Beiträge von Dihego im Thema „Content Creator die auf Unknowns aktiv sind?“

    Wieso fragt eine Person, der es egal ist, überhaupt ein Rezensionsexemplar an? (Fangfrage: Jede Antwort bedeutet, dass es nicht egal ist.)

    Wie war es, das erste Rezensionsexemplar zu erhalten? War das mit angenehmen Gefühlen wie Freude, Stolz oder Zufriedenheit verbunden?

    Früher habe ich mal in meiner Ausbildung gelernt, dass man nach einem erhaltenen "Geschenk" unbewusst etwas zurückgeben möchte. (Das ist ein Grund, warum Parteien im Wahlkampf Giveaways verteilen oder in der Gastronomie oft mit der Rechnung und somit vor dem Festlegen des Trinkgeldes ein Bonbon oder ähnliches gegeben wird.) Auch wenn Rezensionsexemplare keine Geschenke sind, gibt es da sicherlich einen ähnlichen Effekt.

    Ich glaube, wenn man selber meint, dass einen das auf keine Weise beeinflusst, dann reflektiert man sich da nicht gut.

    Gleichwohl würde ich den Einfluss bei den meisten Rezensent*innen nicht sehr groß bewerten, weshalb ich eine nachfolgende Rezension auch nicht pauschal als Werbung verstehe.

    Eine Angabe, ob ein Spiel vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde, schafft einfach Transparenz. Was könnte denn ein Grund sein, dies nicht zu teilen? Wenn man sich sorgt, dass die eigene Unabhängigkeit dadurch in Frage gestellt wird, dann würde ich entgegnen, dass man sich gerade durch die Angabe weniger angreifbar macht.

    Pauschal alles als Werbung zu bezeichnen schafft neue Probleme. Wenn innerhalb eines Mediums redaktionelle Inhalte und Werbung gemischt werden und alles als Werbung deklariert würde, wäre dies ebenso eine Täuschung. Die Kennzeichnungspflicht soll ja gerade die Unterscheidung ermöglichen (bzw. erleichtern).

    Und ich widerspreche nicht, dass man auch durch die bedingungslose Bereitstellung von Rezensionsexemplaren oder die Einladung zu Presseevents beeinflusst wird. Dies ist aber noch ein deutlicher Unterschied zu bezahlten Inhalten.

    Zitat: Auch wenn keine ausdrückliche vertragliche Kooperation vorliegt, kann z.B. durch die kostenlose Überlassung von Produkten (...) ein kommerzieller Anreiz durch einen Dritten vorliegen. Ist die Motivation dadurch nicht gänzlich unabhängig, stellt die Erwähnung des Produktes Werbung dar."

    Wie interpretierst du denn das Wort "kann" in dem Zitat?

    Klingt für mich nicht so eindeutig, wie du das darstellst.

    Davon abgesehen nehme ich war, dass es auch häufig einen Hinweis auf ein Rezensionsexemplar gibt.