Kürzlich habe ich ein Brettspiel gebraucht gekauft und es kam nur in Packpapier eingewickelt an.
Der Erfolg war, dass der Karton an mehreren Stellen eingerissen war und ich ihn kleben musste… inzwischen mehrfach.
Das ist insofern ärgerlich, weil es mir schwieriger macht, alles sicher zu verstauen.
Ich kann generell nicht den Ansatz verstehen, dass der Karton nicht Teil des Produktes ist. Es ist ja nicht so, dass man die Einzelteile irgendwo nach dem Auspacken herumliegen lässt.
Wenn ich einen Staubsauger auspacke, dann kommt er nicht mehr in den Karton zurück. Also muss der Karton auch nicht schick aussehen oder lange halten.
Aber ein Brettspiel wird immer wieder eingepackt, und insofern ist der Spielekarton definitiv Teil des Produktes.
Ich finde es aber gut, dass nach Ansätzen gesucht wird, die Produktion von Brettspielen nachhaltiger zu machen. Und sollte irgendwann der Ansatz von Earthborn Rangers durchsetzen, werde ich damit auch leben können.
Ich muss aber gestehen, dass ich auch Wert darauf lege, dass ein Spiel möglichst lange hält und dazu zählt auch der Karton.
Spiele sind wie Bücher. Wenn sie pfleglich behandelt werden, kann man noch Jahrzehnte später Freude an ihnen haben. Und wenn man sie nicht mehr mag, kann man sie weiterverkaufen oder verschenken.
Das macht für mich einen wesentlichen Reiz gegenüber anderen Luxusgütern wie Computer oder Handys usw. aus. Die sind mit dem Fortschritt tatsächlich nur noch ein Fall für die „Mülltonne“ aka Wiederverwertung. Das ist aber trotzdem ein Downgrade beim Kreislauf.
Insofern verweigere ich mich auch konsequent allen Legacy-Spielen, die sich nicht zurücksetzen lassen. Ich will nicht etwas kaufen, was ich anschließend in den Mülleimer schmeißen muss.
50% aller meiner Brettspiele sind gebraucht. Und bis auf ganz wenige Ausnahmen sehen alle noch absolut top aus und könnten dem nächsten Spieler so viel Freude bereiten wie eine komplett neue Ausgabe.
Ein Produkt pfleglich zu behandeln und damit den Wert zu erhalten, gehört für mich auch zum Umweltschutz.