Beiträge von Imagine im Thema „07.08.-13.08.2023“

    PS: die etwa 15 Jahre alten Bilder zeigen offensichtlich noch einen Eigenbau, wie man das "früher" gemacht hat. Sucht man auf Thingiverse, so findet man einige 3D-Druckvorlagen, die sich des Themas annehmen. Aber wie es scheint, ist das alles nur für die jüngere Version. Wenn jemand entsprechende Druckvorlagen passend zur alten MB-Version von 1992 hat, bitte melden!

        

    #LoopingLouie

    Jap, das ist mein Eigenbau (und mein Spielezimmer). Wobei, gebaut hat das mein Opa.

    Meines Wissens das allererste Mega-Louie.

    Bilder gibt's hier: Loopin' Louie | Image | BoardGameGeek :)

    Was kann man bei Dauerregen gut machen? Richtig: Spielen – oder Kurz-Rezensionen schreiben. Zum Beispiel über #HighRise , ein cleveres Städtebau-Spiel, das mit sehr einfachen Regeln ein spannendes Wolkenkratzer-Rennen bietet. Und das nicht nur um Siegpunkte, denn wir rennen buchstäblich mit unserem Baumeister über die Aktionsfelder rund um den stark an Manhattan erinnernden Stadtinsel-Spielplan. Hierbei gilt, dass immer derjenige am Zug ist, der hier am weitesten hinten liegt, was auch sofort das Dilemma verdeutlicht: Will ich mir gleich die lukrativen Felder sichern, muss ich weit nach vorne springen, bevor es jemand anderes tut – verschenke dabei aber viele Felder an meine Mitspieler. Die meisten dieser Felder bringen mir Baumaterial, von dem es vier unterschiedliche Sorten gibt; auf anderen gibt es nützliche Aktionskarten. Auch das Bauen ist nur möglich, wenn mir ein Feld das erlaubt, und die Höhe meines Wolkenkratzers wird durch die aktuelle Blueprint-Karte vorgegeben, die festlegt, welche Baumaterial-Kombination wie viele Etagen bringt. Natürlich sind auch die Bauplätze in jedem Stadtviertel begrenzt, und manche davon bieten weitere lukrative Boni, so dass man sich auch hier gelegentlich gegenseitig ein Schnippchen schlägt. Das Ganze wird noch aufgepeppt durch einen in diesem Genre fast schon obligatorischen Korruptions-Mechanismus, der zwar meine Aktionen stärker macht, aber mich bei Spielende viele Siegpunkte kosten kann. Jedes Mal, wenn unsere Baumeister einmal die Insel umrundet haben, findet eine Zwischenwertung statt. Nach (je nach Spielmodus) zwei oder drei Umrundungen endet das Spiel. Die 3-Runden-Partie ist dabei deutlich strategischer, aber auch gerade mit Anfängern deutlich länger – was mich in diesem Fall aber vergleichsweise wenig stört (zumindest beim Spiel zu dritt), weil es einfach immer spannend ist, selbst wenn man nicht gerade am Zug ist. Und dadurch, dass die meisten Aktionsfelder mit in jeder Runde neu ausgelegten Karten korrespondieren, ist jede Partie immer anders als die vorherige. So machen Eurogames selbst mir Spaß!



    Ein völlig anderes Spiel, das mich aber nicht weniger begeistert, ist #VikingsRaidAndConquer, ein an der TV-Serie angelehntes Wikinger-Deckbauspiel mit schwächen beim Material, aber einer hoch-thematischen Umsetzung. Denn neben den klassischen Deckbuilding-Zutaten bietet es mehrere Wege zum Ziel, die meisten Ruhmpunkte zu erwerben. So kann man etwa alleine mit Kriegern und Langboot losfahren, um lukrative Orte zu plündern, aber wenn man sich zur Raid Party zusammentut, winkt viel fettere Beute. Doch nur der Spieler mit dem meisten Einfluss wird zum Earl, der dann nicht nur den dicksten Brocken abbekommt, sondern dann auch noch Startspieler wird. Hier wird also durchaus hart verhandelt, und nicht selten sind es die Kameraden, die einen eben noch beim Raubzug unterstützt haben, die einem in der nächsten Runde in den Rücken fallen und Beutekarten stehlen, wenn man nicht auf der Hut ist. Wer dagegen Schätze und Hacksilber vergräbt, kann sich damit später einfach Beutekarten kaufen – und sobald ein Spieler seine fünfte Beutekarte erhält, endet die Partie und der Ruhmreichste gewinnt. Man muss die TV-Serie nicht kennen, um ins Spiel zu finden, aber von epischen Schlachten bis hin zu Intrigen unter Freunden findet man hier vieles wieder. Dabei ist eine Partie oft in einer Stunde schon vorbei – besonders mit Anfängern, die oft unterschätzen, wie schnell man die Gegner gewinnen lässt, wenn man sie nicht rechtzeitig zurecht stutzt. Wer konfrontative Deckbuilder mag, sollte hier definitiv mal einen Blick riskieren… nur schade, dass aufgrund von Corona und Lizenz-Geschichten die geplante Erweiterung nie realisiert wurde.



    Zum Abschluss noch ein kleiner Leckerbissen für diejenigen, die auf hochwertige Materialien stehen: Trotz seiner unhandlichen Größe hatte ich zum letzten Spielewochenende mein 6-#TAC Brett eingepackt, und auch wenn es nicht gerade einfach ist, fünf Leute mit dem Pitch „Mensch Ärgere Dich Nicht in gut“ zu begeistern, hat es gleich am ersten Tag geklappt. Die skeptischen Blicke wurden während der Erklärung dann auch weniger, und nach den ersten Spielrunden hat das TAC-Fieber gezündet. Was macht dieses „Renn-ums-Spielfeld-schmeiß-Gegner-raus-und-renn-in-dein-Haus“ so gut? Zum einen ist es Karten-gesteuert, wobei gerade durch Sonderkarten wie Rückwärtslaufen oder Positionstausch viel mehr Taktik ins Spiel kommt. Dazu kommt, dass man einen Spielpartner hat, mit dem man sich zwar nicht absprechen darf, zu Beginn jeder Runde aber eine Karte austauscht. Entsprechend ist man das ganze Spiel über am Lauern, abschätzen und versuchen, sich selbst und auch seinem Partner bestmöglich in die Karten zu spielen… Während das normale Spiel für 2x2 Spieler ausgelegt ist, treten bei 6-TAC 3 Zweier-Teams gegeneinander an, was Chaos und Spieldauer etwas erhöht, aber auch nochmal einen Ticken mehr Laune macht. So kriegt man selbst Spiele-Muffel an den Tisch – und begeistert selbst den ein oder anderen Profi. Wer die Anschaffung der hochwertigen Holzbrett-Ausgabe scheut, kann sich auch erstmal das ähnliche, aber deutlich günstigere #Dog von Schmidt Spiele zulegen, das sich desselben Spielprinzips bedient. Ist dann halt aber auch optisch und haptisch nicht ganz so schick…