Beiträge von Dee im Thema „Konfrontativ vs. Kooperativ (mitunter inkl. Solo) - Ist eins davon in euer Wahrnehmung "besser"? Und wenn, ja: Warum?“

    Warum ist mir persönlich konfrontatives / kooperatives Spielen lieber?

    Auch für mich gilt: „Konfrontativ“ mag ich nicht so sehr, „kompetitiv“ dagegen umso mehr. Hier will ich also eine starke Trennlinie ziehen. Wenn ich gegen jemanden spiele, möchte ich bis auf kleine Abstriche gerne mein Ding so durchziehen, wie es geht. Konkreter Vergleich: Ich bevorzuge einen 100-Meter-Sprint, bei dem wir uns nicht in die Quere kommen, gegenüber einem Boxkampf, bei dem es direkt gegeneinander geht. Dennoch müssen die Spiele dabei nicht zwingend komplett interaktionsarm ablaufen. Ein Wettrennen halte ich beispielsweise immer noch für eine Art Interaktion. (Wer mal Sprint gelaufen ist, weiß, dass man mit einem Gegner, der einen treibt bzw. zieht, schneller ist, als wenn man solo die Bahn entlang sprintet. Der Konkurrenzkampf spornt erst zu besseren Leistungen an.)


    „Konfrontativ“ mag ich es etwas weniger, das kommt enorm aufs Spiel an. Und ich glaube, ich bevorzuge bei solchen Spielen dann lieber ein direktes 1:1, wenn ich an „X-Wing“, „Krosmaster“ oder „Tash-Kalar” denke. Vermutlich aus dem einfachen Grund, dass wenn zwei sich streiten, der Dritte am besten dasteht, ohne was dafür gemacht zu haben. (Wobei „Tash-Kalar“ einen sehr guten Gegeneinander-Modus für mehr Spieler hat.) Und auch „Barrage“ mag ich sehr, auch wenn man sich da direkt in die Quere kommen kann. Aber das ist für mich ein positives „in die Quere kommen“, weil ich absehen kann, dass das passiert.


    Erst weiter hinten kommen bei mir die kooperativen Spiele. Ich führe ja entsprechende Statistiken und da fällt es schon auf, dass von 33 gespielten Titel im Q3/2022 nur 4 kooperativ waren. Ich mag einfach den Wettstreit mit den Mitspielern, wer irgendein Problem am besten löst. Bei vielen kooperativen Spielen ist es egal, ob eine Person mit vier Charakteren spielt oder vier Personen mit einem Charakter. Das finde ich schade, weil es das Potential kooperativer Spiele verschenkt. Entsprechende Ausnahmen wurden ja genannt. Für mich sind „Exit-Spiele“ eine andere Ausnahme. Auch hier bringen technisch gesehen mehr Personen keinen Mehrwert. Ich finde aber, dass gerade hier andere Perspektiven und Denkweisen, die eine Person allein nicht bringen kann, sehr wichtig sind. Deswegen mag ich solche kooperativen Rätsel mit mehr Personen auch.


    Solospieler bin ich nicht. Und wer sich meine Statistiken anschaut, bei der 1/3 meiner Partien solo sind, fragt sich jetzt „Hä?“ Ganz einfach: Ich lerne gerne neue Spiele kennen. Und ein Solomodus hilft enorm dabei, weil ich mich nicht mit anderen zu einem Termin absprechen muss, was oft nicht klappt. Bis auf ganz wenige Ausnahme spiele ich einmal bekannte Spiele danach nie wieder solo. An „Schlösser des König Ludwig“, „Insel der Katzen“, „Erde“, „Chocolate Factory“ oder „Arche Nova“ hatte ich auch solo für kurze Zeit über mehrere Partien Spaß und könnte mir vorstellen, die auch mal wieder solo zu spielen. Aber mir fehlt dann dennoch die Interaktion und vor allem die Unabwägbarkeit mit den Mitspielern. Dafür ist Solospielen für mich nicht die Erfüllung und ich mache das nur, weil ich dadurch mehr Spiele kennenlernen kann.


    Gruß Dee