Beiträge von Sankt Peter im Thema „Interaktion und Planbarkeit“

    Wie ernst oder locker nehmt Ihr denn das Spielen? Bei uns ist schon ein gewisser Ehrgeiz dabei - wir können aber auch Spaß haben, wenn es mal destruktiver zugeht.


    Sieg oder Niederlage ist sowieso egal - aber das Thema hatten wir ja schon. Mir macht es eher Spaß im Nachgang noch einmal über den Spielverlauf und die Güte des Spiels zu sprechen.


    Ich frage beim Spielen auch den Mitspieler schon mal, was er jetzt an meiner Stelle tun würde und diskutiere was ich mir so denke...

    Zitat

    Original von Sternenfahrer


    Das ist keine Interaktion, das ist "Spiel verderben", und da kann man mich mal ganz schön sauer erleben.


    ...mich auch (spiele nie mit einem befreundeten Ehepaar in einer 3'er Runde...)

    Zitat

    Original von Warbear
    Schon über den Begriff "Planbarkeit" gibt es hier offenbar unterschiedliche Ansichten.


    Ok, eine Diskussion ohne einheitliche Begriffsdefinition ist wohl nicht möglich (erste Semester BWL) ;)


    "Also Planung ist die geistige Vorwegnahme zukünftigen Handelns" oder "Der Ersatz des Zufalls durch den Irrtum".


    Können wir das als Diskussionsgrundlage nehmen?


    "Interaktion ist das Zusammenwirken verschiedener Entscheidungen einzelner Individuen, die Auswirkungen auf mich haben (können)."


    Weiterhin kann man sagen, daß sich der Faktor Glück antiproportional zur Planbarkeit verhält.


    Interessant fand ich bisher:


    - Unterschiedliche Sichtweise in Abhängigkeit von der Spielerzahl. Das entspricht auch meiner Erfahrung. Die meisten Spiele werden mit steigender Zahl der Mitspieler chaotischer (=weniger planbar). Dafür steigt die Interaktion im Regelfall.


    - Attilas Ansatz: beide Dingen müssten gegeneinander definiert sein und stehen eigentlich in keinem Zusammenhang zueinander. Mhhh... also ich denke schon, daß es zwischen den beiden Bereichen Abhängigkeiten gibt. Die Frage ist nur in welcher Form.


    IMHO schränkt ein hoher Grad der Interaktion die Planbarkeit zumindest ein. Andererseits wird das Planen bei hoher Interaktion eigentlich eher wichtiger. Hier kommt der schon genannte Begriff der notwendigen "Plananpassung" ins Spiel.


    Vielleicht hilft hier die Kybernetik weiter? Über meinen Plan definiere ich, wie ich mit den von mir steuernden Determinanten umgehe (Regler). Die Störgrößen sind die Aktionen der Mitspieler durch die Interaktion. Wird ein vor mir definierter Soll-Wert nicht erreicht (Soll-Ist Vergleich) muß ich nachregeln, d.h. neu planen.


    D.h. die beiden Bereiche Interaktion und Planbarkeit schließen sich nicht aus, sondern steigende Interaktion erfordert nur ein höheres Maß an Planung. Die Planung verschiebt sich dann aus dem strategischen ins taktische.


    Warbear: Manchmal finde ich solche Diskussionen schon interessant und nicht ermüdend ;) Auf die Frage bin ich gekommen, weil ich mich das bei Dungeon Lords gefragt habe. Hohe Interaktion - aber fehlende Planbarkeit?