Beiträge von VoSch im Thema „Konfrontativ vs. Kooperativ (mitunter inkl. Solo) - Ist eins davon in euer Wahrnehmung "besser"? Und wenn, ja: Warum?“

    Running Leader:


    In kompetitiven Mehrpersonenspielen mit mehr Interaktion geht man im Zweifel immer auf den gefühlt führenden Spieler.


    Im Spiel zu zweit bricht man ab und erklärt den Führenden zum Sieger und beginnt eine neue Partie. Im Mehrpersonenspiel kann man sich auch gut darauf verständigen, wenn alle damit einverstanden sind.


    Im Sinne eines spannenden Spieleabend ist ein knapper Spielausgang, der sich erst zum Schluss entscheidet, natürlich das Ideal, welches sich alle wünschen. Ich kann aber gut akzeptieren, wenn das Spiel anders läuft.


    Ein Sieg, ob knapp oder deutlich, ist immer belohnend. Eine Niederlage, bei der der Sieger mir aufmunternd zuruft "beim nächsten Mal hast du mich eingeholt", fühlt sich dadurch nicht besser an. Wenn in fester Besetzung gewisse Spieler nie oder höchst selten gewinnen, egal ob knapp oder deutlich, wird dies insbesondere im Spiel zu zweit dafür sorgen, dass der Frust steigt und das Spiel irgendwann dauerhaft weggelegt wird.

    Ich spiele zu 99 % kompetitive Spiele, die auch gerne konfrontativ sein dürfen. Multiplayer-Solitär spiele ich mit auch wenn es jetzt nicht mein spielerische Präferenz ist. Konfrontative Spiele sind für mich emotionaler. Es gibt ein klares Ziel und solange man nach einem Spiel, in dem man sich nichts geschenkt hat, dem Sieger zum Sieg gratulieren kann, man vielleicht über den Spielverlauf und Strategien diskutiert, ist alles in Ordnung. Verbiestert unbedingt gewinnen zu wollen ist für mich aber ein Unding. Am Ende geht es immer um das gemeinsame Spielerlebnis.


    Kooperative Spiele finde ich in der Theorie ganz interessant, in der Praxis haben sie sich bei uns nicht so wirklich bewährt. Wir haben hier noch Der Herr der Ringe von Knizia, Legenden von Andor und Spirit Island.Die ersten beiden konnten wir gut mit unserem damals 6-10 jährigen Sohn spielen, das Spielerlebnis würde ich allerdings als ganz nett/mal was anderes einordnen. Spirit Island fand ich interessanter, es fiel beim Rest der Familie aber durch. Diese Erfahrungen mit Koops haben mich nicht zum Koop-Fan werden lassen, so dass ich mir entsprechende Neuheiten nicht anschaue. Das Problem des Alpha-Spielers ergibt sich auch daraus, dass bei einem neuen Spiel nicht alle Spieler die Spielregeln gleich gut verstehen und dann, zumindest bei uns, ich als Regelerklärer zum Alphaspieler mutiere, weil manche Mitspieler schlichtweg nicht wussten, was sie machen sollten. Das Problem taucht natürlich auch beim konfrontativen Spielen auf, es ist dort aber leichter zu sagen, "spiel einfach mal los, habe Spass und werde Letzter". Das Problem taucht dann immer wieder bei jedem neuen Szenario auf, wenn auch in abgeschwächter Form.


    Solitär spiele ich nur Cosims.