Beiträge von [Tom] im Thema „Trading/Living Card Games?“

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    Original von Uzi
    Bei Magic entscheidet der Deckbau zu 70 % über den Spielausgang.
    Bei Warhammer würde ich das vielleicht wenns hochkommt bei 30-40% ansiedeln.


    Niemals.
    Sorry, aber das ist einfach nicht so - mit einem Deck aus der Box siehst Du einfach kein Land gegen einen Spieler, der sich alle Sets 3x holt und daraus ein optimiertes Deck baut.


    Allerdings stimme ich zu, dass man ein Magic-Deck (preconstructed) nicht wirklich sinnvoll spielen kann - aber da es bei Magic eben immer noch "Rares" gibt, die meist stärker sind als all die normalen Karten, und von denen vielleicht 2 oder 3 in dem Starter sind, während dieses Prinzip bei Invasion nicht mehr gibt, braucht einen das auch nicht zu wundern. Bei Invasion sind eben all diese spielstarken Karten auch gleich im Starter dabei; was sich natürlich erheblich auf die Spielbarkeit des Decks auswirkt.


    Aber nur weil es sich angenehm Spielen lässt, ist es noch lange nicht gut spielbar gegen ein gebautes (Turnier)-Deck. Wobei ich "Turnier" als Bezeichnung für ein Deck nehme, dass nicht auf "Nett" gebaut wurde, sondern einzig auf Gewinnen optimiert wurde...

    Mit der Balance wollte ich nur darauf hinweisen, dass eben der Hersteller seinen Hauptaugenmerk nicht auf die handvoll Starterdecks legt, sondern auf den gesamten Kartenpool. Ganz böse gesagt sind die Starter nur zum "Anfixen" gedacht, aber eigentlich Geld wird mit den Erweiterungen verdient und dem permanenten Erweitern des Spiels.
    Das finde ich nicht schlecht, versteht mich nicht falsch - ich habe ja schon gesagt, dass ich "Customizable Card Games" (Ha, endlich den passenden Ausdruck gefunden! ^^) sehr gerne mag - sofern es genug Spieler gibt.


    Ich weiß aber auch, dass ich die Hände von Invasion lassen werde, solange sich nicht eine große Spielerschaft hier in München abzeichnet, denn ich würde mir eben einen vollen Kartenpool kaufen, damit ich eben jedes mögliche deck bauen könnte - und dann kann man nur noch mit anderen Spielern spielen, die es genauso sehen/handhaben.


    Randbemerkung: Alle Blue Moon Kartensets 10x? Wow! 8| Ich habe mir jedes einmal geholt und gut... die einzelnen Karten sind ja auch nur einmal spielbar in einem Deck :)

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    Original von zwobot
    Hat denn schon jemand die eingebauten Draft Regeln bei WH I gespielt, diese sind der grösste Vorteil gegenüber CCGs oder Dominion? Der Deckbau ist für mich schon ein grosses Vergnügen und gehört bei solchen Spielen dazu.


    Naja, im Grunde ist das eben Draften - also wie bei Magic oder einem beliebigen anderen Kartenspiel mit Boostern. Probiert? Nö - also bei Invasion nicht; bei anderen Spielen schon.
    Das ist ganz lustig, aber irgendwie ein Wettbewerb mit auf den Rücken gebundenen Armen und Beinen - ich beschränke mich absichtlich in der Auswahl meines Kartenpools, statt ein Deck nach meinen Vorstellungen zu bauen...


    Eben der Versuch, aus einem Deckbau-Spiel - ein Spiel des Deckbauens zu machen... ;)


    Nachtrag: Ich persönlich mag TCGs/CCGs - oder eigentlich LCGs - sehr gerne, eben weil man sich mit wachsendem Kartenpool sehr unterschiedliche Decks mit sehr unterschiedlichen Strategien bauen kann. Und nicht mehr so zufällig dahinspielt wie mit Decks, in denen jede Karte nur einmal enthalten ist...

    @ Nupsi:


    Es gibt zwar noch die Hochelfen/Dunkelelfen-Decks, aber ansonsten sind all die Erweiterungen, die so erschienen sind, keine spielbaren Decks.
    Ausserdem ist es ja auch so, dass der Hersteller nicht auf ein echtes Balancing der zusammengestellten Decks achtet, sondern auf ein Balancing des Kartenpools; also eben Ausgewogenheit, wenn man sich Decks baut, die mehrfach dieselben Karten enthalten.


    Preislich sind LCGs schon deutlich günstiger als TCGs; aber immer noch teuer, das ist richtig. Wobei natürlich "teuer" relativ ist, wenn man eine große Spielerschaft und damit einen SEHR hohen Replay-Value hat...


