Es gibt für Content Creators immer zwei Wege:
- Sie wollen Reichweite
- Ihnen ist die Reichweite egal
Beide Schienen kann man fahren. Der "Content for people" ist auch immer etwas, bei dem man sich fragen muss, ob man das wirklich möchte. Oft bedeutet das nämlich viel Arbeit und wenig "Outcome" (wie auch immer man "Outcome" nun definieren möchte: Einnahmen, Klicks, Kommentare, Aufmerksamkeit, schöne Diskussionen, innere Zufriedenheit...).
Heißt: Themen, bei denen man kritisch nachfragt, recherchiert, sich Gedanken macht, sind nicht unbedingt die Beiträge, die honoriert werden. Das ist schade, liegt aber auch an der Blase, in der man sich bewegt. Als Brettspieler wollen wir vorrangig Themen konsumieren, welche die maximal Unterhaltung zuhause unterstützen. Also Konsum-Themen. Welche Spiele sind toll? Was kann ich kaufen? Wo gibt es das besonders günstig?
Eine Gefahr: Kritische Themen werden zu Auslaufmodellen.
Also ist es wiederum gut, wenn die Creators bunt gemischt sind. Einige tun es für Klicks, andere aus Spaß an der Sache oder um die Szene zu beleuchten, oder aus einer Mischung aus allem davon.
Ich kann nach zehn Jahren Web-Schreiberei eines sagen: Scheiß auf Klicks oder Likes.
In der Regel wird man ohnehin niemals vollumfänglich erfahren, ob ein Thema gut ankommt oder nicht. Denn die Daten dahinter bilden immer nur einen kleinen Teil des Feedbacks ab (manchmal gibt es kaum öffentliche Interaktionen, aber Menschen schreiben mir E-Mails mit Kritik oder Lob, manchmal passiert auch einfach gar nichts, obwohl man viele Stunden an einem Beitrag herumgebastelt hat; und dann wiederum gibt es Artikel, da fragt man sich, wie die Leute massenhaft auf so einen oberflächlichen Mist haben klicken können, dass es einem fast selbst peinlich ist; auch der Datenschutz haut einem dazwischen, und Google wirft Webseitenbetreibern ohnehin regelmäßig dicke Knüppel zwischen die Beine.).
Hinter der Erkenntnis steht ein Prozess und der war lang. Inzwischen können wir ganz entspannt sagen: Lest oder nicht, wir veröffentlichen trotzdem