Beiträge von Warbear im Thema „Washington's War“

    Nur aus Interesse:
    Lese ich aus Deinem Posting richtig heraus, daß Du Washington's War bisher noch nicht gespielt hast?
    Hast Du früher schon We the People gespielt?



    Interessant.
    Allerdings dürften in diesen Wahrscheinlichkeits-Rechnungen noch ein paar Kleinigkeiten fehlen.
    Z.B. ist der Angreifer bevorteilt, da er bei Gleichstand gewinnt.
    Und Howe könnte nur mit 5 units angreifen, da er nicht mehr bewegen kann.
    Und es kommt auf den Zeitpunkt während des Spiels an: anfangs hat der Brite den Regulars-Vorteil, im Verlauf des Spiels verliert er ihn wahrscheinlich.
    ...


    Unabhängig von der Wahrscheinlichkeits-Rechnung würde Washington normalerweise Howe nicht angreifen, und er würde meist einen Rückzug versuchen, wenn er von ihm angegriffen wird - außer er ist so überlegen, daß er nicht verlieren kann (oder verzweifelt).


    Zitat

    Original von Attila
    Das ist imo kein so dramatischer Wert. Es verändert die Wahrscheinlichkeit also tatsächlich ein wenig. Nicht so viel, aber dadurch wird die Ergebnisbreite auch etwas weiter "gestreckt", das man nicht mehr ganz so leicht in den "todsicheren" Bereich kommt.
    Man muss sich einfach nur von dem einzelnen Würfelwurf lösen, sondern die Wahrscheinlichkeiten betrachten und den Kampf selbst als "Black Box" nehmen. Letztendlich ist es wurst, ob ich 1, 2 oder 500 Würfel werfe. Wenn ich währenddessen keine Entscheidung treffen kann, geht es doch nur darum vor dem Kampf die Wahrscheinlichkeit zu wissen mit der man ihn gewinnt.



    Naja, es gibt halt Wahrscheinlichkeiten - und nur darum geht es doch. Ob man mit einem W6, 2W6 oder 3W10 würfelt ist da doch egal - interessant ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung.


    Die Wahrscheinlichkeits-Verteilung ist natürlich auch für mich Grundlage, wie man sein Spiel aufbaut.
    Allerdings ist sie mir vermutlich weniger wichtig als Dir, da sich die Dauer, bis sich alles ausgleicht, theoretsch bis "endlos" ausdehnen kann.
    Daher ist mir persönlich viel wichtiger, was denn von einem Spiel wirklich noch übrig bleibt (Spielspaß, Herausforderung, Chancen, etc.), wenn der Zufalls-Ausgleich während der Partie nicht annähernd eintritt - was aus meiner Erfahrung oft der Fall ist.
    Besonders wichtig ist mir das bei historischen Spielen und bei Spielen mit längerer Spieldauer. Bekanntlich bevorzuge ich die Kombination aus beidem.


    Zitat

    Original von Attila


    Hm. Das ist imo eine ziemlich subjektive Sache. Nur weil man 6 Karten mehr hat, hatte man da noch lange nicht den Kampf gewonnen. Ich finde das Prinzip auch klasse und mag es sehr, es frist nach meiner Erfahrung aber enorm Zeit (das mag sich ändern wenn man Routine entwickelt). Aber das es weniger zufällig ist? - Es lässt auf jedenfall auch sehr Krasse Ergebnisse zu.


    Stimmt, aus meiner bisherigen Erfahrung aber viel seltener.


    Zitat

    Original von Attila
    Das gut bei WW ist imo aber das es völlig wurst ist ob man jetzt mit -4 oder +5 den Kampf versägt, das Ergebnis ist 1-3 Units weg. Das Spiel kippt i.d.R. ja nicht weil man einen Kampf mal verloren hat, wo man mit einem Sieg gerechnet hat.


    Washington's War ist bei uns in mehreren Partien nur durch ein einziges unwahrscheinliches Kampf-Ergebnis gekippt. Es ist unbefriedigend, wenn sowas öfters vorkommt.
    Selbst wenn ich jetzt noch 500 Partien spielen müsste, bis sich aus Wahrscheinlichkeits-Gründen alles ausgleicht, würde das meine persönliche Meinung über das Spiel nicht verbessern können.



    Das Gute ist: Washington's War hat mich veranlasst, mich mal etwas näher mit der Amerikanischen Revolution zu beschäftigen.
    Da ich darüber und auch über die Zusammenhänge mit dem Siebenjährigen Krieg nicht sehr viel wusste, habe ich mir ein paar Bücher über das Thema besorgt und bin jetzt am lesen.



