Beiträge von richy81 im Thema „09.10.-15.10.2023“

    Mischwald

    Mischwald machte zu Hause in 3er Runde den Auftakt. Das hatte ich schon ein paar Runden auf BGA gespielt, war aber gespannt auf die Tischpremiere. Und wurde nicht enttäuscht. Meine Bedenken wegen a) Fummeligkeit und b) der Auswertung haben sich nicht bestätigt. Das war schon beides okay. Mit einer knappen Stunde war es überraschend lang, aber das sollte sich bei weiteren Partien, wenn alle die Karten etwas besser kennen, reduzieren. Hat allen in der Runde gut gefallen. Eher eine Low-Score-Runde mit 148-114-95.

    Wie habt ihr die Punkteberechnung am Tisch wahrgenommen?

    Überhaupt kein Problem aus meiner Sicht, hat gefühlt insgesamt 5 Minuten gedauert. Sind nacheinander bei jedem erst die Bäume durchgegangen, dann nacheinander die Karten oben, unten, links, rechts und haben dabei jeweils die Zwischensummen aufgeschrieben. Wenn man das nach ein paar Partien jeder für sich macht, geht's noch schneller.

    Donnerstag gab es acht Spiele auf der Messe, Freitag dann nochmal vier der Einkäufe zu Hause. Zwei ereignisreiche Tage mit folgenden Erstpartien…


    The Vale of Eternity

    War ja schon ausverkauft, bevor die Messe überhaupt begonnen hatte. Kleiner, kartengetriebener Engine Builder, gespielt in 45 Minuten. Interessantester Kniff war aus meiner Sicht das Handling der maximal vier Steine (Einheit zum Bezahlen der Karten). Ansonsten war mein Gefühl eher, dass das nach 3-5 Partien ausgespielt sein dürfte. Für mich solide Kost, einem Mitspieler hat es besser gefallen, er würde ggfs. einen Kauf in Betracht ziehen, wenn eine deutsche Version kommt.



    Neotopia

    Hier sind wir sehr spontan am Tisch gelandet, das einzige Spiel des Tages, das ich vorher nicht mal auf meiner erweiterten Liste hatte. Abstraktes Plättchenlegespiel mit Städtebauthema. Thema kann man hier zwar getrost vergessen, aber davon abgesehen durchaus eine positive Überraschung. Hat uns die knapp 45 Minuten gut unterhalten. Bewertung siehe oben… solide, aber sehr viel Langspielreiz bringt es vermutlich nicht mit bzw. gibt es in dem Segment einfach auch zu viel Konkurrenz.



    Quicksand

    Kooperatives Echtzeitspiel, auch das war eine positive Überraschung. Interessantes Konzept und die 20 Szenarien aus der Anleitung sollten dafür sorgen, dass die Motivation eine Weile anhält. Hätte ich eventuell mitgenommen, Preis war mir mit 30 Euro für letztlich ein paar Pappplättchen und Sanduhren zu hoch. Bleibt aber mal auf der Beobachtungsliste.



    Come Sail Away

    Wohl mein Highlight unter den auf der Messe gespielten Titeln. War leider schon ausverkauft, sonst hätte ich das trotz des hohen Preises von 50 Euro mitgenommen. Im Zentrum steht ein Mancala-Mechanismus, mit dem verschiedenfarbige Meeple in den unterschiedlichen Räumen auf seinem Schiff platziert. In zwölf knackigen, simultan gespielten Runden und einer Spielzeit von 20-25 Minuten bekommt man hier einiges an Spieltiefe geboten, die Variabilität scheint mir zudem auch gegeben zu sein, weil teilweise andere Räume ins Spiel genommen werden können. Würde mich freuen, wenn das einen europäischen Vertrieb finden würde und so irgendwann doch noch in meinem Regal landet.



    Path of Civilization

    Vier von neun Runden angespielt (ca. 30 Minuten), wir hätten auch zu Ende spielen können, aber ich hatte dann auch genug gesehen. Kein schlechtes Spiel, aber hier ist der Funke bei mir nicht wirklich übergesprungen. Überraschend seicht, in den ersten Runden hat man kaum Entscheidungen zu treffen und es passiert sehr wenig. Das Civ-Thema spürt man überhaupt nicht, im Prinzip völlig egal, was man sich Runde für Runde an neuen Karten auf seine immer aus fünf Karten bestehende Hand holt. Dazu ein paar Leisten etc., das übliche halt. Das Ganze dann noch garniert mit einem Preis von 75 Euro. War sehr überrascht, dass sich das einer meiner Begleiter anschließend gekauft hat. Ich warte lieber auf das halb so teure Millennia.



    Ready Set Bet

    In 5er-Runde mit App-Unterstützung ausprobiert. Die Regeln haben wir uns selbst erarbeitet, was hier aber auch kein großes Problem war. Hat Laune gemacht, ist natürlich absolut gruppenabhängig. Die Auswertung der Wetten nach den Rennen fand ich im Ersteindruck auch nicht störend. Hab ich mir anschließend gekauft, vor allem für Gelegenheiten mit größeren Gruppen und Runden mit Wenigspielern.



