Beiträge von uf0mammut im Thema „Das beste auf politischen Verhandlungen basierende Kriegsspiel aller Zeiten?“

    Das stimmt erst wenn die Spieler erfahrener sind. Wenn du mit neuen Spielern spielst die es gewohnt sind große Armeen zu bewegen, dann schießen die sich eventuell selbst ins Aus. Erst wenn man die Ökonomie des Spiels durchschaut hat, dass man eben nur sehr wenige Einheiten zurückbekommen, wird das Ausscheiden eines Spielers sehr unwahrscheinlich.

    Das ist richtig, und ich lege sehr viel Wert darauf, bei der Regelerklärung vor dem Spiel zu betonen, wie blutig die Kämpfe sein können und dass man nur sehr langsam Truppen zurückbekommt, wenn man im Kampf verliert.


    In meiner letzten Partie habe ich im early Game als Atreides kritische Kämpfe verloren und dachte, "Shit - das war's jetzt" Während ich mich sehr langsam erholte und die anderen sich gegenseitig ausbluteten, konnte ich in Runde 10 ich das Spiel für mich gewinnen. Mit dem Comeback hatte ich nicht mehr gerechnet.

    Da der Großteil bei der Umfrage für Diplomacy gestimmt hat, würde mich sehr interessieren, wie ihr mit den Nachteilen des Spiels umgeht. Ich mag das Konzept von Diplomacy, aber ich mag nicht, dass es so lange dauert, ein Spiel zu beenden. Diplomacy ist schließlich sehr zeitaufwendig.

    Wenn man schon einen ganzen Tag spielt, warum dann nicht gleich Twilight Imperium? Oder ich könnte stattdessen zwei Runden Dune spielen. Es bietet interessante Verhandlungsmechanismen, ein ausgeklügeltes Allianzsystem und keine Spielerelimination.


    Wie geht ihr mit der Spielereliminierung um? Gehen die Leute einfach nach Hause, oder wird das Spiel dann für den Tag unterbrochen und ohne die Eliminierten weitergespielt? Ich glaube, das schlimmste Gefühl wäre für mich, nach 4 Stunden eliminiert zu werden und dann noch 4 Stunden zuschauen zu müssen. Was macht ihr in dieser Zeit?

    Was ist denn mit Senji? Dort geht es im Kern um Verhandlung, allerdings ist der Rest drumherum auf der sehr einfachen Seite.
    Abseits der ganzen unverbindlichen Absprachen gibt es hier 3 Arten, sich verbindlich zu arrangieren - z.B. sendet man für ein Nichtangriffversprechen ein eigenes Familienmitglied zu einem Gegner. Falls man dann dennoch angreift, kann er dieses z.B. ermorden und der Wortbrüchige kassiert Minuspunkte. Natürlich ist es aber auch erlaubt, diese "Sicherheiten" auch mit anderen Spielern zu handeln, zu tauschen usw. ...und schon weiß man, wo das Spiel hingeht. ;)

    Das klingt wirklich interessant, 3 unterschiedliche Arten, sich verbindlich zu arrangieren - davon habe ich noch nie gehört. Wie würdest du Senji im Vergleich zu anderen Verhandlungsspielen wie Diplomacy, Dune, Rising Sun oder Twilight Imperium einordnen? Welche Aspekte machen es einzigartig und wie schlägt es sich gegen diese Klassiker? Würde mich sehr interessieren, mehr darüber zu erfahren!

    Capt. Link  deadlypets

    vielen Dank für eure Abstimmung! Wenn ihr mögt, könntet ihr uns noch ein paar Worte dazu sagen, warum gerade Diplomacy euer Favorit ist? Es wäre super interessant zu erfahren, welche Aspekte euch besonders überzeugen. Wenn ihr Zeit habt, könntet ihr genauer darauf eingehen, warum ihr denkt, dass "Diplomacy" das beste Spiel ist, und vielleicht einige direkte Vergleiche mit den anderen Spielen machen, die ihr gespielt habt? Das wäre sehr hilfreich. Vielen Dank!


    fUnK3r warum ist Starcraft dein Favorit?

    Bei Diplomacy hatten wir auch Siege mit mehreren Partnern, wenn die sich einig waren. Ich weiß aber nicht mehr, ob die offiziellen Regeln das eigentlich hergeben.

    Klingt für mich nach Hausregel oder Variante. Es ist in Ordnung, das Spiel mit einem Unentschieden zu beenden, aber grundsätzlich sollte jeder Spieler für sich selbst spielen. Wenn ich mich richtig erinnere steht in den Regeln: "Sobald eine Großmacht 18 Versorgungszentren kontrolliert, gilt es als Herrscher über Europa. Der Spieler, der diese Großmacht repräsentiert, ist der Gewinner."

    Bei Eclipse (1. EDITION) hat man als Allianz auch im Team gewonnen. Ich finde die zweite Edition im Grunde besser, aber es fehlen leider durch die noch nicht erschienenen Erweiterung elementare Dinge.

    Das ist wirklich interessant zu hören! Ich frage mich auch, warum sie in der zweiten Edition von Eclipse dieses Team-Element weggelassen haben. Vielleicht wollten sie tatsächlich vermeiden, dass Eclipse zu sehr wie Twilight Imperium wirkt und sich mehr auf andere Spielaspekte konzentrieren. Es wäre definitiv spannend, mehr darüber zu erfahren, welche Überlegungen und Entscheidungen hinter dieser Änderung standen.

    Wenn das wichtigste Kriterium das verhandeln ist, dann liegt bei mir Dune ganz weit vorne, weil man eben auch als Allianz agieren kann. Ja, es gibt immer noch Grenzen (keine zwei Bündnispartner in einem Gebiet, keine gemeinsamen kombinierten Aktionen usw.) aber es bietet von allem was ich bisher gespielt habe das beste "Bündnis-Gefühl". Man kann die Fähigkeit des Partners (eingeschränkt) nutzen...


    ...und man kann gemeinsam gewinnen.

    Zusätzlich finde ich, dass die Option, als Allianz strategische Besprechungen abzuhalten und heimlich Informationen auszutauschen, das Spiel wirklich einzigartig macht.


    Fassen wir zusammen: Einige Spiele erlauben Teamspiel, andere temporäre Allianzen, die irgendwann gebrochen werden können/müssen. Dann gibt es die seltenen Spiele, die es dir erlauben, mitten im Spiel eine Allianz zu bilden und zusammen zu gewinnen.

    Das Problem dabei ist, dass es schwierig ist, solch einen Mechanismus auszubalancieren, und es keine Möglichkeit gibt, das gemeinsame Gewinnen irgendwie schlechter zu machen als das Einzelgewinnen (außer für den Stolz, verdammt nochmal).


    wichtige Kriterien für das Spiel:

    - Man beginnt nicht als Verbündete (kein Teamspiel zu Spielbeginn)
    - Die Allianz ist optional, sodass man alleine gewinnen kann und nicht alle Spieler verbündet enden müssen
    - Die gesamte Allianz gewinnt (oder ein einzelner Spieler ohne Allianz).


    Hier sind drei Spiele, die den seltenen Mechanismus erlauben, Allianzen mitten im Spiel zu bilden und gemeinsam zu gewinnen:

    1. Eclipse: Rise of the Ancients

    2. Fief: France 1429

    3. Dune


    Zurück zur Ausgangsfrage: Ist diese Mechanik ausschlaggebend für das beste auf politischen Verhandlungen basierende Kriegsspiel aller Zeiten? Oder ist es doch Diplomacy mit seiner Einfachheit, Verhandlung in Reinform, simultanen Spielzügen und französischem diplomatischem Ton?

    mir fehlt definitiv in diesem Thread noch John Company 2nd edition als Verhandlungsspiel mit Politik/Krieg-Setting.

