Beiträge von MetalPirate im Thema „[2024] Windmill Valley (Board & Dice)“

    [Preisverfall]

    Das ist ein ganz normaler Prozess in der Unterhaltungsindustrie

    Richtig. Aber der Markt für Brettspiele ist doch längst nicht mehr nur reine Unterhaltungsindustrie, wo alles irgendwann günstiger wird, die schlechten Sachen schneller, die guten langsamer.

    Diverse Verlage und nicht zuletzt der gesamte Crowdfunding-Sektor versuchen doch, im Spielmarkt ein Luxus-Segment aufzubauen, wo dann andere Gesetze gelten. Da werden stabile, hohe Preis zum Wert an sich, weil sie soziale Distinktion ermöglich. Also weniger "Spiele sind für alle da, jeder ist im Hobby willkommen" und dafür mehr "schau mal, was ich mir leisten kann/will und du nicht", auch wenn das natürlich niemand gerne zugeben möchte.

    Außerdem ist klar festzustellen, dass Verlage, die Sachen wiederholt für 50% und mehr Rabatt gegenüber UVP abgeben, dass nicht auf Dauer durchhalten und von der Bildfläche verschwinden werden. Spätestens wenn sich bei einem Verlag einmal herumgesprochen ist, dass man nur auf Rabattschlachten warten muss, wird es für den Verlag schnell existenzbedrohend.

    Oder konkreter: Tiletum mag ich, aber das war mit dem beige-braunen-JASE Charakter (zum x-ten Mal mittelalterlicher Handel und Kirchenbau, gähn!) nie tauglich für größeren kommerziellen Erfolg. Sowas wird dann zur Verlustminimierung verramscht, wenn der Verlag als Folge von gestörten Corona-Absatzzahlen zu viel Überproduktion im Lager hat. Aber wenn auch Nucleum dieses Jahr zu Black Friday (oder wann auch immer) mit mehr als 30% Rabatt verkauft wird, gebe ich Board & Dice noch maximal drei Jahre bis zur Pleite. Ich sage: Das wird nicht passieren.

    Erwartet nicht dauerhaft Ramschpreise, wie wir sie seit dem letzten letzten Weihnachtsgeschäft quasi überall sehen. Das kann kein Dauerzustand sein, einfach weil es nicht nachhaltig für die Branche ist. Sonst reden wir in ein paar Monaten über Verlagspleiten und Fusionen.