    Ich will hier Washington's War keinesfalls schlecht machen.
    Es ist eine schöne Kombination aus Eurogame und einfachem Wargame, ein Zwitter aus Hannibal und Twilight Struggle, mit relativ kurzer Spieldauer, und jetzt auch noch in Deutsch.
    Ein möglicher schöner Einstieg für diejenigen, die Wargames bisher noch etwas misstrauisch beäugt haben, aber vielleicht doch mal reinschnuppern wollen.


    Aber langjährige Wargamer sollten nicht zu viel davon erwarten, für die ist es nicht gemacht, wie der Designer Mark Herman selbst eingestanden hat ...


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    Original von Attila
    Bei beiden wird doch einfach für den verlierer ein Würfel in die Luft geworfen und bei 1-3 ist eine Unit weg, bei 4-5 sind 2 Units weg und bei 6 sind 3 Units weg. Die Kampfkarten gibt es ja nicht mehr, deswegen gibts keine doppelte Umgehungen, oder sowas.
    Beim Gewinner der Schlacht sieht's anders aus - da es keine Kampfkarten mehr gibt (da hat der Angreifer ja 1 CU verloren wenn er die Schlacht mit einem Frontalangriff gewonnen hat) wird hier auf den Mobilitätswert gewürfelt und je höher der ist, des so wahrscheinlicher geht eine CU hops (niemals mehr).
    Ich sehe da keinen grossen Unterschied.


    Ich meinte nicht die Ermittlung der Verluste (Determining Combat Losses), da gibt's natürlich keine großen Unterschiede.
    Ich meinte die Combat Resolution, wie sie im Original heißt.


    BTW: wurde "Agility-Rating" wirklich mit "Mobilitätswert" übersetzt?
    Das trifft's dann aber nicht sonderlich gut.


    Zitat

    Original von Attila
    Das beim Kampf selber keine Karten mehr werwendet werden und stattdessen Würfel +DRM's verwendet werden finde ich jetzt auch nicht schlecht oder Glücksabhängiger.


    Ich schon, denn wir hatten oft sehr zufällige Kampf-Ergebnisse.


    Die beiden 50%-Würfe, ob das Battle-Rating halbiert wird oder nicht, sind neu, unbeeinflußbar und total zufällig.
    Und sie können entscheiden, ob man beim anschließenden Kampf-Wurf einen +3DRM oder einen -3DRM bekommt - irre viel im Vergleich zu den anderen möglichen, aber vorher bekannten DRMs.
    Und das bei einem Kampf-Wurf mit 2 Sechs-Seitern, bei dem von 1:6 bis 6:1 alles möglich ist ...


    Zitat

    Original von Attila
    Also ich sehe da keinen grossen Unterschied, ausser dass das Spiel ohne die Battlekarten nur noch halb so lange dauert. Fände die Battlekarten als Option aber auch gut - ich fand das immer spannend und lustig. Aber ohne ist einfach schneller und kommt letztendlich das selbe bei raus.


    Die Battle-Cards in We the People waren m.E. interessanter und viel weniger zufällig.


    Eine Partie Washington's War (bisher 8 Partien) dauerte bei uns im Schnitt ca. 2 Stunden, wahrend We the People (mit Battle-Cards, bisher ca. 30 Partien) im Schnitt vielleicht eine halbe Stunde länger dauerte. Das ist für mich kein großer Unterschied.


    Zitat

    Original von Attila
    So, jetzt muss ich mich erstmal um mein We The People kümmern - die Karten sind noch nicht in Sleves. 8o (ok, Sleves in dem Format sind jetzt ja noch nicht soo lange üblich)


    Seit es Yu-Gi-Oh Karten gibt, gibt's auch die passenden Hüllen, und seitdem habe ich meine Battle-Cards in We the People auch eingetütet.


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    Original von cristinus
    Wahnsinn! Das ist doch ne ganze Menge an Errata...Ich glaube, ich legs mir nicht zu.


    Ich habe bis jetzt 8 Partien des Originalspiels von GMT gespielt, ohne je in eine Errata reingeschaut zu haben, und wir haben keinen Spielfehler gemacht.
    M.E. sind 90% der obigen Errata ohne weiteres aus dem Regeltext ersichtlich oder erschließbar und somit weitgehend überflüssig.


    Die verdruckten Colony-Control Counter werden wohl auch in der deutschen Version falsch sein. Wir verwenden aber eh blaue und rote Plastik-Chips, die sind übersichtlicher und sehen besser aus.


    Also:
    Ich fände es falsch, nur wegen der Errata auf das Spiel zu verzichten.
    Allerdings muss ich zugeben, das mir Washington's War viel zu glücksabhängig geworden ist. Das ursprüngliche "We the People" gefällt mir insbesondere bei der Ermittlung der Kampf-Ergebnisse deutlich besser.


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    Original von Spieltraum
    Wer nun tatsächlich wie viel Einfluss auf irgendeine Produktion hat, weiß ich natürlich nicht im Detail. Aber hinter der deutschen Ausgabe von Washingtons War steht Uli Blennemann / Spielworxx und bei Twilight Struggle (deutsche Ausgabe) haben neben Udo Grebe auch die Heidelberger ihre Finger im Spiel. Das sind Fakten. Dass nun ausgerechnet diese Spiele deutlich europäischer aussehen, als vieles anderes bei GMT, lässt mich dann vermuten, dass die jeweiligen Partner durchaus dafür mitverantwortlich sind.


    Ok, das hatte ich mir schon so gedacht.

    Aber Vermutungen sollten dann m.E. auch als solche erkennbar sein. ;)


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    Original von Spieltraum
    ja, da neben Udo Grebe inzwischen auch die Heidelberger oder Uli Blennemann bei ein paar GMT-Produktionen ein Wörtchen mitreden dürfen, macht sich so langsam ein gewisser europäischer (deutscher) Einfluss bei den Spielen bemerkbar.


    Das würde mich aber wirklich sehr überraschen.


    Vermutest Du das nur, oder weißt Du da was?
    Welche Produktionen waren/sind das denn, und wer von den genannten hatte da bisher welchen Einfluss dabei?


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    Original von BlauAufmBau
    Warbear, kannst Du etwas mehr zu dem Spiel sagen? Ich selber kenne nur Hannibal: RvC, das mir sehr gut gefällt, allerdings immer ein ziemlicher Aufwand ist, da es nicht so oft gespielt wird und dann jedesmal die ganzen Ausnahmen wieder verinnerlicht werden müssen.


    Die kampfstärkeren, aber unbeweglicheren Engländer versuchen, durch Kampf die Kontrolle über die einzelnen Staaten zu erreichen.
    Die Amis versuchen in der Hauptsache, über politische Kontrolle und Vermeidung von Gefechten die notwendigen Mehrheiten zu erreichen. Die Franzosen helfen dabei etwas.


    We the People spiegelt die Situation im amerikanischen Unabhängigkeitskampf recht gut wieder, auch wenn der Simulationsgrad - wie bei fast allen CDGs - nicht sehr hoch ist.
    Der Autor Mark Herman hat auch bei seinen anderen Spielen die Historie immer recht gut umgesetzt, deshalb wird man wohl auch bei Washington's War wieder davon ausgehen können.
    Wie es dann spielerisch wird, wird man abwarten müssen. Und natürlich ist alles Geschmackssache, wie immer ...


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    Original von BlauAufmBau
    Eine andere Frage: Was kostet der Versand bei GMT nach Deutschland?


    https://www.gmtgames.com/t-shipping.aspx
    http://www.gmtgames.com/GMTShippingTable.htm


    Man kann aber auch über UGG in Deutschland (vor-)bestellen, dann sind Versand und Zoll kalkulierbarer:
    http://www.ugg.de/GMT/washingtonswar.shtml


    Oder später bei Cosimshop oder sonstwo bestellen.


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    Original von rojack
    ... Aber es steht eine Überarbeitung aus .. wer weiß was da noch mit dem Spiel passieren wird. ...


    Zitat

    Original von rojack
    Ein Grund fällt für eine Neuauflage fällt mir doch ein (ist der selbe wie bei Successors): wenn das Spiel im GMT-Standardkarton kommt kann man endlich die unhandliche AH-Box entsorgen :)


    Du hast aber schon verstanden, daß dies schon die Überarbeitung ist?
    Ich bin mir nicht sicher ...


    Ich werde mein We the People jedenfalls nicht so schnell entsorgen, denn
    - das steht auf meinen anderen "unhandlichen AH-Boxen" recht gut
    - es wird auch noch gespielt
    - man weiß nicht, ob die Überarbeitung etwas taugt


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    We the People (GMT) ist der Urvater der Card-driven Games (CDGs).
    Mark Herman, der Designer, hat es überarbeitet, und GMT bietet es nun auf seiner Preorder-Liste als Washington's War an:
    http://www.gmtgames.com/p-243-washingtons-war.aspx


    Wie ich gerade aus normalerweise gut unterrichteten Kreisen erfahren habe, wird Phalanx Games die deutsche Version davon produzieren.
    Das dürfte all diejenigen interessiern, die deutsche Versionen bevorzugen.


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