    Leider kann ich nichts zur Vergleichbarkeit zu den anderen Spielen sagen, da ich die allermeisten hiervon noch nicht kenne.

    Ich habe John Company bewusst weggelassen, weil ich sonst all die anderen guten Verhandlungsspiele einbeziehen müsste, die keine Kriegsspiele sind, wie z.B. Intrige oder das schon genannte New Angeles. Der Fokus liegt hier auf Spielen, die sowohl Verhandlungen als auch strategische Kriegsführung vereinen.

    110% Nachteil. Siehe Game of Thrones. Da ist Backstabbing vorprogrammiert, da du ohne Verbündete nicht vorwärts kommst, am eben aber nur einer gewinnen kann. Das ist für mich Unterhaltung von Vorgestern. Zu vergleichen mit einem billigen Horrorfilm: Du bist gar nicht mehr in der Story drin sondern wartest nur auf den nächsten Jumpscare. Diese Spiele tragen kein „ob“ in sich, sondern nur „wann“. Und das ist mir zu öde.

    Ein Problem bei AGOT ist das „du und er kämpfen, während ich zuschaue“-Syndrom. Dies ist besonders schlecht, weil es jede Möglichkeit zerstört, eine echte Allianz mit jemandem einzugehen. Obwohl der Gewinn von Territorien Vorteile bringt – mehr Einheiten, mehr Versorgung, mehr Macht – kann kein Spieler tatsächlich einen Eroberungsvorteil erlangen, ohne seine Truppen zu dünn zu verteilen. Der Zweck einer Allianz besteht darin, die Truppen an die Front zu verlegen und genug Stärke zu haben, um eine Schlacht zu gewinnen. Da jedoch nur ein Spieler gewinnen kann und das Spielfeld so klein ist, dass es schwierig ist, gleichzeitig mit einem Verbündeten anzugreifen, gibt es buchstäblich keinen Anreiz für deinen Verbündeten, dich nicht genau in deine ungeschützte Flanke zu attackieren, was oft passiert. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, dass ich jemals ein Spiel von AGOT gesehen habe, in dem eine Allianz länger als zwei Runden gehalten hat. Manche mögen argumentieren, dass AGOT nicht darauf ausgelegt ist, langfristige Allianzen zu schmieden, sondern vielmehr einmalige Verhandlungen fördert, bei denen man die Leute überzeugt, einen für eine bestimmte Schlacht zu unterstützen, und dann weiterzieht. Das könnte stimmen, aber persönlich denke ich, dass es viel fesselnder wäre, wenn das Spiel einen Mechanismus hätte, bei dem eine Allianz tatsächlich für beide Spieler vorteilhaft wäre.


    Seltsamerweise habe ich bei Diplomacy das Gefühl, dass Versprechen wertvoller sind und Allianzen länger halten, weil die einzige Ressource dein "Ruf" ist und es darauf ankommt, wie gut und vertrauenswürdig du dich verhältst. Obwohl dieser Unterstützungsmechanismus im Kern der gleiche ist. AGOT fügt eine Menge mehr hinzu, manches davon mag ich, anderes nicht. "Weitere Ebenen hinzufügen" ist nicht immer eine gute Sache! Die Schönheit liegt in der Einfachheit bei Diplomacy.


    Mechanisch betrachtet finde ich A Game of Thrones überlegen. Es fehlt jedoch das Gefühl des 'Über-das-Spiel-hinauswachsens' oder emergentes Gameplay, wie es einige nennen. A Game of Thrones ist ein umfassenderes Paket als Diplomacy und hängt nicht davon ab, dass die Spieler es gut machen - das bedeutet, dass es bei neuen Spielern besser ankommt, die nur die Regeln lernen müssen und nicht 'wie man spielt'. Das Spiel bietet auch wesentlich mehr Vielfalt und hat viele verschiedene Dinge zu bieten.

