Beiträge von Stilp im Thema „26.02.-03.03.2024“

    Soderle. Der Halbjahresrhytmus sitzt mir im Nacken und erinnert an den Bericht. Geprägt war die Zeit seit Oktober mit Ausreden anderweitigen Verpflichtungen, sodass diesmal noch weniger als wenig gespielt wurde. Immerhin schaffen wir es dennoch, so grob einen Spieleabend monatlich abzuhalten, wobei die Perspektive für die kommenden Wochen auch wieder mau aussieht. Unter der Woche (zu zweit) raffen wir uns maximal dann nur noch auf, wenn ein Neuzugang begrüsst wurde, und die Neugier der Lethargie ein Schnippchen schlägt.

    Womit fangen wir an? Am Besten mit den paar Partien, die mir im letzten Bericht vom September durchgerutscht sind. Noch immer befass(t)en wir uns bei #HansaTeutonica mit der Osterweiterungskarte oder wie man die zu nennen pflegt. Nach Monaten nach der letzten Partie schauen wir uns an und beschließen, dann doch lieber zur bewährten Map zu greifen. Immer dasselbe. Der Gastgeber war dann doch wieder zu bequem sich mit den paar Regeln zu befassen, die noch obendrauf kommen. Aber so ist das eben. Muss mal wieder auf den Tisch, stelle ich grad fest, ist ja auch schon wieder März und ein halbes Jahr ist rum. Elendiger Eiertanz. Dann am besten wieder mit ner Karte, die man kennt... Das Spiel hat einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, nämlich den, gleich eine Wiederholungspartie anzuhängen, ohne das der Spieleabend keine anderen Spiele mehr zulässt. Die Spielzüge gehen flott von der Hand, die Downtime hält sich in Grenzen und überhaupt passt da alles und Ecken und Kanten konnten wir bisher nicht feststellen. Einzig an die Boniplättchen, deren Aufsammeln und Abhandeln wir nicht derart beachten, wie sie wichtig sind, müssen wir uns immer wieder erinnern. Wurde ja erst durch die BigBox (die eigentlich net größer ist, nur eben so gefüllt wurde, wie man sich das vorstellt) vor zwei Jahren wieder drauf aufmerkam. Ein Klassiker, der den Namen verdient. Weitere Partien werden folgen.


    Dann erlaubte sich die Spielgruppe, das letzte Szenario vom Grundspiel #RobinsonCrusoe erfolgreich zu gestalten, jedenfalls das, was sich Familie Robinson nennt. Die andere giftige Aufgabe, diese Kanibaleninsel oder wie die sich nannte, war natürlich trotz doppeltem Anlauf nicht im Ansatz erfolgversprechend. Dazu braucht man wohl entweder ne Menge Glück oder sortiert sich die Karten vorher so zusammen, wie man sie braucht, aber egal. Vielleicht war das ja auch der besondere Kniff des Autors, dass die Zielgruppe sich länger damit auseinandersetzen muss, als unbedingt nötig. Die Beagle-Erweiterung kam ja erst geraume Zeit später auf dem Markt. Natürlich gehen wir diese Missionen dann auch mal an, wenn wir denn Zeit dafür finden. Die Partien bestreiten wir zu viert und auch wenn wir mittlerweile den Fokus durch die Beschreibung der Missionen sehr gut legen/ eingrenzen können, ist das alte Ding noch immer ganz großes Kino. Das Setting passt wie kein anderes für ne Überlebenssimulation, es passieren immer unvorhergesehene Dinge durch die Vielzahl an Karten/ Werkzeuen uswusf. Natürlich haben wir uns auch mit der Neuauflage mit Deluxekomponenten auseinandergesetzt, aber dann einhellig festgestellt, dass wir im Grunde nichts vermissen und wir durch die Beagle noch genügend Futter für die nächsten Jahre haben. Und wenn wir es dann noch immer nötig haben, wird das Szenariobuch oder was weiß ich, halt noch angeschafft. Die Schatzkiste oder Schatztruhe ist wohl auch schon im Anmarsch, hab ich mir sagen lassen.


