) daran teilhaben lassen. Wenn es dann noch in einer Spielrunde gespielt wird, die gemein-hinterhältige-Konfrontation aushalten und ebenso austeilen können, dann glänzt Offrandes. Zu zweit gibt es klar bessere Spiele.
Zombie State : Ein Spiel, das man prima während der ersten Spielrunde erklären kann, weil da passiert noch recht wenig und dann ist man direkt mitten drin in der beklemmenden Atmosphäre von den Zombie-Horden überrannt zu werden. Diesmal richtig gespielt und so waren die Zombies schnell in der Überzahl, der Kampf fast aussichtslos. Ich konnte zudem nicht die Invasions-Zombies im Grenzgebiet abwehren und hatte einen x-Fronten-Kampf, den ich so um Runde 11 schliesslich verloren hatte, weil von den Ressourcenländern abgeschnitten und die Bevölkerung weggefressen.
Der Glücks-Aspekt beim Erforschen der Technologien funktioniert, wenn man den nicht als Spiel mit dem Zufall betrachtet. Lieber ausreichend "Freedom-Points" einsetzen, um auf Nummer sicher zu gehen, als nachher zu jammern. Nur wenn es eben absolut nicht anders geht, dann sollte man eine Chance fernab 1:12 wagen. Wer höher pokert, selbst 3:12 finde ich riskant, muss eben auch damit rechnen, dass es nicht aufgeht und darf anschliessend nicht jammern.
Ein Spiel, das wegen seiner Zombie-Themaik und dem Amitrash-Anstrich ganz sicher nicht überall zünden wird. Aber wer sich darauf einlassen kann und will, für den gibt es immer wieder neue Taktiken und Herausforderungen zu entdecken. Diese zweite Partie lief schon ganz anders als meine Erste und dank der vielen Technologie-Kombinationen immer noch spannend. Das nächste Mal werde ich überleben, ganz sicher, hoffentlich!