Beiträge von [Tom] im Thema „03. 05. - 09. 05. 2010“

    Gestern noch eine Runde Vor den Toren von Loyang gespielt.


    Sehr, sehr schönes Spiel, muss ich sagen. Jetzt habe ich also an diesem Wochenende die anderen beiden Spiele der Harvest-Reihe neben Agricola gespielt, und bin doch sehr zufrieden mit den Neuerwerbungen.
    Loyang wollte ich eigentlich nur wegen der hübschen Veggiemeeples haben (ok, und der guten BGG-Bewertung); Le Havre fand ich kaum attraktiv. Aber das Angebot hatte sich mir halt gerade so... angeboten, dass ich beide genommen habe - und es war gut so!


    Die Caylus/Agricola-Komponente von Le Havre ist toll umgesetzt. Die ungerade Anzahl von Runden, so dass die Spieler unterschiedlich viel Zeit zum Handeln haben, ist ein sehr ungewöhnliches Prinzip (ich muss Le Havre unbedingt mal zu fünft spielen!) aber eine tolle Idee. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut funktioniert.
    Ebenso der Bau der Gebäude, das Besuchen der Gebäude, und die "Eintrittsgebühren" (kennt man ja von Caylus) sind gut gelöst. Besonders der taktische Kniff, ein Gebäude zu Kaufen/Verkaufen, um den Mitspieler hinaus zu werfen ist eine elegante Lösung!
    Während der Kauf dabei ja noch durchaus sinnvoll erscheint, ist beim Verkauf schon der Verlust in Franc mit dem Gewinn durch Nutzung des Gebäudes zu berechnen.


    Diese gezielte Gewinn/Verlust-Rechnung finde ich übrigens auch bei Loyang sehr reizvoll! Gebe ich meinem bereits unzufriedenen Stammkunden nun seine letzte Lieferung? Oder bezahle ich lieber 2 Käsch Strafe, beliefere dafür einen Laufkunden, der mir aber, da der Stammkunde noch da ist und somit eine Mehrheit an Stammkunden liegt, 2 Käsch extra bezahlt? Lohnt sich der Kauf von Waren, eingetauscht, um den Laufkunden zu beliefern?


    Wobei mir im Spiel (Loyang) garnicht aufgefallen ist, dass man eigentlich vor sich hin wirtschaftet, und die (fast) einzige Interaktion mit dem Mitspieler der Poker um die Aktionskarten ist. Seltsamerweise empfinde ich das "vor sich hinwirtschaften" bei Agricola als negativ, während es mir bei Loyang nicht auffällt. Dabei hat Agricola eigentlich sehr viel stärkere und aggresivere Interaktion als Loyang; dennoch mag ich Agricola nicht so gerne.
    Vielleicht liegt es daran, dass man bei Loyang gerade im mittleren Spielbereich jede Runde einen Berg Ressourcen bekommt, während man bei Agricola immer nur so am Existenz-Minimum entlang schabt... :)

    Zitat

    Original von ravn


    Mal über den eigenen Tellerrand geschaut: Wie gross und wichtig ist die TCG-Szene für Warhammer Invasion in Deutschland? Wer Magic oder Pokemon oder was auch immer sammelt und spielt und darin vernarrt ist, wird diese Spiele auch weiterhin vorziehen. Ist Warhammer Invasion nicht eher der Versuch, neue Kundenschichten im Kreise der typischen Brettspieler zu gewinnen? Da sehe ich die Masse und nicht in "ein paar Freaks, die jammern, dass sie ihre englischen Karten auf offiziellen Turniere nicht nutzen können". Oder sieht die W:I-Spielerwelt dort draussen anders aus?


    Aus den Brettspieler-Kreisen neue Spieler ziehen zum Einen; zum Anderen die älteren Spieler-Generationen ins Spiel holen, die schon ihre (negativen) Erfahrungen mit Boostern & Random Cards gemacht haben. Die wollen lieber für einen fixen Betrag alle Karten haben und gut (daher auch die neue Distribution als 3er-Sets, also Playsets).
    Aber nur die Brettspieler als Kunden zu haben rentiert sich bei weitem nicht! Die Künstler zu bezahlen für die Artworks und die Druckereien, dafür muss man schon einen sehr hohen Absatz haben - den bekommt man nur mit einer Spielerszene, wo in einer Spielergruppe jeder Alles hat - und dann bist Du praktisch schon in der Turnier-Szene. Bleibt die Frage, was es da als Preise gibt - Promo-Karten? Ist natürlich wieder so eine Sache, weil dann nur ein begrenzter Teil der Spieler an diese besonderen Karten rankommt. Spiele-Packungen? Warum, man hat ja schon Alles. Bleibt ja fast nur noch Geld, aber dann ruft man gleich die Profispieler auf den Plan, denen das Spiel an sich egal ist und die nur mal eben ein Turnier gewinnen gehen...

    Zitat

    Original von ravn
    Dass auf Deutschen Turnieren von Heidelberger keine englischen Karten benutzt werden dürfen ist für mich mehr als logisch: Heidelberger stellt den adminstrativen Aufwand und muss Budget dafür einplanen. Klar, dass die als Gegenleistung auch erwarten, dass man mit den Katen spielt, bei denen Heidelberger mitverdient. Wobei bisher ja auch Karten gestellt wurden, wenn man selbst kein eigenes Deck am Start hatte.


    Mag logisch sein - ist aber ene Art Todesstoss für das Spiel im grösseren Maße:
    Gerade in der TCG-Szene spielen viele Spieler lieber mit den englischen Karten, und damit wird das Spiel sofort uninteressant für sie -> Kunden weg.
    Ja, mag sein, dass das ja keine Kunden für Heidelberger sind, aber diese Kartenspiele leben nunmal davon, dass viele sie spielen; ich kann in einen Laden gehen, und finde da mit Sicherheit Spieler (-> Magic). Somit ist es also ein taktischer Fehler von Heidelberger, denke ich, denn deswegen werden die Spieler nicht deutsche Karten kaufen - sondern eben garkeine... Leider...

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    Original von ravn
    Danach noch ein paar Partien Warhammer Invasion. So langsam muss ich auch mal anfangen, eigene Decks zu bauen. Bisher hat mich diese Faszination aber noch nicht gepackt und war bisher auch zufrieden, mit Fremddecks zu spielen. Hütet Euch vor dem Zwergendeck von Bernd68, das kann richtig was! Selbst wenn ich die meisten Spielpartien eher verliere, macht es trotzdem Spass. Ein Sieg kann ich dann umso mehr feiern. Jede Partie ist mit jedem Deck im Kampf gegen ein anderes Deck eben total anders und immer wieder eine neue Herausforderung. Immer wieder gerne wieder!


    Hmm, darüber höre ich mittlerweile nur noch Schlechtes. Mit den letzten beiden Erweiterungen ist wohl das Balancing total gekippt und die Powerkurve rast gen Himmel. Da mir inzwischen selbst die eingefleischten Warhammer: Invasion-Spieler davon ABRATEN, mit dem Spiel anzufangen, werde ich wohl (oder übel) die Finger davon lassen - auch wenn mir das Design der Karten und der LCG-Aspekt daran immer noch gefallen...


    Plus solche Details, dass wohl auf den Deutschen Turnieren keine englischen Karten zugelassen sind... das verhagelt einem natürlich endgültig die Suppe...

    Heute abend, während das Essen köchelte Le Havre - das Spiel hat es in sich! Ich bin schlichtweg begeistert!
    Agricola ist schon gut; aber Le Havre ist einfach besser (meiner Meinung nach). Die Spielmechaniken sind einfach elegant, das Spielmaterial ist sehr durchdacht; es gibt wenig Downtime. Ja, ein gutes Spiel!
    (Wir haben es gestern abend schon gespielt, allerdings mit dem Spielfehler, das von den Spielern gebaute Gebäude erstmal der Stadt gehörten - womit das Spiel recht sinnfrei wurde...)


    Dann habe ich mir gerade Solo die Regeln von Vor den Toren von Loyang angeeignet (2-Spieler-Spiel gegen mich selbst). Ja, auch nicht schlecht, auch wenn es einen ganz anderen Weg verfolgt als Agricola/Le Havre (halt der Rest der Harvest-Triologie). Der Karten-Verteil-Mechanismus gefällt mir sehr gut; auch das Planen zwischen Äckern, Stammkunden und Laufkunden ist toll umgesetzt worden.
    Schliesslich ist auch hier das Spielmaterial wieder sehr schön anzusehen, und die Unmengen an Gemüsepöppeln sind einfach toll! :)

    Grad eine Solo-Runde Pocket Battles, um es mal kennen zu lernen.


    Dann zweimal Taluva zu zweit - aber zu Zweit ist es irgendwie langweiliges Schach. Ich finde, dabei wächst die Insel/das Land einfach zu langsam, und der Sieger ist früh abzusehen. Ich muss mal schauen, wie es mit 3 oder besser 4 Spielern ist. Da, denke ich, steckt mehr Potential drin...


    Jetzt lese ich mich für heute abend in Le Havre ein :)