Aber ist das Alpha-Spieler-Problem denn wirklich ein Problem der Spiele und kein soziales Problem der Gruppe, die einem einzelnen Spieler erlaubt, ihnen zu sagen, was sie zu tun haben? Im Grunde ist ein Alpha-Spieler ja ein Alpha-Spieler, weil der Rest der Gruppe ihn lässt, und nicht, weil das Spiel sagt, dass es einen geben soll. Klar gibt es Spiele, die es begünstigen oder erschweren, dass sich ein dominanterer Spieler vordrängt, aber kann man soziale Probleme der Gruppe wirklich einem Spiel anhängen?
Ich sehe einen Alpha-Spieler nicht grundsätzlich als Problem und vermute auch keine sozialen Probleme in einer Gruppe, die einen Alpha-Spieler "zulässt".
Ist es nicht eher so, dass ein Spieler auf Grund der Situation zum Alpha-Spieler wird, etwa weil er als einziger das Spiel kennt, überzeugendere Ideen hat usw.? Ist es wirklich so, dass sich da einer einfach vordrängelt nach dem Motto "Nur wo ich bin, ist vorne"?
Klar, es ist nicht einfach, sich zurückzuhalten, wenn man das fragliche Spiel kennt, die anderen aber nicht. Ich habe in so einem Fall mal gesagt, entscheidet ihr, ich folge einfach. Das lief dann auch so und führte schließlich zu einer Situation, in der klar absehbar war, dass die Partie vor die Wand fährt, wenn man jetzt nicht gegensteuert. Das war ein für mich eindeutiges Timing-Problem, jetzt noch, oder nie. Das habe ich dann auch so kommuniziert und gesagt, wir können jetzt einfach so weitermachen und verlieren, oder wir brechen ab, oder ich zeige euch jetzt, was man noch machen kann, um gewinnen zu können und danach spielt ihr mit den gewonnenen Erkenntnissen noch mal und ich schaue kommentarlos zu.
Ich war dann den Rest der Partie der Alpha-Spieler und in der Folgepartie auf ausdrücklichen Wunsch noch gelegentlicher "Moderator".
Soziale Probleme hat meine Spielgruppe nicht, nur kann sie nicht gut kooperativ spielen. Mit meiner Frau zu zweit geht das sehe viel besser.