Beiträge von Azrael666 im Thema „Erfahrungen mit Banken und Sparkassen“

    Wer berät den die Bundesregierung im Hinblick auf Gesetzesentwürfe wenn es um Finanzen geht? -> Bankenlobby

    Wer berät den die Bundesregierung im Hinblick auf Gesetzesentwürfe wenn es um Wirtschaft geht? -> Lobby der Wirtschaftsunternehmen

    Bei Gesundheit? -> Lobby der Krankenkassen

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    Ja, hier in Deutschland ist alles reguliert bis zum geht nicht mehr. Nichts desto trotz gibt es nun mal Industriezweige die auf Teufel komm raus versuchen, diese zu umgehen. Siehe 2015 Automobilindustrie. Und was gibt es für Konsequenzen? Bis auf ein "DuDuDu, aber nicht nochmal" passiert nichts. Wofür ein normaler Bürger viele Jahre in den Knast wandert, muss ein Unternehmen, je nachdem wie mächtig es ist, ein paar Peanuts an Strafe zahlen und das war es.

    Nehmen wir als Beispiel die Cum Ex Geschichte. Die Banken zahlen ein paar Millionen Strafe (haben vorher damit aber zig Milliarden gemacht, was alles schön verschleiert wird damit man es nicht nachverfolgen kann), ein paar Bauernopfer (besonders auf dem Herrn der die clevere Idee hatte wird rumgehackt) kommen in den Knast und fertig. Was ist mit dem Vorstand? Die gesamte Vorstandebene gehört vor Gericht und die Banken müssten jeden einzelnen Cent zurückzahlen inkl. Zinsen + Strafe.

    Wird nicht passieren, weil Cum Ex war zu dem Zeitpunkt Grauzone aber man muss ja als Land zumindest ein kleines Exempel statuieren um den Pöbel zufrieden zu stellen.


    Mag sein, dass in Deutschland Hände nicht so stark geschmiert werden wie in anderen Ländern, aber auch hier wird geschmiert was das Zeug hält, auch wenn solche Sachen selten ans Licht kommen und niemand etwas davon wissen möchte.

    Naja, ich würde mal sagen, dass nenn man verzockt oder schlechtes Management. Würde die Bank auch nicht interessieren wenn ich vor 5 Jahren Festgeld mit 20 Jahren Laufzeit und 0,01% abgeschlossen hätte.


    Ich erinnere mich noch an das große Rumgeheule :loudlycrying: der Stromanbieter als der Spotpreis in die Höhe schoss und sie keine langfristigen Verträge hatten, weil Gier frisst Hirn. Ist in etwa so ähnlich.

    Das hat nichts mit verzockt oder schlechtem Management zu tun, sondern schlicht mit dem Geschäftsmodell und den Marktgegebenheiten (hier: dem durch die EZB definierten Leitzins).

    Genauso hat die Thematik "langfristige Verträge" und Spotpreis nichts mit Gier zu tun, sondern ebenfalls mit dem Geschäftsmodell: wenn du im Energievertrieb als "Discounter" unterwegs bist, machen langfristige Verträge wenig Sinn. Kommt es dann zu kurzfristig hohen Preisen am Spotmarkt funktioniert dein Geschäftsmodell nicht (mehr). Im Extremfall musst du dann die Bude zumachen; als etablierter Marktteilnehmer/Stadtwerk kannst du so natürlich nicht vorgehen, da hast du einen Mix in der Beschaffung von kurz-, mittel- und langfristigen Verträgen und eine entsprechende Preisstruktur.

    Richtig, hat aber im Endeffekt etwas mit Risikomanagement zu tun. Und wenn jemand ein Geschäftsmodell hat das auf den Spotpreis abzielt, dann fährt man eben maximales Risiko.

    wenn die Bank sich nunmal darauf verlässt, dass die EZB die Zinsen ewig bei unter 0 belässt, dann ist sie eben ein gewissen Risiko gefahren.

    Dann gäbe es keine Immobilienfinanzierungen mehr. Was für Folgen Immobilienfinanzierungen mit kurzen Laufzeiten oder variablen ZInssätzen haben können durfte die Welt erst 2007/2008 feststellen.

    Ich erinnere mich da nur noch wage daran, aber war es da nicht eher so, dass Leuten Hauskredite finanziert wurden, die überhaupt nicht in der Lage waren diese Kredite zu bedienen bzw. die bei der Rückzahlung schon am Limit liefen?

    Wer solche Geschäfte muss damit rechnen, dass er pleite geht. Zum Glück sind Banken essentiell wichtig für unser System, deswegen wird eine Großbank niemals nicht pleite gehen, da der Staat dafür sorgen werden muss dass dies nicht passiert. Deswegen haben Banken in der Regel Narrenfreiheit und können sich immer wieder schöne, lustige Dinge einfallen lassen wie man den Staat (Steuerzahler) mal wieder so richtig .....

    Aber machen wir uns nichts vor, so läuft der Kapitalismus und jeder muss eben schauen wie er am besten davon profitieren kann.


    Btw. ich bin sowieso mal gespannt wie es in ein paar Jahren auf dem Zwangsversteigerungsmarkt aussehen wird, wenn die Leute ihre Anschlussfinanzierung zu 6% abschließen müssen.