    Es hat auch:

    - Großartige Komponenten
    - Viel Abwechslung (durch die verschiedenen optionalen Regeln und Erweiterungen kann man Varianten mixen und anpassen)
    - Eine großartiges Thema
    - Spannung. Jede Runde hat Momente, in denen man den Atem anhält, wenn Befehle umgedreht, Kampfkarten gespielt und Gebote offenbart werden.
    - Gewalt. Turteln bringt dich in diesem Spiel nicht weiter, und ich finde, dass die aktiveren/aggresiveren Spieler tendenziell besser abschneiden.

    Vielen Dank für eure Rückmeldungen und spannenden Ergänzungen zu weiteren großartigen Verhandlungsspielen wie #BloodRoyale und #RisingSun !


    Um die Diskussion weiter zu vertiefen, würde ich gerne den Fokus auf den Vergleich der Spiele legen, die wir bisher erwähnt haben. (Punkt 3 im OP). Wenn ihr mehrere der aufgelisteten Spiele oder andere erwähnenswerte Spiele gespielt habt, stellt bitte Vergleiche an und erklärt, warum ihr das Spiel besser findet als die anderen.


    Zum Beispiel: Wie unterscheidet sich das Verhandlungselement in #RisingSun von dem in #Diplomacy oder #Dune? Was macht #BloodRoyale einzigartiger im Vergleich zu #TwilightImperium? Wie seht ihr das: Sind strikte Regeln besser oder genügt ein loser Rahmen, der Raum für kreative Deals lässt wie z.B. bei #OathCroniclesOfEmpireAndExile ?

    Was ist eurer Meinung nach besser und warum? Lasst uns darüber sprechen, welche Mechaniken, Spielverläufe und Erfahrungen für euch den Ausschlag geben. Ich bin gespannt auf eure Meinungen und freue mich auf einen regen Austausch!

    "beschissen zu werden" verursacht immer schlechte Laune irgendwo. Kein schönes Gefühl.

    Bei Diplomacy zum Beispiel geht es im Kern darum, jemanden zum richtigen Zeitpunkt zu hintergehen. Ist das für euch Teil des Spielspaßes oder eher ein Nachteil? Tatsächlich fühlt es sich an, als würde man beim Spielen von Diplomacy an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen: Ich habe bei keinem anderen Brettspiel einen solchen Adrenalinschub erlebt wie bei diesem. Allerdings habe ich es bisher nur einmal gespielt, weil es für mich schwer ist, sieben Spieler dafür zu finden.

    Und es gewinnt, wenn man sich auch sprachlich an den diplomatischen Ton Anfang des 20. Jahrhunderts anpasst.

    Kannst du das weiter erläutern? Wie war denn der diplomatische Ton im frühen 20. Jahrhundert? War er provokativ und direkt oder eher formell und vorsichtig? Und macht es überhaupt Sinn, offen Konflikte zu schüren? Frage an alle: Wie wird das in anderen Spielen behandelt?

    Dies sind die Arten von Spielen, bei denen die Hälfte deines Erfolges auf Kriegstaktiken und Strategie basiert, während die andere Hälfte auf deiner Fähigkeit beruht, deine Gegner zu beschwatzen. Temporäre Allianzen zu schmieden und andere Spieler gegeneinander auszuspielen, sind der Schlüssel, um sich die Zeit zu erkaufen, die letzte Stadt, Festung, Versorgungsstelle oder Raumstation zu erobern.

    Genau, das passiert doch aber bei fast jedem Spiel - Mechanik und Metagame. Oder sitzt ihr eher stumm am Tisch?

    Bei vielen Spielen geht es tatsächlich um Mechanik und Metagame, aber es gibt auch Spiele, bei denen die zwischenmenschliche Interaktion und taktisches Verhandeln eine zentrale Rolle spielen. Idealerweise werden Spieler für ihre Zusammenarbeit belohnt und das Spiel trägt aktiv dazu bei, temporäre Allianzen zu fördern.

