Beiträge von Huutini im Thema „07.08.-13.08.2023“

    Ja, da lese ich viel Unerfahrenheit raus.

    Es stimmt aber, dass es entweder in den ersten 3 Runden einen Sieger gibt, oder man alle 10 Runden spielt - zumindest ist das dann sehr wahrscheinlich.

    Und genau darum geht es ja bei der Feststellung, dass das Spiel vermutlich nichts für dich ist. Es ist gut, wenn es dir Spaß macht, und das will dir niemand nehmen, aber das, worin das Spiel brilliert, kommt eben bei 10 oder 11 Spielern besonders gut zur Geltung - nur bei dir nicht.

    Das klingt schon hart nach Gatekeeping.

    Es kann gar kein Gatekeeping sein, weil ich ihm keinen Zugang verwehre, verweigere und ihn auch von nichts ausschließe, ihm nichts vorenthalte und auch keine Vorauswahl für ihn treffe.

    Er darf spielen was er möchte, wann er möchte, wie er möchte, wo er möchte und mit wem er möchte und es darf ihm gefallen oder nicht gefallen, ohne jedwede Schranke.


    Wenn mir jemand sagt, dass ihm ein Spiel gefällt, außer in der Form, in der ich dessen Stärke sehe, kann ich aber die Ansicht haben, dass das Spiel nichts für ihn ist. Meine Ansicht kann ihm ja schnurzpiepegal sein.


    Mit Gatekeeping hat das nicht das Geringste zu tun.

    Nur eben nicht zu zehnt.

    Und genau darum geht es ja bei der Feststellung, dass das Spiel vermutlich nichts für dich ist. Es ist gut, wenn es dir Spaß macht, und das will dir niemand nehmen, aber das, worin das Spiel brilliert, kommt eben bei 10 oder 11 Spielern besonders gut zur Geltung - nur bei dir nicht.


    Ich kann auch sagen, dass ich Terraforming Mars gerne mag und gerne spiele, aber nicht gerne so viele Karten auf dem Tisch liegen habe, darum kaufe ich in einer Partie nach Möglichkeit höchstens 5 Karten, sonst wird das so unübersichtlich mit den ganzen Effekten und so. Außerdem haben die anderen schon so viele Karten auf dem Tisch liegen, da möchte ich nicht, dass es noch voller wird.

    Kann man machen, und dann macht mir das Spiel Spaß, aber wenn mir dann jemand sagt, dass Terraforming Mars nicht unbedingt das richtige Spiel für mich sei, liegt er nicht unbedingt falsch.

    Es ist ganz offenbar das falsche Spiel für dich.

    Nach einem Spielbericht sagst du das? Lies dir die April-Partie durch und urteile noch einmal: RE: 18.04.-24.04.2022

    Ich sehe das aber auch so.

    Wer in einem Kommunikationsspiel nicht reden will, weil alle anderen schon reden, bietet sich dazu aber auch an.


    Ich stelle mir gerade jemanden auf dem Fußballfeld vor: "Nee, die anderen kämpfen schon so um den Ball, da bleib ich hier lieber stehen und lass die machen."

    Dem würd ich das auch sagen.

    Ich finde, zehn Personen sind schon wieder zu viel des Guten. Es wird im Normalfall nur sieben Runden gespielt und in jeder gibt es drei Rollen, also 21 Rollenverteilungen. Bei zehn Personen haben alle im Schnitt also tatsächlich nur zweimal etwas zu tun. Und das fand ich zu wenig, wenn man sich eben nicht aktiv in die Diskussionen einbringt.

    Ich hab es jetzt knapp 40 Mal gespielt, die Hälfte davon mit 10 oder 11 Leuten, und auch wenn es natürlich mal lahme Partien gab, ist das hier Unsinn. Oder zeugt zumindest davon, dass du noch nie eine knüppelhart umkämpfte Partie hattest.

    Spätestens wenn kurz vor Ende in der letzten Navigation 5 bis 8 Navigatoren von Bord springen, weil sie versuchen, die eine Karte zu finden, die sie ins Ziel bringt, ist das schon obsolet.


    Wenn man aber nicht mitredet und Einfluss nimmt, weil alle anderen schon reden, dann verliert das Spiel natürlich auch an Witz ...


    Unter 9 Leuten würde ich es nicht mehr spielen wollen.

    Gestern gab es eine Runde #Barcelona, für das ich hier mal eine Lanze brechen will.

    Ich habe im entsprechenden Thread shcon erklärt, was mir daran gefällt.



    Im Endeffekt ist es ein gar nicht so komplexes Spiel im oberen Kennerspielbereich.

    Der Spielplan erinnert ein bisschen an Lisboa, das Spielthema (Barcelona hübsch ausbauen) auch ein bisschen.


    Mechanisch legt man, wenn man am Zug ist, zwei Plättchen mit Einwohnern - die es in drei Farben gibt) auf dem Plan auf eine noch freie Kreuzung. Diese Kreuzung führt zu zwei Aktionen (Spalte und Reihe), die man in beliebiger Reihenfolge ausführt. Dazu kann man sich ein paar Ressorucen nehmen, Bonusplättchen, kann Straßen oder Kreuzungen bauen, Sonderplättchen erwerben oder die Wertungen der Bonusplättchen erhöhen.

    Es führt noch eine diagonale Straße durch die Stadt - wählt man eine Kreuzung auf dieser, darf man anschließend noch seine Straßenbahn bewegen, und ggfs. eine weitere Aktion aus Reihe oder Spalte ausführen, wenn man es bezahlen kann.


    Nach den Aktionen muss(!) wenn möglich gebaut werden. Dazu nimmt man zwei bis drei Einwohner, die auf den Kreuzungen liegen, weg und muss auf dem Schnittpunkt der Kreuzungen ein Gebäude bauen, das einem Punkte und ggfs. Boni bringt.

    Die so entfernten Einwohner legt man unten auf dem Spielplan in eine Sammelreihe - dadurch erhöhen sich einerseits die Punkte, die man durchs Bauen erhält, andererseits werden so die drei Zwischenwertungen und das Spielende ausgelöst.


    Der Rest sind dann freigeräumte Spielertableaus (mehr Boni, mehr Punkte, mehr Platz für Ressourcen) und Multiplikatorenleisten.


    Das schöne an dem Spiel ist: Die Auswahl an Möglichkeiten ist überschaubar, endlose Kettenzüge nicht drin (ein paar Bonikaskaden kann man mal triggern, aber nicht regelmäßig) und das Spiel ist extrem belohnend. Egal was man macht, man kriegt immer Punkte. :) Trotzdem muss man manchmal überlegen, welche noch freie Kreuzung einem gerade die sinnvollsten Möglichkeiten bieten, zumal die ersehnte Kombi aus zwei Aktionen oft nicht verfügbar ist. Die Bedenkzeit hielt sich aber auch in Extremfällen gestern in Grenzen.

    Die Punkte können hintenraus auch ein bisschen eskalieren - es war meine Erstpartie, die ich mit 331 Punkten abschließen konnte. Mein Mitspieler, für den es die sechste Partie war, kam am Ende auf 427 Punkte.


    Vor allem der Mechanismus mit dem Einwohner vom Feld nehmen und bauen, was das Spielende vorantreibt und die Einsetzflächen irgendwann wieder frei macht, hat mir wirklich gut gefallen.


    Insgesamt ein sehr, sehr guter Mechanismenmix - nicht überladen, alles recht gestreamlined. Ich weiß noch nicht, wie es sich über mehrere Partien trägt, aber insgesamt, für sich genommen, ein wirklich toller Titel!