    Edit: Im Übrigen hat mir auch bei Blue Moon das Verändern der Decks sehr viel Spaß gemacht. Hätten sie nicht das übergroße Kartenformat gewählt, sondern die normale Spielkartengröße, dann wäre das Spiel noch erfolgreicher geworden.

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    Original von stmountain


    Mit dem Unterscheid, dass ich bei LCGs weiß welche Karten ich mit einer Erweiterung bekomme und ich mich nicht auf den Zufall verlassen muss, wie bei TCG-üblichen Boostern.


    Genau.
    Fairerweise ist die Investition hier überschaubar - und da die Produktion sehr viel günstiger ist, wenn keine Booster mit zufälliger Sortierung hergestellt werden müssen, ist auch das Endprodukt sehr viel günstiger!

    Es besteht schon ein erheblicher Unterschied zwischen Dominion und Invasion - eigentlich genau der aufgeführte Unterschied zwischen dem Siedler Kartenspiel in der Basisversion und dem Siedler Kartenspiel in der Turnierversion:
    Das eine Spiel kann ich auspacken und losspielen (auch mit mehr als 2 Spielern, und vor Allem ohne lange Erklärungen und Deck-Verständnis), das andere Spiel setzt auf dem Bauen von einem eigenen Deck und dem Abstimmen von besonderen Strategien durch mehrfache Karten auf.


    Ganz klar ist der neue Ausdruck "Living Card Game" eine Lehre, die die Verlage aus dem "Trading Card Game" Desaster gezogen haben - die meisten alten Hasen haben keine Lust mehr, WIEDER ein Spiel mit künstlicher Seltenheit zu Spielen. Die Zielgruppe hat eh genug Geld, aber keine Lust, mühsam die nötigen Karten zusammen zu sammeln.


    Wenn man sich umschaut, dann sterben die TCGs aus (mal abgesehen von einigen wenigen Giganten wie Magic, Pokemon, YuGiOh, DuelMaster) und die neuen Spiele (oder die wieder aufgelegten alten Spiele -> Warlord zB) verkaufen fixe Sätze von Karten, getreu dem Motto: WYSIWYG.


    Ich finde die Entwicklung gut; allerdings sind oftmals Spieler abgeschreckt, weil sie denken, es ist WIEDER ein TCG, in das man Unsummen investieren muss.


    Aber: Auch wenn ihr euch eine Erweiterung zu Invasion kauft, habt ihr schon das "Problem", dass ihr euch ein Deck bauen müsst, und ein "zufälliger" Mitspieler muss sich entweder in die Karten einlesen, oder ein von euch gebautes Deck nehmen, dessen Idee/Strategie er natürlich nicht kennt...


    Invasion mag sich Anders nach aussen hin geben; der Kern ist jedoch immer noch ein Deck-Bau-Spiel, also wie Magic. Dominion dagegen ist ein Gesellschaftsspiel, dass sich immer (auch mit X Erweiterungen) out-of-the-Box einfach spielen lässt...

    Ich bin ein wenig überrascht, wie of jetzt doch im Essen-Rückblick-Thread Warhammer Invasion als eines der Essen-Highlights genannt wird. Ich selbst meine auch, dass es ein sehr gutes Spiel ist - allerdings hat es doch wenig mit Brettspielen zu tun, in meinen Augen zumindest.


    Daher wollte ich mal in die Runde fragen: Wie steht ihr denn grundsätzlich zu dem Thema Trading/Collectible/Living Card Games kontra Brettspiele?


    Ich persönlich empfinde die CCGs als vollkommen andere Art von Spiel, da sie auf konstanten Erwerb von neuen Karten ausgelegt sind, beziehungsweise auf den Mehrfacherwerb des eigentlichen Spieles, damit man dann eben sein "Deck" bauen kann.


    Damit stehen sie ja Anders da als selbst ähnliche (Brett)Spiele, wie zum Beispiel Blue Moon oder Dominion, oder auch dem Siedler Kartenspie. Auch hier gibt es "Decks", aber diese zeichnen sich doch dadurch aus, dass zumindest Alles nur einmal gekauft werden kann/soll/darf, und oftmals auch derselbe Kartenpool allen Spielern zur Verfügung steht (besonders bei Dominion ausgeprägt).
    Schliesslich wollen sich dann auch noch die Spiele, die gefühlt noch mehr in Richtung CCG gehen (Blue Moon, Siedler Kartenspiel) noch stärker abgrenzen durch ein vollkommen anderes Kartenformat...