Beiträge von MetalPirate im Thema „12.02.-18.02.2024“

    Spiele mit (Co-)Autorenschaft der Herren Odendahl und/oder Keller kann ich in drei Gruppen einteilen:

    1. Gekauft und irgendwann wieder verkauft, weil nichts davon dauerhaft über "geht so" bis "solide" hinausgekommen ist. Irgendwie alles zu verkopft und unthematisch, weil zu vieles zwar irgendwie funktioniert, aber dabei komplett seelenlos und bezogen auf das Setting des Spiels komplett an den Haaren herbeigezogen bleibt (mein Musterbeispiel: das Herumdrehen der irgendwie wohl magischen mallorquinischen Dachziegel für allerlei vom Himmel fallende Boni in La Granja). Zu viel reine Optimieraufgabe, darin zwar gut und anspruchsvoll, aber irgendwie null "spielerisch" unterhaltsam.
    2. Nach Lesen der Anleitung gar nicht erst gekauft (und ggf. beim Anspielen von Fremdexemplaren darin bestätigt worden).
    3. Und genau ein einziges Mal dieses: zweimal mitgespielt, hat mir dabei überraschend gut gefallen, die 2nd Edition dann bei Kickstarter unterstützt -- und da warte ich heute noch drauf: Solarius Mission. Eines von meinen zwei gescheiterten Crowdfunding-Projekten.

    Aus Agra hätte IMHO mit einer richtigen redaktionellen Überarbeitung (von funktionaler, das Spiel unterstützender Grafik bis zum Verschlanken und Wegwerfen von allerlei Sonderregeln, die keine nennenswerte Spieltiefe hinzufügen) auch ein gutes Spiel werden können. Das Spiel ist wirklich gut, aber leider nicht gut genug für ein Spiel, bei dem man nach längerem Nicht-mehr-Spielen wieder einen Abend Vorbereitung braucht und dann 1 Stunde Erklärzeit beim Einsatz. Agra ist ein schönes Beispiel dafür, dass mangelnder Fokus auf Usability ein Heavy Euro Spiel direkt killt. Da ist man von den etablierten Illustratoren wie Ian O'Toole ein hohes Niveau gewohnt, das man dann normalerweise stillschweigend und unbewusst einfach voraussetzt.