Ein Spiel erst abzulehnen um es dann doch zu lokalisieren macht in meinen Augen nicht so recht Sinn.
Doch, das ergibt Sinn. Der Aufwand, ein fertiges Spiel zu lokalisieren, ist erheblich geringer als der Aufwand, einen Prototypen zu einem fertigen Spiel zu entwickeln. Da steckt sehr viel Arbeit seitens des Verlages drinnen, das können durchaus mehrere Jahre sein.
Oder meinst du damit das deutsche Autoren lieber gar nicht erst etwas komplexes entwickeln weil der "Main Stream" immer noch Catan usw spielt?
Nein, so meinte ich das nicht, obwohl es natürlich eine Tendenz dahin gibt. Ich kenne viele andere Autoren, die frustriert sind, weil ihre komplexen Spiele immer wieder abgelehnt werden - irgendwann versucht man dann natürlich, sich der Nachfrage anzupassen und simplere Spiele zu entwickeln.
Man sollte aber nicht außer Acht lassen, dass der Markt für komplexe Spiele insgesamt nicht sehr groß ist (vor allem, wenn man nur den deutschsprachigen Markt betrachtet). Ich kann also jeden deutschen Verlag verstehen, der sich an so etwas nicht heranwagt oder es nur gelegentlich mal macht.
Wirklich gute komplexe Spiele entstehen meiner Erfahrung nach nur dann, wenn engagierte Autoren auf ein engagiertes Redaktionsteam treffen und sich beide Seiten die nötige Zeit nehmen. Und das muss man sich erst einmal leisten können und wollen!