Problem dabei ist, dass insbesondere kleinere Verlage für den Verkauf auf die Händler angewiesen sind.
Ist das so? Ich würde sagen: Ja mit einem "wenn", nein mit einem "aber".
Ja, wenn man sich um Marketing und Absatzwege keine Gedanken macht/machen möchte. Nein, aber man muss eben selbst aktiv werden. Onlinemarketing wird von nahezu allen kleinen Verlagen sträflich vernachlässigt.
Warum glaube ich das? Weil das Händlernetz in Deutschland viel zu lückenhaft ist, um flächendeckend einen Unterschied zu machen. Versuch mal 100 Händler in Deutschland zu finden, die sich auf Kenner- und Expertenspiele verstehen, da bist Du schon gut beschäftigt. Und viele davon - ich habe diese Recherche damals mal geleistet - haben keinen Onlineverkauf. Gemessen an der kleinen Zielgruppe und der damit einhergehenden Streuung über alle Bundesländer kann dieses Händlernetzwerk nicht das Rückgrat sein, auf dem sich ein Verlag aufbauen kann.
Das einzige, was dann noch auf einem anderen Blatt steht, ist das Handling der Logistik. Es kann sein, dass ein Verlag die (Online)Händler braucht, weil er selbst nicht in der Lage ist die Logistik zu stemmen. Den Punkt sehe ich durchaus. Aber rein von der Verbreitung her sind mit Online-Markting mittlerweile so zielgenaue Ansprachen und geringe Streuverluste möglich, dass es die Abdeckung den physischen Händlernetzwerks mehr als wett macht.
Solang man eben in der Lage ist die dadurch entstehende Buchhaltung und Logistik zu leisten.