    Islet

    Taktisches Plättchenlegespiel mit sehr simplen Regeln… entweder legt man seine vier Dreiecke an/auf die Insel, um Karten zu bekommen oder man gibt Karten aus, um sich mit seinem Vogel über die Insel zu bewegen und Eier zu legen. Wenn der Sack leer ist (bei uns passiert) oder ein Spieler, all seine sechs Eier platziert hat, ist’s vorbei. Das hat bei uns knapp 30 Minuten gedauert, war mir unterm Strich dann doch etwas zu seicht und nur okay. Insbesondere das Platzieren der Plättchen wirkt etwas beliebig. Immerhin ist das Spielmaterial und das Endergebnis recht ansehnlich.



    Cat in the Box

    Den Abschluss unseres Messebesuchs bildete ein Spiel, das mich letztes Jahr schon interessiert hatte. Die Regeln haben wir uns halb selbst erarbeitet, dann kam irgendwann doch noch ein Erklärer vorbei. Trotzdem haben wir in zwei von drei Runden noch Sachen falsch gespielt. Etwas merkwürdig finde ich, dass scheinbar fast jede Runde durch ein Paradox endet. Ansonsten durchaus interessant mit dem Kniff, dass man die Kartenfarbe beliebig ansagen kann. Das Board, auf dem man dann entsprechend Steine platziert wirkt wie ein Minispiel im Spiel. Hier eine größere zusammenhängende Kette zu konstruieren, erscheint mir aber überwiegend zufällig. Gut, aber für einen Kauf reicht es mir wohl nicht, zumal Stichspiele hier generell keine allzu großen bzw. dauerhaften Einsatzchancen haben.



    Mischwald

    Mischwald machte zu Hause in 3er Runde den Auftakt. Das hatte ich schon ein paar Runden auf BGA gespielt, war aber gespannt auf die Tischpremiere. Und wurde nicht enttäuscht. Meine Bedenken wegen a) Fummeligkeit und b) der Auswertung haben sich nicht bestätigt. Das war schon beides okay. Mit einer knappen Stunde war es überraschend lang, aber das sollte sich bei weiteren Partien, wenn alle die Karten etwas besser kennen, reduzieren. Hat allen in der Runde gut gefallen. Eher eine Low-Score-Runde mit 148-114-95.


    Nucleum

    Dann der Brocken des Tages und es wurde auch das erwartete Highlight. Wir hatten während der Anfangsphase schon noch ein paar Fragen zu klären. Insbesondere der Netzwerkbegriff und die Energieaktion sind zu Beginn nicht ganz intuitiv. Wenn man erstmal drin ist, entfaltet sich aber ein spannender Mechanismen-Mix, der teilweise, wie schon häufig genannt, tatsächlich an Brass und Wasserkraft erinnert. Spannend vor allem das Handling der Action-Tiles, die entweder als Schienen auf das Board, womit sie dauerhaft weg sind oder ans Playerboard gelegt werden, von wo sie dann nach einem Refresh erneut genutzt werden können. Das Netzwerken ist durchaus auch interaktiv, ebenso das Wettrennen um die öffentlichen Aufträge oder kleine Boni hier und da. Rundum-Glücklich-Paket für Luciani-Liebhaber und Expertenspieler. Freue mich schon auf die nächste Partie. Platz 2 beim 163-129-125-107.



    Evenfall

    Einkauf eines meiner regelmäßigen Mitspieler, zu viert gestartet, zu dritt geendet, weil ein Mitspieler zur Mitte der Partie plötzlich weg musste. Von Evenfall hatte ich nicht viel erwartet, weil es mich bei der Messevorbereitung irgendwie optisch und thematisch nicht angesprochen hatte. War dann aber durchaus eine positive Überraschung. Karten draften/ziehen und auf verschiedene Weisen in seinen Bereich ausspielen, Engine aufbauen, ein kleiner ‚Kampf‘ um Mehrheiten. Ich hatte gleich in der ersten von drei Runden eine schöne Kombi aufgebaut, die mir fortan zweimal pro Runde 6 Punkte für je zwei Pflanzen brachte. Am Ende aber eine enge Partei, die ich beim 113-108-104 gewinnen konnte.



    Arche Nova mit Wasserwelten

    2er Partie mit der Erweiterung, ich mit Board 3 gegen Board 10. Die Erweiterung hat sich erstmal recht unauffällig eingefügt. Interessant sind die asymmetrischen Aktionskarten, die für jeden zwei Aktionen ein wenig stärker machen. Das sind dann so Sachen wie, dass man bei der Sponsorenaktion X-Marker für 5 Geld kaufen/verkaufen kann. Die Aquarien und Wassertiere sind grundsätzlich auch ganz nice, aber eher more of the same, zumal wir keine Riffbewohner zu sehen bekommen haben. Die Wellenfunktion, durch die mehr Durchlauf in die Kartenauslage kommen soll, kam bei uns nicht so zum Tragen. Dazu kommen auch noch weitere Endwertungskarte und Artenschutzprojekte… Insgesamt ein schönes Paket für Fans, die schon viele Partien gespielt haben und weitere Abwechslung brauchen. Und es gibt Tiermeeple für die Artenschutzprojekte, was will man mehr 😊



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