    Ist zwar etwas off-topic, aber ich kann mich an eine Partie Planet Unknown zu sechst erinnern, bei der wir eine Stunde völlig stumm am Tisch gesessen haben, da hat niemand gesprochen - war für das Spiel auch nicht notwendig. Das war für mich eine furchtbare Erfahrung, und seitdem versuche ich Solitär-Spiele zu vermeiden. :sleeping:

    Danke für die ausführlichen Antworten und die spannenden Vorschläge!

    #OathCroniclesOfEmpireAndExile : Ich finde das Spiel einfach genial - hier ist "in den Rücken fallen" Programm, sowie auch Verhandlungen sind an der Tagesordnung. Dafür ist jedoch die strategische Tiefe nicht so groß und auch der "Dudes on a Map" Aspekt ist nicht ganz so stark, da man auch gewinnen kann, ohne Armeen zu besitzen und sich neben dem offensichtlichen Kampf auf der Karte auch noch eine Menge Metagame tut. Die ausliegenden Karten bevölkern die Welt auf eine wirklich vielseitige und thematische Art und Weise und man muss schon einen sinnvollen Plan entwickeln, um gewinnen zu können. Am Ende muss man jedoch häufig vor allem taktisch auf die aktuelle Spielsituation reagieren, um nicht zu verlieren und wieder eine neue Chance auf den Sieg zu erringen.

    Es hat für mich schon viel von Diplomacy, da man ständig verhandelt und neue Pläne schmiedet, es ist jedoch deutlich chaotischer und schneller und nicht so "tief" - dafür ist das "böse Blut" nicht so stark, wenn einen jemand verrät, da das ohnehin offensichtlicher und notwendiger Teil des Spiels ist.

    Ich stimme dir vollkommen zu, dass Oath: Chronicles of Empire and Exile ein geniales Spiel ist. Allerdings empfinde ich es auch als sehr chaotisch und "swingy". Oft habe ich das Gefühl, vom Spiel gespielt zu werden, anstatt es selbst zu steuern. Das erinnert mich ein wenig an Cosmic Encounter.

    Ein Aspekt, den ich mir bei Oath stärker wünschen würde, sind mehr Effekte wie auf der Karte "The Tribunal". Diese Karte erlaubt es, bindende Vereinbarungen zu treffen, was dem Spiel eine zusätzliche strategische Tiefe verleihen könnte.


    Auch #Eclipse finde ich super - es fühlt sich für mich ein wenig wie eine abgespeckte, aber auch weniger frustige Variante von Twilight Imperium an. Es fehlen natürlich viele Elemente, die Twilight Imperium zu dem machen, was es ist, dafür hat Eclipse viele andere Vorteile: viel kürzere und knackigere Spielzeit, recht ausgeglichenes System, tolle Technologien und Rassen.

    Eclipse hat mir persönlich gar nicht gefallen. Es gibt sehr wenig Diplomatie in Eclipse, und die Fraktionen sind sich viel zu ähnlich. Die Schiffskonfiguration ist zweifellos das Highlight des Spiels. Es macht wirklich Spaß, eine spezielle Technologie zu entdecken, die der Gegner nicht hat, und dann seine Flotte darauf auszurichten. Aber sobald ich endlich meine Schiffe perfekt optimiert habe, ist das Spiel vorbei, was ich immer sehr schade fand. Für mich fehlt es Eclipse an den tiefen diplomatischen und strategischen Elementen, die andere Spiele in diesem Genre bieten.

    Dann fällt mir noch #ChaosInDerAltenWelt ein - auch das Spiel finde ich fantastisch, selbst wenn ich es lange nicht auf dem Tisch hatte - auch hier muss man zum Teil zusammenarbeiten, damit niemand gewinnt und das Stellungsspiel auf der Karte ist durchaus wichtig und man muss ein wenig strategisch vorgehen. Leider ist auch das Out of Print.