    Da hatte ich vor paar Jahren noch reichlich Skepsis, muss ich zugeben. Das Material auf den ersten Bildern vom Spiel, was es bis dato nur in englisch gab, schreckten mich eher ab und dass ich mir das sozusagen All-In zugelegt habe, darf ich auch dem Hype hier anlasten. Nun denn, #Obsession mit all den Erweiterungen, die es bei Strohmann zu erstehen gab, zog ein. Bisher kam es leider erst vier mal auf den Tisch, davon drei mal zu zweit und nur ein mal zu viert. Beim Regelheft ist es wie mit dem FC Bayern, man hasst es oder man mag es. Ich muss für meinen Teil leider eingestehen, dass mir das Regelheft etwas zu aufgeblasen ist für das Spiel. Wenigstens gib es ein Stichwortverzeichnis als ganzes Heft, was der Erweiterung Upstairs Downstairs beiliegt. Die hineinstrapazierten Gepflogenheiten von Earl oder Count Wayne hätte sich der Autor im Regelheft auch kneifen können, das transportiert das Spiel auch so recht einfallsreich. Das Spiel ist in gewisser Art bezogen auf die Mechanik eigen, es erfindet nichts großartiges neu, verbindet jedoch wie selten zuvor gesehen, das Material mit dem Erlebnis, seinen Familienstammsitz für gesellschaftliche Ereignisse flott zu machen. Das hat schon was. Dass es der besten aller Ehefrauen ausnahmslos gut gefällt, muss ich nicht extra erwähnen. Und was soll ich sagen, man muss es einfach mögen. Die Münzen des neuesten Kickstarters der Character Expansion sind geordert und Strohmann Games wird mich hoffentlich recht bald mit Reverend, Constable und der exzentrischen Witwe beglücken.


    Durch andere Kampagnen mit Thema Entdeckerzeit im November (Titel entfallen) fiel mir wieder unangenehm auf, dass man ja immer mal Revue passieren lassen muss, was hinter diesen Projekten überhaupt steht. Dann merkt man schnell, dass da entweder ausgenudelte Mechanismen Pate standen oder das ganze Projekt nur als Neuaufguss, dafür optisch gekonnt in Szene gesetzt wird und es als "jahrelang getestet" versiegelt wird. Sicher kein Trugschluss, wenngleich es natürlich auch absolute Granaten über Crowdfunding zu entdecken gibt, nur weiß man das erst hinterher. Das Regellesen gehört unbedingt dazu und ein vertrauensvoller Verlag noch obendrauf. Wieso schreibe ich diesen ganzen Zinnober als Einleitung? Weil ich genau die Umsetzung vom Thema, die ich beim oben genannten Projekt nicht finden konnte, durch Zufall über BGG enteckte. Also auf ein Spiel gestoßen bin, was thematisch in dieselbe Kerbe schlägt, nur keiner (mehr) kennt bzw. in Vergessenheit geraten ist, dessen Autor abgetaucht und der Verlagsname ebenso verschwunden ist. Aber immerhin noch so gut zu sein scheint, dass Ernst Juergen Ridder einst eine deutsche Spielregel auf BGG einstellte. Danke dafür.

    Die Rede ist von #ColonialEuropesEmpiresOverseas . Ziemlich langer Name, der aber nüchtern betrachtet ziemlich treffend erscheint, wenn man das Spiel dahinter näher beleuchtet. Übers Thema an sich brauchen wir net reden, da gibts zum Glück ein Unterforum. Wie dem auch sei, schon beim (dt.) Regellesen war klar, dass es kein Blindgänger werden wird, das Teil anzuschaffen. Nun mussten kurzerhand nur noch die englischen Kartentexte durch Deutsche ersetzt werden und dabei hab ich mich mal als Schriftsetzer erprobt und gleich die Spezialfähigkeiten der Charaktere mit in Szene gesetzt. Haben wir zwischen den Feiertagen zu fünft gespielt und es gab dank des kartengesteuerten Mechanismus´ ein Hauen und Stechen um die nötigen zwölf Siegpunkte. Das Material wurde auch gleich noch gebührend aufgepimpt und so erfreut man sich dran. Mit nem Titel aus 2011 mit seither achwieviel Regelglättungen kann man auch seinen Spaß haben, wer hätte das gedacht.

