Beiträge von Dirtbag im Thema „14.06. - 20.6.2010“

    Ursprünglich hatte ich vor, es direkt beim Verlag in den USA zu bestellen, aber das Fantasy-In in Hannover hatte es dann für 50€ direkt vor Ort verfügbar.


    Ich würde es nicht als typischen Ameri-Trash bezeichnen. Eher als ameri-trashig beeinflusstes Pandemie ohne kooperatives Spielelement, dafür aber mit indirekter Spielerinteraktion.


    Sehr ähnlich zu Pandemie ist der grundsätzliche Ablauf:
    Resourcenkarten ziehen, Zombie-Vermehrung/Bewegung, Event-Karten, Spieleraktionen,Fortschreiten auf der Mutations-Leiste.


    Zu Beginn werden für jeden Spieler zwei Regionen mit Zombies ermittelt. Die Zombies vermehren sich leider recht schnell, fressen Regionen leer und wandern dann in andere (meist in mehrere) Regionen ab. Das Problem dabei ist, dass entvölkerte Regionen die Aktionspunkte pro Runde verringern. Habe ich keine oder nur eine entvölkerte Region stehen mir 6 Aktionen zur Verfügung, sobald aber zwei Regionen leer sind, habe ich nur noch 5 Aktionen zur Verfügung. Hinzu kommt, dass leere Regionen auch keine Resourcen mehr produzieren.
    Zusätzlich gibt es ein Deck aus Events, das ähnlich wie der Spieler-Zugstapel bei Pandemie funktioniert: mit fortschreitender Spieldauer werden immer mehr Outbreak-Karten hineingemischt. Wenn aufgedeckt, generiert eine Outbreak-Karte für jeden Spieler in einer zufälligen Region einen Zombie.
    Wie in Pandemie auch können natürlich auch die Zombies "weggenommen" werden - nur eben hier durch Militär oder Technologien, die erst erforscht werden müssen. Eine Militäreinheit kann maximal so viele Zombies entfernen wie sie Offensiv- oder Defensivstärke hat. Ist die Zahl der Zombies mindestens gleich, wird die Militäreinheit ebenfalls zerstört und übrige Zombies bleiben im Land.


    Anders als Pandemie dagegen ist die Rolle der Spieler. Man hilft sich hier nicht gegenseitig, hier ist sich jeder selbst der Nächste. Jeder Spieler repräsentiert ein Staatsoberhaupt und tut alles in seiner Macht stehende, um seiner Nation das Überleben zu ermöglichen. Was die anderen Spieler machen ist also nur sekundär von Bedeutung, es spielt jeder vor sich hin.
    Aber:
    Zombies bewegen sich. Und sie bewegen sich immer dorthin, wo das Nahrungsangebot am größten ist. Das heißt (übertrieben), wenn ich eine leergefressene Region an der Grenze mit 6 Zombies drin habe und in deren Umgebung sind drei eigene Regionen mit wenig Bevölkerung und drei gegnerische Regionen mit viel Bevölkerung, dann werden die Zombies zu den gegnerischen Regionen laufen.


    Durch die Technologien besteht auch die Möglichkeit, sich gegenseitig ein wenig zu helfen. Sofern man das denn möchte.


    Gewonnen hat derjenige, der es entweder geschafft hat, eine komplette Runde lang keinen einzigen Zombie in seinem noch bewohnten Staatsgebiet zu haben. Oder einfach derjenige mit der meisten verbliebenen Bevölkerung nach 15 Runden.


    Der Ameri-Trash-Faktor ist hauptsächlich das Thema sowie die Verwendung von Militär und diversen Technologien, die in einem typisch europäischen Spiel niemals auftauchen würden (Air Strike, Cannibalism, Nuclear Warhead, etc.). Teilweise vielleicht auch noch die zufällige Generierung von Outbreaks. Bei Pandemie spielt sich das ja immer im in etwa gleichen Rahmen ab (plus minus ein paar Infektionskarten).
    Davon abgesehen finde ich es relativ stark Euro-lastig und erwarte durch die vielen verschiedenen Technologien und die zufällige Outbreak-Generierung einen recht hohen Wiederspielwert.


    Persönlich finde ich das Spiel auch stärker involvierend, da jeder eine eigene Nation spielt und man sich naturgemäß eher mit einem "Ich" als mit einem "Wir" identifizieren kann - und einem damit auch das Schicksal eher am Herzen liegt als bei Pandemie. Je nach Standpunkt ein Positiv- oder ein Negativargument ist die mit 2-3 Stunden deutlich längere Spielzeit.


    So, ich hoffe mal, dass das jetzt nicht zu ausführlich geworden ist... :)

    Am Wochenende wurde auch mal wieder ausgiebig gespielt:


    Den Anfang machte am Freitagabend Runebound - Insel des Schreckens. Eine schöne Abwechslung zum Grundspiel und den anderen Erweiterungen, die dank einer gewissen Routine dann auch nach 2,5 Stunden (inkl. Auf- und Abbau) auch schon beendet war. Dank meiner Level-Wut war der Endboss im Prinzip ein Autokill.


    Da Runebound so schnell vorbei war, blieb noch Zeit für eine Runde Stone Age. Schon ewig nicht mehr gespielt und wie sich herausstellte auch recht glücksabhängig, aber hin und wieder doch ganz nett.


    Am Samstag war dann ein Neuerwerb an der Reihe, und zwar Zombie State - Diplomacy of the Dead. Zum Kennenlernen erstmal nur zu zweit und nach den abgedruckten Regeln für 2 Spieler (jeder mit nur einer Nation) statt nach der BGG-Empfehlung für 2 Spieler (jeder mit 2 Nationen). Hat aber trotzdem sehr viel Spaß gemacht. Es stellt sich auf jeden Fall sehr schnell das beklemmende Gefühl der Hilflosigkeit im Angesicht stetig wachsender Zombiehorden ein. :)


    Am Sonntag gabs dann noch eine Runde Descent, die die Helden haushoch für sich entscheiden konnten. War nicht mein Spiel und der Besitzer spielte nach den Standard-Regeln, weshalb dem Spielsieg nach einem anfänglichen Questmarker-Engpass nichts mehr im Weg stand. Das Gute daran war allerdings, dass das Spiel nach 4 Stunden (ink. Auf- und Abbau) beendet war und noch Zeit für den zweiten Neuerwerb war.


    Nämlich Prophecy. Die Anleitung war schnell gelesen und das Spiel ebenso schnell aufgebaut. Wie sich herausstellte, war der Spielbeginn dann allerdings dank extremen Würfelpechs unsererseits sehr sehr zäh. Egal welches Monster wir bekämpften, wir wurden besiegt. Und kamen nicht voran. Irgendwann war diese Pechsträhne dann aber auch überstanden und das Spiel lief normal. Den Endkampf konnte meine Freundin für sich entscheiden, da mein Paladin nach der vierten Kampfrunde seiner Berserkerwut und seiner Berserker-Axt erlag und die letzten beiden Artefakte schließlich fallen ließ.