    Und dann gibt es natürlich noch die ganzen "neumodischen" Area-Control Spiele, bei denen man kaum turtlen kann (Root, Rising Sun, Cthulhu Wars, etc.), aber ob die in Frage kommen, ist natürlich fraglich, aber die spielen sich dann schon deutlich anders, weil man zum Einen nicht so viel verhandelt und sich das Spielbrett so schnell wieder wandelt, dass man kaum sein Gebiet dauerhaft behält.

    Ich stimme dir zu, dass Chaos in der alten Welt ein fantastisches Spiel ist. Allerdings, sehe ich es in der gleichen Kategorie wie die "neumodischen" Area-Control Spiele. Der Aspekt, dass man zum Teil zusammenarbeiten muss, damit niemand gewinnt, trifft hier genauso zu wie bei Root, Rising Sun, und Cthulhu Wars (ich glaube hier kann man als Tcho-Tcho oder Sleeper durchaus turtlen).


    Ich spiele diese Area-Control-Spiele sehr gerne, genau weil sie Raum für diese Zusammenarbeit bieten. Es gibt jedoch keine Mechaniken, die das Bündnis/Allianzen unterstützen oder belohnen, wie es bei anderen Spielen auf der Liste der Fall ist. Gerade diese zusätzlichen Ebenen der Zusammenarbeit und strategischen Verhandlungen fehlen mir manchmal in den Area-Control-Spielen. Trotzdem bleibt der Nervenkitzel und die Dynamik, die diese Spiele auszeichnen, ein großer Reiz für mich.

    Ich werde mit meinem eigenen Beitrag beginnen. Aus dieser Liste habe ich bisher A Game of Thrones, Twilight Imperium, Crescent Moon und Cosmic Encounter gespielt. Außerdem besitze ich Dune mit all seinen Erweiterungen. Dune glänzt in einigen wichtigen Punkten:


    - Ich liebe es, wie jede Fraktion völlig einzigartig ist und das Spiel auf unterschiedliche Weise spielen muss. Es geht nicht nur darum, verschiedene Karten oder Startpositionen zu haben, sondern einige Fraktionen haben auch unterschiedliche Ziele und Siegbedingungen im Spiel. Die Fraktionen in „Dune“ sind extrem einzigartig, in einem Maße, das weit über das hinausgeht, was andere Spiele bieten.


    - Das Thema des Spiels ist erstaunlich. Wenn jemand ein Fan des Romans ist, hebt dies das Spiel definitiv über die generischen Settings von „Cosmic Encounter“, „Diplomacy“ und anderen hinaus.


    - Allianzen sind von großer Bedeutung! In Dune gibt es halb unzerbrechliche Allianzen, die Spieler für ihre Zusammenarbeit belohnen. Während der Verbündung können sie sich nicht angreifen und können als Team gewinnen. Außerdem ist es wichtig zu beachten, dass Allianzen nicht nach Belieben gebrochen werden können und durch die Spielregeln durchgesetzt werden. Zudem haben bestimmte Fraktionen einzigartige Siegbedingungen, die Kooperation mit anderen Fraktionen erfordern, wie die Bene Gesserit, die den Sieg einer anderen Fraktion vorhersagen können. Beide Mechanismen, und besonders die Tatsache, dass Spieler in einer Allianz gewinnen können, scheinen mir großartige Mechaniken zu sein.


    Meine einzigen Beschwerde über Dune ist, dass die Produktion des Brettspiels im Vergleich zu anderen Spielen verblasst und die deutsche Übersetzung der Regeln ist an manchen Stellen ziemlich dürftig.


    Cosmic Encounter hat auch viel zu bieten: Es kann in wenigen Minuten erklärt werden, die Spiele sind relativ kurz, es ist actiongeladen, bietet eine Menge Abwechslung, ist spannend, voller Überraschungen, kommt bei den meisten Spielern gut an und macht eine Menge Spaß. Mein Vorbehalt ist, dass ich finde, dass es nicht ganz in diese Kategorie mit all den anderen Spielen passt. Es fehlt an der Großangelegtheit, an der epischen Dimension, und ich finde, dass das Verhandlungselement nicht immer präsent ist.


    Twilight Imperium: das Spiel, das ich liebe, aber ungern spiele... Es bietet Politik, Technologie, Krieg, Erkundung, Ziele usw... Aber wenn jemand es zum Spaß spielt, schneidet er schlecht ab und wenn er versucht zu gewinnen, hat er keinen Spaß. Das ist so ziemlich die Todsünde der Spiele.


    - Das Spiel hat ein fantastisches politisches System - aber es kommt selten ins Spiel/ist selten relevant.

    - Das Spiel hat ein großartiges Kampfsystem - aber es belohnt den Kampf nicht. Normalerweise bestraft man nur sich selbst und den Gegner, wenn man angreift.

    - Das Spiel hat ein Handelssystem - aber am Ende des Tages könnte man genauso gut das ganze Spiel über keine Handelsgeschäfte machen.

    - Das Spiel hat einen umfangreichen Technologiebaum - aber die Hälfte deiner Technologien wird höchstens einmal effektiv sein, und fast keine davon wird sich amortisieren.

    Die Stärke von TI:4 liegt darin, dass es so viel zu bieten hat, und seine Schwäche liegt darin, dass es so viel zu bieten hat. Mit so vielen verschiedenen Elementen sieht man selbst in einem 8-Stunden-Spiel so wenig von allem...

    Und obwohl das Spiel episch im wahrsten Sinne des Wortes ist, ist es auch langsam... Nach 3 Stunden kann man das Gefühl haben, überhaupt keinen Fortschritt gemacht zu haben... bei 1 Siegpunkt, einer kleineren Flotte als zu Beginn und nur zwei neuen Planeten.

    Twilight Imperium 4 ist ein großartiges Spiel, es macht mir nur leider keinen Spaß.


    Das war mein Beitrag, der leider begrenzt ist, da ich nur wenige der Spiele auf der Liste gespielt habe! Ich weiß, dass einige von euch viel bessere Einblicke hinzufügen können, und ich freue mich darauf, sie zu lesen.

    Ich möchte zuerst diesen Punkt betonen: Wenn ihr euer Lieblingsspiel nennt, gebt bitte auch an, warum ihr so denkt, anstatt einfach nur zu sagen: „Ich finde ____ Spiel ist das beste, Punkt.“ Auf diese Weise erhalten alle ein besseres Verständnis dafür, warum ihr "X" Spiel besser findet als die anderen genannten. Danke!

    Seit ich mich für Brettspiele interessiere, fühle ich mich von großangelegten Strategie-basierten politischen/Diplomatie-/Kriegsspielen angezogen. Dies sind die Arten von Spielen, bei denen die Hälfte deines Erfolges auf Kriegstaktiken und Strategie basiert, während die andere Hälfte auf deiner Fähigkeit beruht, deine Gegner zu beschwatzen. Temporäre Allianzen zu schmieden und andere Spieler gegeneinander auszuspielen, sind der Schlüssel, um sich die Zeit zu erkaufen, die letzte Stadt, Festung, Versorgungsstelle oder Raumstation zu erobern. Ich bin mir nicht wirklich sicher, wie der eigentliche Titel für dieses Genre lautet, aber ich habe gehört, dass die meisten dieser Spiele auf dem Vorbild des Spiels „Diplomacy“ basieren, was zumindest für die Spiele, die ich gespielt habe, größtenteils zutrifft.

    Der Grund, warum ich diesen Thread erstelle, ist, dass ich das Gefühl habe, dass viele Spieler aus verschiedenen Gründen davon abgehalten werden, all die großartigen Spiele in diesem Genre zu erleben - die Tatsache, dass sie viele verschiedene Strategien/Siegbedingungen bieten und lange brauchen, um gemeistert zu werden, kombiniert mit der Tatsache, dass sie viele Stunden Spielzeit erfordern und viele engagierte Spieler benötigen, führt dazu, dass ein Spiel viele Durchläufe braucht, um langweilig zu werden, aber gleichzeitig schwieriger als die meisten Spiele zu organisieren ist. Ich bezweifle, dass die meisten Spieler die Zeit haben, um mit allen Spielen in diesem Genre auf dem Laufenden zu bleiben.


