Beiträge von Smuntz im Thema „09.10.-15.10.2023“

    Während und nach der SPIEL lag wieder einiges auf dem Tisch. Die Nächte zwischen den Messetagen fielen recht kurz aus, was unter anderem daran lag, dass wir mit papadjango eine Partie #Revive und #Discordia gespielt haben.

     

      

    Die Erweiterung zu Revive nahm ich auf der SPIEL nur kurz in Augenschein, hab sie aber nicht mitgenommen. Da scheint mir einiges mehr an Regelwerk dazuzukommen, was den Zugang zu diesem Spiel dann nicht einfacher macht. Ich denke ich bleibe vorläufig beim Grundspiel.

    Anders sieht das bei Discordia aus - die asymmetrischen Spielertableaus der Magna Erweiterung reizen sehr zur Erprobung, so dass ich diese sicherheitshalber schon vor der SPIEL bestellt hatte.

    Das auf der SPIEL gekaufte #PlanetUnknown kam schon mehrfach zum Einsatz, zuletzt gestern zu viert.

    Mit meiner Frau habe ich die ersten individuellen Planeten und Konzerne erprobt, da sind wir aber noch nicht mit durch.

    Zuletzt mit dem Oasis-Konzern unterwegs hatte ich mich doch allzu schnell auf das Fortschreiten auf der Wasser-Leiste konzentriert, so dass ich diese deutlich vor dem Spielende komplettiert hatte. Dadurch wurden manche späteren Züge leider ineffektiv. Ich muss in diesem Spiel noch lernen, die Kräfte über die Distanz besser zu verteilen.

    Auf jeden Fall kommt damit (und erwartbar auch mit der kommenden Erweiterung) Abwechslung ins Spiel, was mir sehr gefällt. Ein würdiger Titelträger für den Deutschen Spielepreis 2023.

      

    Der spanische Verlag Looping Games hat seit Jahren eine kleine aber feine Spieleserie im Programm. Alle tragen die Jahreszahl einer historischen Begebenheit im Namen und alle kommen in einer kompletten kleinen Schachtel daher, was aber keinesfalls heißt, dass da ein "kleines" Spiel drin ist. Mitgenommen haben wir unter anderem

    1923 Cotton Club

    Dahinter verbirgt sich ein Worker Placement Spiel zu Zeiten der Prohibition, bei dem wir uns der Unterstützung des einen oder anderen Gangsters versichern, für hinreichend Alkohol in Form von Wein, Bier und Whiskey sorgen, diverse musikalischen Künstler verpflichten (talentiert im Gesang, Tanz, Instrumente / Saxophon) um schließlich und endlich punkteträchtige Berühmtheiten (Celebrities) in unseren Club zu locken. Diese wiederum müssen wir mit zuvor erworbener Reputation ködern, wobei die Kosten aber geringer ausfallen, so die Celebrities Vorlieben in Sachen Alkohol und Kunst haben, die wir bereits ein- oder mehrfach verpflichtet haben. Ja, das ist also auch ein vorzeigbarer Engine Builder und wir müssen uns beeilen, denn nach sechs Runden mit je drei Workern ist das Spiel vorbei.

      

    Nebst Reputation und Siegpunkten gibt es Leisten für Kriminalität (drohender Punktabzug bei Spielende) und Initiative (Spielreihenfolge und kleinere Boni), auf denen wir je nach erworbener Karte Fortschritte machen können. Zu Rundenbeginn wird eine verdeckte Ereigniskarte beiseite gelegt, die Spieler können jeweils eine von drei auf der Hand gehaltenen Karten dazutun. Bei Rundenende gibt es dann Belohnungen für auf diesen Karten geforderte Mehrheiten-Wertungen (z.B. wer die meisten Waffen trägt, erhält Geld). Klar dass man so eine Karte nur ausspielt, wenn man selbst davon zu profitieren glaubt. Die Einsicht in diese verdeckt liegenden Karten will mit einem Arbeiter teuer bezahlt werden, darauf haben wir bisher verzichtet.

      

    Das Spiel ist thematisch, gestalterisch und mechanisch rund und stimmig und gefällt uns sehr. Ebenfalls mitgenommen - aber noch nicht gespielt - haben wir 1998 ISS, ein Spiel zum Thema internationale Raumstation von Gerard Ascensi und Ferran Renalias, den Autoren von Lacrimosa. Ich denke, diese Namen wird man sich bald einprägen müssen. #1923CottonClub

    Trekking - Reise durch die Zeit

    konnte ich schon vor Monaten in der englischen Fassung erproben und freue mich, nun die deutsche Version spielen zu können, die - wie das Original mit mit Playmat und Gametrayz Insert sehr gut ausgestattet und zudem recht preisgünstig bei Game Factory erschienen ist. Spielrelevante Texte kommen kaum vor, die Karten verfügen aber über ausführliche Fluff-Texte zu historischen Personen und Begebenheiten und sind durchgängig mit einem eigenen Stil recht hübsch gestaltet.