    (links Original, rechts aufgehübscht)

    Dann kam kurz vorm eigenen Wiegenfest noch ein Teil aus der Feder von Petter Schanke Olsen, dem ich ja bereits immer mal wieder mit #DonningThePurple huldige. Diesmal hat er aber eine Solokonfliktsimulation an den Start gebracht, die auf den Namen #HallsOfHegra hört. Nunja, im entsprechenden Thread wurde in letzter Zeit ja schon eingängig auf das bockschwer zu meisternde Spiel aufmerksam gemacht. Das Spiel will erkundet werden und die Schmach einer Niederlage gehört da einfach mit dazu. Sonst muss man sich ja selbst Unzulänglichkeiten in Solospielen ankreiden, wenn man unter aller Kanone (haha) abschließt, nur hier gehört das dazu. Die Probleme quillen aus jeder Ritze und das dicke Ende wirft seine Schatten voraus. Man ist anfangs erschlagen von den Möglichkeiten, die das Spiel bietet. Und die Verwaltung auf dem Spielplan ist ebenso nicht ohne, auf kleine Details ist stets zu achten, trotz das sich der Rundenablauf übersichtlich auf dem Spielbrett wiederfindet, so wie man das von #NemosWar kennt. Wie in den Kommentaren im Thread nachzulesen ist, hat sich doch eine Vorgehensweise herauskritallisiert, wie man in den ersten Runden seinen Fokus setzt, sodass man im späteren Spielverlauf Land sieht. Und dennoch wird das keine Garantie sein, den Ansturm auf die Festung locker zu überstehen. Bin weder Wargamer, noch hab ich große Erfahrungen im Solospiel, nur das Teil hat mich geflasht und hat seinen Platz neben dem grad eben erwähnten #NemosWar sicher.


    Irgendwann kam dann noch ein Kickstarter ins Haus, oder besser gesagt, stand Pandemie 2.0 namens #Pest vor der Tür (haha). Um was es geht, brauch ich hier nicht episch darzubieten, dafür gibts den passenden Thread bzw. die allseits bekannten Informationsquellen. Alldieweil hab ich auch vor Kurzem schon etwas über die ersten Eindrücke geschrieben. Lag erstmal knapp nen Monat ausgepackt im Schrank und wartete auf seine ersten Einsätze. Nuja nicht ganz. Auch hier hab ich etwas Hand ans Spielmaterial angelegt. Diese Spritzgussteile wurden durch hölzerne große Figuren ersetzt, das wichtige Eindämmungslager (sonst sind alle Gebäude aus Holz) kommt sinnigerweise nun auch als Holz daher und zwar in Zeltform. Und zudem kommen noch rötliche Linsen (die man aus #DieAkteWhitechapel kennt) zum Einsatz, welche die zerstörten Städte weitaus besser markieren. Gespielt wurde es auch schon zwei mal, nämlich einmal zu zweit in ca. 90 Minuten ohne Regelerklärung und dann noch mal zu fünft in knapp über drei Stunden. Letztgegnanntes bitte tunlichst unterlassen, da uns das Material ausging, sprich die kleinen giftiggrünen Einwohner knapp wurden. Hat man wohl nicht ausreichend getestet wie wir fanden, denn die paar Vervielfältigerplättchen kommen ner schlechten Ausrede gleich. Siegpunktmarker fehlten ohne Ende und dürften wohl auch zu viert knapp werden. Ärgerlich. Thematisch äußerst gelungen wie wir fanden, spielmechanisch solide. Das Aktionsraster reißt es halt raus. Das Genöhle in einigen Kanälen, dass man immer wüsste, was zu tun ist, können wir nicht bestätigen, man hat immer Optionen. Man hätte das Spiel ruhigen Gewissens etwas kompakter halten können, bsp. das Spielbrett der Agenda, Pest- und Unterstützungskarten, dass mit den Tarot-Size-Karten dann jeglichen Rahmen sprengt, ginge sicher auch kleiner. Die gelungenen Playerboards nötigen der Tischfläche ja auch schon enorm viel Fläche ab. Unser Tisch fasst glücklicherweise alles, doch anderswo fällt das Spiel unter Umständen aus diesem Grund durchs Raster. Schade, weil vermeidbar. Bleibt erstmal im Bestand.


    So. Das wars mal wieder mit dem Halbjahresrückblick. Ergänzend Erwähnung sollte noch #Tiefseeabenteuer finden, dass bei uns derzeit bei den Absackern die Nase vorn hat. Jeweils ne Runde #Parks bzw. #TheGuildOfMerchantExplorers sprang auch noch heraus, das will ich net verschweigen. Letztgenanntes will ich nicht mehr missen, denn bei denkbar einfachen Regeln ist man stets beschäftigt und tüftelt sich zu effektiven Zügen. Neues Kartenmaterial ist ja noch vorhanden und will entdeckt werden, den bisher zehn Partien werden Weitere folgen.

    Stilp. Frühjahrsoffensive.