    Daher denke ich, dass ein Thread, in dem darüber diskutiert wird, welches Spiel die Leute für das beste halten, potenziellen Käufern zugutekommen würde und die Diskussion an sich möglicherweise auch Menschen interessiert, die zuvor nie das Verlangen hatten, dieses Genre auszuprobieren. Auf jeden Fall denke ich, dass wir großartige Einblicke in die Qualitäten bekommen werden, die ein Spiel in diesem Genre haben muss, um erfolgreich zu sein. Wie bereits erwähnt, ist es unwahrscheinlich, dass viele Leute alle der von mir aufgeführten Spiele gespielt haben, aber ich wette, einige von euch haben 4 oder 5 von ihnen gespielt, was immer noch mehr ist als bei anderen und daher seid ihr in der perfekten Position, einige Vergleiche anzustellen.


    Bitte beachtet, dass die Reihenfolge, in der ich die Spiele aufgelistet habe, keine Bedeutung hat, da das Ziel dieses Threads darin besteht, sie zu bewerten!


    1. Dune

    2. A Game of Thrones

    3. Diplomacy

    4. Warrior Knights

    5. Twilight Imperium

    6. Here I stand

    7. Struggle of Empires

    8. The Sword of Rome

    9. Cosmic Encounter

    10. Princes of the Renaissance

    11. Crescent Moon

    12. Fief: France 1429

    13. Pax Romana

    14. Pax Britannica

    15. Machiavelli

    16. Empires in Arms

    17. God's Playground

    18. Rex: Final Days of an Empire

    19. Virgin Queen

    20. Oath: Chronicles of Empire and Exile

    21. Starcraft: Das Brettspiel

    22. Republic of Rome

    23. Churchill

    24. Triumph & Tragedy

    25. Rising Sun

    26. Blood Royale

    27. Junta
    28. Kreml

    29. Senji


    Wenn ich diese Spiele in Betracht ziehe, beziehe ich mich nicht nur auf das Basisspiel – ihr könnt und solltet davon ausgehen, dass alle Erweiterungen zählen, wenn ihr darüber nachdenkt, warum ihr das Spiel mögt bzw. wie gut es ist. Mein Überblick ist vermutlich begrenzt und ich habe wahrscheinlich einige Titel übersehen. Fühlt euch also frei, große Namen oder versteckte Perlen vorzuschlagen, die ich verpasst habe, und ich werde sie der Liste hinzufügen. Ich denke, dies wäre auch ein guter Thread, um über neue Spiele in diesem Genre zu sprechen, die vielversprechend aussehen.


    Damit dies nicht einfach dazu führt, dass Leute den Namen ihres Lieblingsspiels posten und es dabei belassen, möchte ich alle ermutigen, auch Folgendes anzugeben:


    1. Welche dieser Spiele habt ihr gespielt?
    2. Wenn ihr behauptet, welches euch am meisten Spaß macht, gebt bitte an, warum ihr so denkt, anstatt einfach nur zu sagen: „Ich finde ____ Spiel ist das beste, Punkt.“
    3. Wenn ihr mehrere der aufgelisteten Spiele oder andere erwähnenswerte Spiele gespielt habt, stellt bitte Vergleiche an und erklärt, warum ihr das Spiel, das ihr als euer Lieblingsspiel wählt, besser findet als die anderen.
    4. Gebt eure Meinung dazu ab, welche Qualitäten Spiele in diesem Genre im Allgemeinen gut machen, was schlecht ist und welche Features ihr euch in neueren Spielen wünschen würdet.