Beiträge von Xebeche im Thema „500 Partien spielen: Tiefe oder Breite?“

    Ich habe mich für 10 Spiele à 50 Mal entschieden – gäbe es in der Umfrage einen Zwischenschritt hin zu 50 Spiele à 10 Mal, dann würde ich den wählen (z.B. 20 Spiele à 25 Mal). Darin liegt für mich das goldenes Maß, um gleichzeitig verschiedene Systeme tiefer zu erkunden und trotzdem eine gesunde Abwechslung zu haben. Als Mensch, der die meiste Zeit des Tages ohnehin viel unter Strom steht (Arbeit, Haushalt, Kind) und wenig Zeit für Ausgleich hat, brauche ich nicht mehr mentalen Ballast als das (dazu zähle ich u.a. Regeln lernen und im Kopf behalten und im engen Terminkalender Zeit für alles zu finden).


    Die beiden nächsten Stufen in jeder Richtung gefallen mir etwas weniger, woran ich merke, dass meine Selbsteinschätzung stimmt: 5 Spiele à 100 Mal wäre schon arg speziell (für mich höchstens machbar mit guten Solo-Spielen wie Marvel Champions, Imperium Klassik/Legenden/Horizonte, Arkham Horror etc.) und 50 Spiele à 10 Mal würde mich beim Gedanken daran schon in Stress versetzen, viele Regelsysteme im Kopf haben oder stetig neu lernen zu müssen.


    Das Interessante ist, dass meine Selbsteinschätzung über das Spielen und mein kleiner Sammel-Teufel scheinbar im Widerspruch zueinander stehen. Ich sehe das aber nicht ganz so eng und erlaube mir eine Kern-Sammlung mit hoch frequentierten Lieblings-Titeln zu haben und außen herum eine gewisse Auswahl für die speziellen Gelegenheiten. Meine Kern-Rotation hat ein wesentliches Kriterium gemeinsam, dass ich sie alle solo spielen kann und genügend Abwechslung in sich bieten, ohne neue Regeln lernen zu müssen. Ich akzeptiere, dass ich nicht ständig alles im Kopf parat haben oder spielen kann und erlaube mir, andere Spiele länger ruhen zu lassen, ohne dass ich deswegen ein allzu schlechtes Gewissen bekomme. Damit bin ich ein bisschen von der Fragestellung abgeschweift, aber das Thema regt einfach sehr zum Nachdenken an 🙂


    Exkurs: Gute und aktuelle Beispiele für meine enge Rotation sind Imperium Klassik/Legenden/Horizonte, das in einem Spielsystem 30 unterschiedliche Völker abbildet und mir sogar das Perfektionieren immer derselben Völker große Freude bereitet (ich arbeite gerade an neuen Strategien für die Skythen) und Marvel Champions, bei dem ich einen reichen Pool an Helden und Widersachern habe, mir aber gelegentlich erlaube, einen Lieblings-Charakter häufiger zu spielen, und das Deck ein bisschen zu optimieren (das Spielen der Red-Skull-Kampagne mit Spider-Woman hat mich überhaupt erst dazu angeregt, eigene Decks zu bauen). Ferner fällt mir noch Spirit Island ein, das ich im Moment aber hauptsächlich in seiner digitalen Umsetzung spiele.