Beiträge von Lighthammel im Thema „Der kleine Unknowns-Filmclub“

    Mich haben noch ein paar kleine Dinge im Film nostalgisch berührt, wie eine Most-Konfiserie in einer Fußgängerpassage (da gab es bisweilen ein paar Leckereien auf dem bunten Teller zu Weihnachten) und der kleine Buchladen am Kölner Hauptbahnhof in den ich mir immer etwas holen konnte, wenn ich meinem Vater noch ein Paket zur Post am Bahnhof gebracht habe.

    Ich finde es ziemlich cool, dass Du im Film Sachen wiedererkannt hast. Ich hätte gerne ein bisschen mehr von Osnabrück und gesehen als nur das Innere der Halle Gartlage.

    Mir hat Das Millionenspiel trotz seiner Schwächen (schlecht inszenierte Action und die von Smuntz bereits angesprochenen Logiklöcher) sehr gut. Die Prämisse hat mir sehr gut gefallen, die Satire ist bissig und streckenweise sehr witzig umgesetzt, vor allem die Werbeeinschübe haben mich sehr zum Lachen gebracht. Dieter Thomas Heck als schnodderige Version seiner selbst ist eine Wucht. Sehr cool finde ich, dass die Show aus der Halle Gartlage in Osnabrück moderiert wurde, in der ich schon öfter zu Konzerten war, an der Floh- und Jahrmärkte stattfinden und wo man bei Heimspielen des VfL parken kann. Das gibt einen Heimat-Bonuspunkt.


    :7/10: 7/10


    Wenn man sich Das Millionenspiel heute anschaut, weiß man, welche Entwicklungen in der Fernsehlandschaft Menge damals vorhergesagt hat, und man erkennt an, wie Visionär der Film 1970 gewesen ist. EINE spannende Frage für mich lautet: Wie würden wir diesen Film finden und über ihn reden, wenn wir ihn tatsächlich im Jahr 1970 gesehen und noch nichts von dem gewusst hätten, was 35 Jahre später in der Glotze flimmern würde?


    Vergleich mit Running Man angeschaut, den ich aber auch erst Jahre nach seiner Veröffentlichung sah. Ja, der kann fast als (Raub)Kopie mit anderen Schauspielern herhalten.

    Jein.


    Running Man basiert auf dem Roman Menschenjagd von Richard Bachman und ist 1982 erschienen. Im Jahr 2025 sind die Städte in katastrophalen Zuständen, die Bewohner werden aufgrund hoher Schadstoffkonzentrationen oft krank, die Regierung der USA ist autoritär. Der Protagonist des Buches nimmt in dieser Umgebung an der Spielshow Running Man teil, bei der er von Zuschauern und Killern gejagt wird. Für jede Stunde, die er überlebt, bekommt er Geld, dass er Für Medikamente für seine schwer kranke Tochter benötigt. Überlebt er einen Monat, gewinnt er den Jackpot.

    Der dystopische Roman ist weit weg von seiner filmischen Umsetzung. Diese basiert nur äußerst lose auf dem Roman, fokussiert sich sehr auf die Gladiatorenkämpfe, die im Roman so nicht vorkommen, und hat einen wesentlich stärkeren Action- und Scifi- Charakter. Bachmans Roman ist mit seinem realistischeren Ansatz wesentlich dichter am Millionenspiel als an seiner eigenen Filmumsetzung. Und hat sich ebenfalls in Teilen als prophetisch erwiesen: