Beiträge von Dirtbag im Thema „Cave Evil Anniversary Edition“

    K, das Spiel taugt also nur dann, wenn ich ne bestimmte Musikrichtung höre. 0.o

    Eine sehr bestimmte, würde ich behaupten. Wenn man den Witz kapiert, warum sich der Black Wizard ausgerechnet in zwei Black Wizards aufspalten kann, sollte man zur potenziellen Zielgruppe gehören. Man sollte als Jugendlicher aber idealerweise auch ehrliche (also nicht eingebildete) Freude an handkopierten Demotapes gehabt haben, aufgenommen in 4-Spur-Kloschüssel-Sound, mit auf einem Kopiergerät vervielfältigten, von einem 17-Jährigen gezeichneten Coverbild irgendeiner Unterwelt-Kreatur.

    Sehe ich überhaupt nicht so.

    Zwar höre ich die entsprechende Musikrichtung, habe mir aber noch nie irgendwas aus dem beschriebenen Verhalten oder Band-Kults gemacht, und ich habe keine Ahnung, warum sich der Black Wizard aufspalten kann. Ich mag das Artwork, aber irgendwelche Black-Metal-Underground-Insideranspielungen gehen an mir völlig spurlos vorüber.


    Ich persönlich finde Cave Evil gut, weil es Atmosphäre, Immersion, enge thematische Verzahnung von Spielgeschehen und Spielregeln, grosse Freiheit bei der Wahl des eigenen Spielstils und durch die verschiedenen Ultimate Evils auch Vielfalt bei den Siegbedingungen in sich vereint wie kein anderes Spiel, das ich kenne. Direkte Interaktion mit der Spielumgebung und dabei von banalen Ressourcen bis zu irgendwelchen uralten Wächter-Monstern alles mögliche entdecken oder bestehende Gänge wieder einstürzen lassen und Gegner darunter begraben, Monster beschwören und mit Gegenständen und/oder Zaubern ausrüsten, dazu ein spannendes, taktisches Bewegungs- und Kampfsystem und - je nach Spielmodus - auch noch der Faktor Zeit.


    Imho ist Cave Evil das, was viele, sehr viele Spiele gerne wären, die sich "Storytelling", "Immersives Erlebnis", "Erlebe jedes Mal eine andere Geschichte" auf die Fahne schreiben.

    Die zwei Dinge, die Cave Evil dem geneigten Liebhaber dieser Art Spiele nicht bieten kann und will, sind Koop-/Solo-Modi und buntes Artwork. Aber wer konfrontativen Spielen nicht abgeneigt ist und es mal spielt, der wird das Artwork schneller vergessen als man "Black Metal" aussprechen kann.


    Und wenn einem das Ganze noch nicht genug Vielfalt bietet, dann kauft man sich mit Warcults einfach noch ein ausuferndes, vollständig kompatibles Kampagnensystem dazu.