    Naja, die Sparkassen haben noch sehr viele langfristige Finanzierungen zu alten, sehr niedrigen Zinssätzen und können nun nicht auf die Schnelle die Zinsen anheben wie eine Direktbank

    Naja, ich würde mal sagen, dass nenn man verzockt oder schlechtes Management. Würde die Bank auch nicht interessieren wenn ich vor 5 Jahren Festgeld mit 20 Jahren Laufzeit und 0,01% abgeschlossen hätte.


    Ich erinnere mich noch an das große Rumgeheule :loudlycrying: der Stromanbieter als der Spotpreis in die Höhe schoss und sie keine langfristigen Verträge hatten, weil Gier frisst Hirn. Ist in etwa so ähnlich.

    Meine Mutter fragt mich auch immer, wie sie ihr Erspartes anlegen soll. Meine Antwort ist immer: Gar nicht. Denn sie kriegt mehr Rente, als sie braucht, wozu sich also einen Nebenjob als eigener Finanzberater zulegen?

    Ich würde immer sagen es kommt darauf an was man selber (als Rentner) gerne möchte. Will ich mir im Leben noch was gönne oder möchte ich auch mein Vermögen für die nächste Generation anlegen und vermehren.

    +1, man kann sich noch nichtmal auf ein Wertpapierforum verlassen. 100 verschiedene Menschen und 200 verschiedene Meinungen.

    Man muss sich in die Materie einarbeiten, es gibt viele verschiedene Quellen (Internet, Bücher, etc.). Es ist allerdings wie bei den täglichen Nachrichten, nicht gleich alles glauben, sondern hinterfragen.


    jubbel Es wird immer der Kommer empfohlen "Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs". Aber auch da, lesen, verstehen, für sich entscheiden ob einem das gefällt und ob es zu einem passt.

    Es gibt Entscheidungen im Leben, die kann man nur selber treffen und dazu gehört auch die Geldanlage.


    Hat übrigens den Vorteil, wenn du es verkackst, weißt du genau wer schuld war.

    Also dass die "Berater" keine Ahnung haben möchte ich nicht behaupten. Ich denke die haben durchaus Ahnung von dem was sie tun, ist immerhin ihr Job. Die Anführungszeichen beziehen sich darauf, dass Berater nur indirekt Berater sind und in erster Linie Verkäufer bzw. Vertriebler der Produkte ihres Arbeitgebers.

    So wie der Vorwerkvertreter eben Staubsauger von Vorwerk verkauft und keine von Bosch.


    PS: Es heißt ja auch Autoverkäufer und nicht Autoberater ;)

    Also wenn ich mir die Infos des BaFin so ansehe, dann kann ich auf die schnelle nichts finden aus dem hervorgeht dass sich ein "Berater" strafbar macht wenn er ETFs empfehlen würde.


    Quelle: https://www.bafin.de/DE/Verbra…/anlageberatung_node.html


    Zitat:

    Welche Produkte darf der Anlageberater Ihnen empfehlen?

    Ihr Berater darf Ihnen nur Finanzinstrumente empfehlen, die für Sie geeignet sind. Das empfohlene Geschäft muss Ihren Anlagezielen entsprechen, die Anlagerisiken müssen für Sie tragbar sein, und Sie müssen die Risiken mit Ihren Kenntnissen und Erfahrungen verstehen können.


    Hiernach gehe ich mal ganz laienhaft davon aus, dass der Berater einem Großteil der Bevölkerung gar nichts empfehlen darf, weil die Leute die Finanzprodukte nicht verstehen (sowohl managed Fonds als auch ETFs, etc.)

    Bei ihren Bankprodukten machen die Berater aber einen Ausnahme und lassen sich das unterschreiben dass der Kunde alles verstanden hat, auch wenn dem nicht so ist.

    Es ist im Prinzip und um es mal stark überspitzt zu umschreiben, nichts anderes als die unwissenden Leute zu schröpfen und ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen.

    OK, ihr dürft also als "Berater" keine ETFs auf z.b. den MSCI World empfehlen, ihr dürft allerdings einen analog managed Fond euer Bank, der ebenfalls nur den MSCI World nachbildet, empfehlen?

    Sorry, tut mir leid, ich war zum Glück noch nie bei so einer "Beratung", ich hab mich da lieber selber eingearbeitet, aber für mich ist das was die Banken machen nichts weiter als die Kuh zu melken.

    Gut, man sollte eigentlich auch nichts weiter erwarten. Macht jedes Wirtschaftunternehmen und dadurch wächst mein Vermögen.

    selbstverständlich. Gut, unter Fonds verstehe ich persönlich immer managed Fonds und unter ETFs halt eben ETFs.


    Würde mich übrigens nicht wundern wenn 80% der deutschen Bevölkerung keine Ahnung hat was ETFs sind.

    Deswegen darf man bei einer Bank auch keine Beratung erwarten sondern lediglich ein Verkaufsgespräch. Eine Beratung wäre es wenn mir alle verfügbaren Möglichkeiten des Finanzmarktes (nach einer Riskikobeurteilung des Kunden) inklusive möglicher Risiken und Nebenwirkungen aufgezeigt werden und ich auf Basis dieser Informationen ein Urteil fällen kann.

    Dafür muss man aber zu einem Honorarberater, der kostet Geld und wie wie bekannt ist will der Deutsche für Beratung aber nichts bezahlen.

    Natürlich werden in so einem Beratungsgespräch keine Vergleiche Fond gegen ETF gemacht.

    Das würde nämlich bedeuten, dass


    1. jemand der ETF nicht kennt, darüber Kenntnis erlangen würde.

    2. ein Blinder mit Krückstock merken würde, dass er mit einem ETF viel Geld sparen würde.