Eigentlich ist das schon ein eigenes Thema, oder? Auf jeden Fall denke ich da genau wie ihr! WTF meinen Autoren eigentlich, dass uns Spielern Spaß machen soll? Klar kann es manchen (hier in diesem Forum eher: vielen) nicht komplex genug sein und wenn das zu einem intensiveren Spielerlebnis führt, bin auch ich noch geneigt und dabei. Das tut es oft aber nicht.
Und dieser Trend findet in den Köpfen einzelner - bislang sehr geschätzter Autoren - ihren Niederschlag. Ein Marrakesch von Stefan Feld fand ich mit seinen 11 Schauplätzen/Keshis schon unnötig überladen, aber wir dürfen uns bei Civolution um ein in dieser Hinsicht verdoppeltes "Vergnügen" freuen, nun sind es 21 bzw. 42 Aktionen und auch geübt nicht unter 3 Stunden Spielzeit, traut man den ersten praktischen Reviews wie den beiden bei BGG. Abseits von Queen diesmal ein Feld-Spiel mir einem für die Produktion preislich einwandfreien Rahmen - aber was nutzt es, wenn ich das eh nicht mehr spielen mag?
Gleiches bei Vladimir Suchy. Was sind Die Werft, Underwater Cities und Praga Caput Regni doch für grandiose, relativ rasch erklärte Spiele. Und nun zuletzt Evacuation - das hat eine tolle Grundidee, aber überhaupt kein Gespür für Feinschliff. Jedes popelige Plättchen und Karte anders, ewig lange zu erklären und noch länger gespielt. So läuft es, wenn man keinen sachkundigen Redakteur an der Seite hat oder aber das schlicht so haben will - danke, ohne mich.
Simone Luciani liefert auch ständig Originelles ab - aber mit zwei Gesichtern. Rund und spielfreudig (Darwins Journey, Die Ratten von Wistar) oder knallharte, teils unbalanciert anmutende Spiele, bei denen mit gewisser Wahrscheinlichkeit wer unter die Räder kommt (Wasserkraft, Nucleum). Da bin ich bei den ersten dabei, die anderen brauche ich nicht (und diskutier das hier auch nicht weiter, die sind einfach nicht meins).
Lacerda... da bin ich schon lange raus, dem Volumen an Spielregeln sei es geschuldet. Vermutlich ist es aber auch sein Erfolg, der andere Autoren in diesen Sog zieht. Vermutlich braucht die Welt aber gar nicht so viele Spiele dieser Gewichtsklasse, dann wird es der Markt richten.
Aber es soll mir recht sein. Wenn nichts mehr zu kaufen reizt, erfreue ich mich an den vorhandenen Dingen, bekommt manches endlich mal wieder etwas ab von der eh zu knappen Spielzeit.