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Richtig. Aber der Markt für Brettspiele ist doch längst nicht mehr nur reine Unterhaltungsindustrie, wo alles irgendwann günstiger wird, die schlechten Sachen schneller, die guten langsamer.
Diverse Verlage und nicht zuletzt der gesamte Crowdfunding-Sektor versuchen doch, im Spielmarkt ein Luxus-Segment aufzubauen, wo dann andere Gesetze gelten. Da werden stabile, hohe Preis zum Wert an sich, weil sie soziale Distinktion ermöglich. Also weniger "Spiele sind für alle da, jeder ist im Hobby willkommen" und dafür mehr "schau mal, was ich mir leisten kann/will und du nicht", auch wenn das natürlich niemand gerne zugeben möchte.
Außerdem ist klar festzustellen, dass Verlage, die Sachen wiederholt für 50% und mehr Rabatt gegenüber UVP abgeben, dass nicht auf Dauer durchhalten und von der Bildfläche verschwinden werden. Spätestens wenn sich bei einem Verlag einmal herumgesprochen ist, dass man nur auf Rabattschlachten warten muss, wird es für den Verlag schnell existenzbedrohend.
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Erwartet nicht dauerhaft Ramschpreise, wie wir sie seit dem letzten letzten Weihnachtsgeschäft quasi überall sehen. Das kann kein Dauerzustand sein, einfach weil es nicht nachhaltig für die Branche ist. Sonst reden wir in ein paar Monaten über Verlagspleiten und Fusionen.
Doch, genau das erwarte ich. Das ist eine ganz normale Marktentwicklung von einer erst in den letzten Jahren wirklich "in die Gänge geratene" Branche, die gerade dabei ist, sich so zu entwickeln, wie sämtliche andere Unterhaltungsmedien auch. Verlage und der Crowdfounding-Sektor können ja gerne versuchen was sie wollen, der Markt wird das aber regulieren - das passiert ja auch schon längst. Klar wird es hier auch immer wieder Ausnahmen geben, aber selbst diese werden Zurückfahren. Gutes Beispiel hierfür ist der aktuelle Lacerda, wo man vielmehr ein "nicht zu dem Preis", als ein "haben will" im Umfeld hört und ich in meiner lokalen Bubble der einzige bin, der das Spiel überhaupt hat. So "besonders" und "elitär", dass das, was bei anderen Medien nicht funktioniert, aber bei Brettspielen schon, ist die Branche höchstens in ihrem (falschen) Selbstverständnis...
Natürlich werden viele Verlage auf der Strecke bleiben und auch viel neue wieder neu entstehen, auch das ist ein normaler Prozess. Es wird sich aber nicht "rumsprechen, dass man nur auf Rabattschlachten warten muss". Das passiert bei anderen Medien ja auch nicht. Wann sind Verkäufe von Büchern, Cds, Videospielen und auch Kinofilmen am größten? Richtig, wenn sie neu erschienen sind - obwohl hier jeder weiß, dass diese nach spätestns einem halben jahr deutlich (!) günstiger zu haben sein werden. Man will aber immer das Neuste erleben, Mitreden können, "am Hype partizipieren". Und gerade das sehe ich bei Brettspielen noch stärker, weil es viele Leute gibt, die gerne "der sein wollen, der das neues Spiel zum Spieletreff mitbringt".
Das Argument mit der Angst, dass bei Rabattschlachten der Markt leiden würde, weil dann alle warten, bis die Sachen billiger werden, sehe ich daher null.
Ich habe das ganze mal ausgelagert, da es hier ja um Schnäppchen gehen soll: Der große "Warum sind Rabattschlachten (k)ein Problem für die Brettspielbranche"-Diskussionsfred - Spielehandel, Links, Medien - unknowns.de – Das Brettspielforum (online seit 17.03.2007)