Beiträge von Tyrfing im Thema „Haba in der Krise“

    ERP Projekte sind so ziemlich das brutalste, was man einer bestehenden Organisation antun kann.

    Da treffen so viele Aspekte aufeinander, das entbehrt jeglicher Vorstellung.

    Eine Software (völlig egal welche), die der Überzeugung ist, sinnvolle Standardprozesse abzubilden, die auf kein Unternehmen passen, trifft auf Jahrzehnte lang eingeschliffene Prozesse in Unternehmen, welche teilweise völlig absurd durchgeführt werden, weil man sich stellenweise Krücken für die Altlösung überlegen musste. Diese Aspekte kollidieren wiederum mit schlechtem Projektmarketing/-Durchführung und der mangelnden Wandelkultur in einem Unternehmen, gefolgt von passiver bis aktiver Sabotage durch die Belegschaft, wegen Doppelbelastung und fehlendem Gefühl des Abgeholt-werdens.

    Achso, ja, ich mache genau das beruflich und aus der Erfahrung kann ich sagen, dass Erfolg oder Niederlage dieser Projekte zu 100% davon abhängig sind, ob es im Unternehmen eine Handvoll (hängt von der Unternehmensgröße ab und sind selten die designierten "Keyuser", die häufig nur aus fehltaktischen Gründen bestimmt werden) Personen gibt, die sich über Gebühr in das Projekt hineinknien und in Selbstaufgabe "ziehen".

    No matter how it looks at first, it's always a people problem.

    Abgesehen davon, dass du vermutlich Recht hast: SAP als Softwaresystem finde ich schon aber auch noch erstaunlich... nunja, suboptimal.