Die meisten Preisverleihungen der Welt, ganz gleich welches Sujet, arbeiten mit sogenannten Longlists und Shortlists.
Die Longlist ist in der Regel etwas länger als die etwas kürzere Shortlist, und nennt alle Kandidaten, die für eine Nominierung des jeweiligen Preises in Betracht kommen. Damit dampft man die oft in die Hunderte oder Tausende gehende Anzahl an potenziell auszuzeichnenden Titeln oder Personen auf ein halbes oder ganzes Dutzend ein.
Aus dieser Longlist werden dann, meist in einem weiteren Wahlgang, die tatsächlichen Nominierten ausgewählt, also die 3 bis 5 Titel, die tatsächlich für den Preis nominiert werden - und DAS ist dann die Shortlist.
Aus der Shortlist wird schlussendlich (oft in einem weiteren Wahlgang) der eigentliche Preisträger ausgewählt.
Früher wurde die Longlist in vielen Fällen tatsächlich gar nicht öffentlich gemacht, weshalb der Begriff einem neuer erscheint, als er ist. In den letzten Jahren/Jahrzehnten hat aber ein Umdenken stattgefunden, und man will Preise nicht länger nur auf den geringen Kreis der tatsächlichen Nominierten und der letztendlichen Gewinner eingrenzen, darum werden immer öfter auch die Longlists öffentlich gemacht, oder sogar vorher bekannt gegeben, denn mittlerweile kann man, auch aufgrund der schieren Menge an potenziellen Titeln/Kandidaten, schon die Aufnahme in die Longlist als Würdigung erachten, selbst wenn es dann nciht mehr für die Shortlist gereicht hat. Und in etlichen Branchen, etwa bei Büchern, wird von den Verlagen auch gerne schon mit der Aufnahme in die Longlist geworben. (Was vermutlich auch dazu beigetragen hat, diesen Prozess stärker in die Öffentlichkeit zu tragen.)