Ich mag es eigentlich nicht bei einem Spiel anderen etwas direkt kaputt zu machen. Gerade wenn es ihnen etwas ausmacht. Da habe ich keine Freude dran, warum sollte ich anderen den Spaß verderben?
Bei Eclipse z.B. fühlen sich dadurch meine Optionen dann eingeschränkt an: eigentlich will ich keinen vernichten, angreifen ist also raus als Option.
Das ist sicher eine Einstellungssache, aber als Gegenspieler ist mir die "Zerstör-Option" deutlich lieber, als wenn man mich z.B.: bei einem kompetitiven Spiel wie Agricola aushungern läßt, oder wenn man mich bei Carnegie ohne Aktion läßt. Das tut nicht nur weh, wie beim Verlust in einem konfrontativem Spiel, sondern hinterläßt noch einen faden Beigeschmack, bei dem man sich einfach ziemlich dumm vorkommt.
Man kann argumentieren, dass ich mich dann nicht ausreichend vorbereitet, geplant habe und, dass ich diese Situation ermöglicht habe und das würde auch stimmen, doch in konfrontativem Spiel ist die Geschichte ähnlich: wenn ich etwas verliere, dann nur weil ich mich mit der Verteidigung nicht ausreichend beschäftigt habe. Vielleicht ist das aber ein Teil der Strategie?
Auf alle Fälle ist das für mich persönlich eine direkte, offene Form von Interaktion, verstehe aber wenn es jemand nicht mag. Die Brettspielwelt bietet so viele Optionen, da finden sich für alle die passenden Spiele und es gibt genügend Interessenüberschneidungen um gemeinsam etwas zu spielen.
Through the Ages empfinde ich nicht als konfrontativ, auch wenn man Punkte klauen kann.
Da ist noch ein bisschen mehr. Kriege um Punkte zu stehlen, Menschen zu entführen, Technologien zu klauen, Angriffe um Gebäude (Plural ) zu zerstören, Basis-Ressourcen zu stehlen, Menschen zu entführen, Forschungspunkte zu übernehmen, Anführer zu töten, Inseln zu übernehmen, unfertige Wunder zu zerstören und Siegespunkte zu klauen.
Habe ich etwas ausgelassen? Letztendlich also alles, oder fast alles was man in diesem Spiel haben kann. Die Frage ist nur: wie oft kommt es vor? Bei guten Spielern, die gute Engine aufbauen eher selten, weil sie die richtige Balance finden zwischen der eigenen Ressourcenengine, Siegespunkten und Militärstärke. Letztendlich aber gehört für mich persönlich das Spiel eben in die Sparte "konfrontative Spiele", weil eben alle Optionen offen sind.
Und ein Frage an Ende: ist bei konfrontativen Spielen das Potential des Kingmaking am höchsten?
Das hängt stark von der Gruppe zusammen. Solange alle so spielen um für sich selbst das Optimum rauszuholen, sei es mehr Punkte, oder bessere Platzierung am Ende, ist das doch super. Wenn es auf Kosten des führenden Spielers, oder des Zweitplatzierten geht, dann ist es eben so.
Ich glaube mit dem "Kingmaking" ist es wie mit dem Alpha Spieler. Ein Spiel kann und wird das nie zu 100% regulieren. Es gibt bestimmte technische Optionen, oder Möglichkeiten um sowas zu begrenzen und in Spielen zu implementieren, aber letztendlich kommt es auf die Leute an.