Beiträge von Smuntz im Thema „26.02.-03.03.2024“

    1902 Méliès

    ist der neueste Titel aus dem spanischen Verlag Looping Games. Auf der SPIEL '23 hatte ich noch gezögert, hatte ich mit 1923 Cotton Club und 1998 ISS doch schon zwei Spiele mitgenommen, die sich als sehr gute thematische Workerplacement-Spiele auf dem Tisch bewährten - und 1902 Méliès sollte dem nicht nachstehen. Für das Spiel mit englischen / spanischen Regeln habe ich eine deutsche Kurzspielregel verfasst und bei BGG abgelegt.

    Das Spiel thematisiert den französischen Filmpionier Georges Méliès beim Erschaffen seines berühmtesten Werkes "Die Reise zum Mond" - im Kino hatte Martin Scorsese ihm 2011 in "Hugo Cabret" ein mehrfach Oscar-prämiertes Denkmal gesetzt. Nun also die Hommage durchs Brettspiel, auch wenn diese vermutlich weniger Aufmerksamkeit erfährt (der Film ist aber auch toll!).

      

    In drei Bereichen - Pre-Production, Dreharbeiten, Post-Production besetzt man reihum Aktionsfelder, um Spezialeffekte vorzubereiten, Szenen zu schreiben, das Filmset einzurichten, Kostüme anzufertigen, Schauspieler auf der Bühne zu dirigieren, eine Szene zu drehen, gedrehte Szenen zu Sequenzen zu kleben, ggf. auch wieder zu schneiden und Szenen zu kolorieren. Dabei gibt es WP-übliche Interaktion, Timing-Fragen, ob was gelingen will oder andere die offenliegenden Pläne vereiteln könnten. Drei Produktionstagebücher ermöglichen kleinere Engine-Effekte, so man bestimmte Aktionen geeignet einsetzt. Hat ein Spieler sechs Szenen gedreht, geht das kurzweilige Spiel auch schon dem Ende entgegen.

    Bei den Dreharbeiten ging ich flotter als meine Mitspieler heran und zögerte auch nicht, meine Szenen möglichst rasch zu wertigeren Sequenzen zu kleben - ist ein späterer Schnitt doch eher aufwändig, weil man beide Arbeiter gemeinsam dafür einsetzen muss. Weitestgehend unbeachtet kümmerte ich mich nicht darum, Anteilsscheine der kleinen Filmfirma zu einem punkteträchtigen Set zu sammeln, was den beiden anderen gelang. Das von mir forcierte Spielende führte dann zu einer unerwartet knappen Abrechnung, bei der ich mich geradeso mit 37 - 36 - 35 zum Spielsieg stolperte. Fazit: kleines, aber sehr feines Spiel, das wie seine genannten Vettern aus gleichem Hause öfters auf dem Tisch landen wird :)

    Splendor Duel

    ist der andere neue Titel hier, der ebenfalls in kleiner Schachtel daherkommt. Das Spiel wurde im Forum schon öfters genannt, eine Vorstellung erübrigt sich wohl. Wir haben jedenfalls viel Freude daran und wirklich jedes einzelne der ersten vier Spiele (es geht ja flott zu spielen) ging denkbar knapp aus - im nächsten Zug wäre das Spiel auf der anderen Seite entschieden worden. Ich weiß nicht, ob das immer so ist, auch kam schon jede der möglichen Siegbedingungen zum Zuge, das ist wohl recht gut balanciert. Wir spielen dieses Spiel sehr aufmerksam, beobachten und belauern uns, nehmen uns weg was geht, setzen die Privilegien rechtzeitig ein, kurz: wir schenken uns nichts. Prima :love:

      

    Der Rest meiner Spielewoche barg keine neuen Spielerfahrungen. Und doch stach

    Concordia

    zu fünft dabei heraus, hatte ich das Spiel ewig nicht gespielt und auch früher nicht in so großer Besetzung. Das war ein Fest und dank vieler Städte mit Ziegel- und Kornproduktion sowie den Karten, die eben genau dafür jeweils 3 SP versprachen, sollte es auch hier zum Sieg reichen (135 - 125 - 122 - 104 - 88). Das hatte ich so gar nicht auf dem Schirm - andere schienen ihrerseits recht gut aufgestellt unterwegs zu sein - aber das Ergebnis in diesem spannenden Spiel wird eben erst am Ende ausgezählt. Bis dahin versucht jeder, das Beste aus den Gegebenheiten auf der Mittelmeerraumkarte, den Produktionsbedingungen und der Kartenauslage zu machen. Muss ich unbedingt wieder öfter spielen, Concordia ist nicht ohne Grund ein sehr beliebtes Spiel 8-))

      

    Café

    ist bei uns ja seit knapp einem Jahr ein Dauerbrenner auf dem Tisch. Diesmal zu dritt zeigten wir unserem Neuspieler, wie es geht, er hatte am Ende auch 19 Punkte in dieser schönen Kombination von Kartenlege-Tüftel- und Aktionsspiel erwirtschaftet. Die übrigen Ergebnisse habe ich so aber auch noch nicht gesehen. Mit 30 SP ging der Sieg an mich - eine so hohe Zahl hatte ich glaube noch nicht erreicht. Kurios: Mit den letzten fünf Aktionen in der achten und letzten Runde räumte ich meine Erntemaschinen und Kaffeeplantagen restlos ab, so dass sich dort kein einziger Würfel mehr befand. Die Punkte verteilten sich exakt paari auf 15 SP durch belieferte Cafés und 15 SP für Lagerware.

    Meine Frau hätte den Sieg mit ihrerseits sagenhaften 28 SP nicht minder verdient, dabei verlief ihr Spiel so ganz anders wie meines. Sie erzielte alle (!) SP ausschließlich durch Belieferung von Cafés und hatte am Ende fast nichts im Lager liegen. So extrem hatte ich das noch nie gesehen und es zeigt, dass auch dieser Weg erfolgversprechend sein kann. Weiterhin großartiges kleines Spiel :love:

      

    #1902Melies #SplendorDuel #Concordia #Cafe