Beiträge von Brettspiel Dude im Thema „Der heiße Scheiss...? Neuheiten in Essen 2024“

    Ich hab Cook Islands von Wrede (Verlag Trefl) zugeschickt bekommen und ... eieieiei. Ein Spiel von vor 20 Jahren gefühlt. Man hat 3 Plättchen auf der Hand und legt eines davon ganz oben in eine der 8 Spalten (die Plättchen sagen, wo). Da ist dann Wasser drauf oder ne Insel oder so - und eine Angabe von 1-5 Aktionspunkten, mit denen man dann mit seinem Schiff herumfahren kann und auf die Inseln Hütten baun.

    Keine Ahnung, für welche Zielgruppe das sein soll - vermutlich sonst wenig spielende Familien - aber das waren wirklich langweilige 30 Minuten Spiel.

    Schade - Wrede hat mit Carcassonne ja einen Meilenstein geschaffen. Caral fand ich okayish bis ganz gut - aber das hier ist echt ein deutlicher Design-Rückschritt für mich.

    ...

    Earth 2053: Tipping Point (Crimson Company) – Ist ebenfalls wieder von meiner Liste, weil ich mit dem Autor im August online eine Partie gespielt habe. Das hat mir mit den Änderungen gegenüber November 2023 sehr gut gefallen. Wer also Interesse an einem kooperativen Tableaubuilder mit Katastrophenthema Interesse hat, sollte es sich anschauen. Spielbericht: RE: 05.08.-11.08.2024

    Gruß Dee

    Wenn es dir gefallen hat..warum ist es denn dann wieder runter?

    Ich vermute, es ist keine Kaufliste sondern eine "muss ich mir angucken"-Liste?

    Luthier (Paverson Games, 2025) – An „Luthier“ wirkt ehrlich gesagt wenig innovativ, aber es sieht thematisch interessant und mechanisch solide aus. Wir legen Arbeiterchips mit Werten von 1 bis 5 geheim auf die Aktionsplätze und können diese auch verstärken. Bei der Auswertung werden pro AKtionsplatz die Chips umgedreht und der mit dem höchsten Wert fängt an.

    Das ist eine der Spielmechanik die ich am meisten verabscheue. Da laufen Aktionen ins Leere und die Chips der Mitspieler sind unberechenbar. Damit verkommt ein Eurospiel zum Glücksspiel. Sofort von der Watchlist gelöscht.

    Nach 2 Partien wird man sehr gut einschätzen können, wohin die Gegner ihre Arbeiter legen - klappt bei Trickerion ja schließlich auch.

    Du benennst es in Deinem Post doch richtig (habs mal gefettet und unterstrichen): Für DICH ist das nix. Für viele andere eben schon. Insofern gibts da kein "richtig" oder "falsch". Ich betrachte gerade so Euro-Spiele gern als Rätselaufgabe, die mir gestellt wird und freue mich, wenn ich die lösen kann. Einige von den Spielen Vital Lacerdas sind durchaus sehr eingängig (Kanban, Vinhos, Lisboa, On Mars) - seine große Stärke lag immer in der großartigen thematischen Verflechtung (die ich leider bei WM und Inventions nicht mehr so sah), weswegen die Spiele an sich gut zu erklären sind.

    Und wie viele Spiele die Welt braucht: In jeder Gewichtsklasse weniger. Deswegen werden ja so viele auch schon kurz nach der Messe teils für Schleuderpreise verramscht und nur gefühlt 2% schaffen es, nachher noch relevant zu bleiben. Und die Spiele sind nicht mal schlecht. Sie sind nur nicht SO unfassbar gut, wie man sein muss, um den Durchbruch zu schaffen. Wer braucht schon die 100 Stichspiele, die jedes Jahr erscheinen? Die über 2000 Kinderspiele oder die x-te Version von Monopoly? Es wird einfach so krass in den Markt gepumpt, dass da immer wieder Verlage auf der Strecke bleiben werden. Insofern hast Du hier aus meiner Sicht recht: Der Markt wirds richten.