      

    Das Spiel ist leichte Kennerkost. Aus einer Auslage wählen wir eine Karte mit einer Jahreszahl, die uns Marken in vier Farben geben, die wir auf einem kleinen Tableau sammeln und mit Blick auf bestimmte Wertungen gruppieren. Dabei müssen wir die Kosten beachten (Zeit - wir haben aber nur 12 Stunden je Durchgang und davon werden drei gespielt). Und auch die Jahreszahl sollte möglichst chronologisch zur letzten Karte passen, denn nur dann wächst unsere Reihe und erst lange Reihen geben bei Spielende ordentlich Punkte. Ist die Jahreszahl kleiner als der letzte Wert, muss man die vorherige Reihe beenden - Einzelkarten geben hier gar Minuspunkte. Zwar gibt es auch sogenannte "Vorfahren", prinzipiell Joker, nur bringen die uns nur eine einzige Spielmarke ein. Edelsteine liegen auch ab und zu herum und ermöglichen die Reduktion des Zeiteinsatzes. Beenden wir den Durchgang gar pünktlich und brauchen exakt 12 Stunden, winken Extrapunkte.

      

    Unser Spiel zu dritt verlief recht spannend. Ständig wurde sich belauert und geschaut, was für einen selbst geht und für andere übrig bleibt.

    Einen Teil der Markeneinkünfte sind auf den Plan gedruckt, so dass sich mit jeder genommenen Karte und Verschieben der verbliebenen die Zuordnung von Erträgen auf den Karten und denen auf dem Plan ändern. Das gilt es, bei jedem Zug zu berücksichtigen. Da immer der Spieler mit dem aktuell geringsten Zeiteinsatz am Spiel ist, kann man mit den Edelsteinen etwas steuern, ob man gleich noch einmal oder lieber erst später dran kommen möchte, was natürlich von der Kartenauslage abhängt. Auch will man dem nächsten Spieler nichts gönnen und eine allzu billige und lukrative Karte mit passender Jahreszahl vorlegen - ab und zu gilt es also, ein kleines Dilemma zu lösen. Letztlich gibt es aber praktisch keine verbotenen Züge und so wird der Bessere wohl meistens gewinnen.

    Für einen neuen Durchgang kommen neue Karten ins Spiel und jeder Spieler wählt ein neues Tableau für seine Marken. Die angefangenen Kartenserien bei den Spielern werden aber unverändert fortgesetzt - wenn möglich. Trekking hat ein recht einfaches Spielprinzip, fordert aber taktisch kluge Entscheidungen. Hier werden ja schon wieder gelegentlich Spiel-des-Jahres-2024-Kandidaten prognostiziert... das wäre einer für mich. #TrekkingthroughHistory #TrekkingReisedurchdieZeit

    Sunrise Lane

    Diesen Titel von Reiner Knizia hat ein Mitspieler auf der SPIEL entdeckt und mitgebracht. Vom Spielgefühl und Ablauf erinnert es an Zug um Zug und auch der Spielreiz bleibt nicht hinter diesem großen Vorbild zurück. Thematisch geht es hier aber um die Bebauung eines Stadtviertels.

    Jeder Spieler erhält zu Beginn 28 Stockwerke in seiner Farbe und fünf Spielkarten. Diese gibt es in fünf unterschiedlichen Farben und die kleinen Felder auf dem Stadtplan zeigen ein bis fünf Punkte in diesen Farben und schreiben somit die Kartenfarbe für eine spätere Bebauung vor. Begonnen wird in Nachbarschaft eines zentralen Brunnens, danach darf stets in Nachbarschaft vorhandener Häuser gebaut werden, egal wem diese gehören.

    In seinem Zug kann man entweder zwei Karten ziehen (und muss dann ein Limit von fünf Handkarten einhalten, ggf. was abwerfen) oder aber man bebaut ein oder mehrere Felder mit jeweils einem oder mehreren Stockwerken und darf dann noch eine Karte nachziehen. Für den Bau muss wie gesagt die Kartenfarbe zum Feld passen, je Stockwerk gibt es die auf dem Feld aufgedruckte Punktzahl. Baut man mehrere Einheiten, so müssen diese verkettet sein, d.h. ein zweites Gebäude muss benachbart zum ersten aus diesem Zug sein, ein drittes benachbart zum zweiten usw. Mehr als fünf sind mit fünf Karten eh nicht möglich. Durch Abgabe einer beliebigen Karte kann man auch einen Park legen, um dahinter mit dem Bau eines Gebäudes fortzufahren. Hat ein Spieler nur noch zwei Stockwerke im Vorrat, wird die laufende Runde beendet und es gibt eine Schlussabrechnung.

    Nun werden in je zwei Vierteln die Spieler gerankt für den Besitz der meisten Gebäude bzw. den Bau des höchsten Gebäudes und man kann noch einmal 10 / 6 / 3 SP einsammeln. Eine dritte Schlusswertung nach gleichem Prinzip gibt es für die größte Zahl zueinander benachbarter eigener Gebäude.

    Ich erwähnte schon Zug um Zug und auch hier schaut man, was wohl wer vorhaben könnte (so er die Karten hat) und wie man von den satten Schlusswertungen selbst am besten profitiert. Kleinere Gemeinheiten sind also möglich, ein Park kann auch einfach nur einen für den Mitspieler wichtigen Platz blocken. Das Spiel hat nach kurzer Erklärung sofort gezündet und war bis zum Schluss spannend - gerne wieder. #SunriseLane