Beiträge von Bierbart im Thema „Erfahrungen mit Banken und Sparkassen“

    Oh Leuts... Was ist denn da schon wieder los.


    Eine solche Aussage heißt einfach nur: Es läuft wie rhetorisch überspitzt gesagt schlimmer als in einem Entwicklungsland. So etwas nennt man auch "Übertreibung". Eine Übertreibung ist ein Stilmittel (nebenbei gesagt, das beste Stilmittel aller Zeiten im ganzen Universum). Außerdem ist es ja keine Übertreibung, sondern echt so. Ich weiß es, ich war dort.


    Wenn ich erzähle, dass die Klassenkameradin damals in Mathe schlecht war und heute bei der Bank arbeitet, dann war das eine ironische Situation, die ich belustigend fand. Es heißt das nicht, dass ich sie nicht wertschätzen oder ihr den Job nicht zutrauen würde, und schon gar nicht mit irgendeiner Ethnie oder was auch immer.


    Wird spät, gell? Also, in diesem Sinne.... :)

    Andersherum aber auch mal Schockmoment:

    Eines Tages laufe ich nach ein paar Jahren Abstand mal wieder in die BW-Bank-Filiale des Ortes, in dem ich aufgewachsen bin. Automat defekt, bitte an den Schalter zum Geldabheben. Also rüber zum Schalter, aber dann nach zweieinhalb Schritten hinein in den Kundenraum gar plötzlich Elektroschock. Sofort wieder kehrt und raus, weil hinterm Bankschalter steht die Sandra K., die damals nach der siebten Klasse aufm Gümmi wegen Mathe sitzengeblieben ist! =O


    Ansonsten mit Banken allerlei Erfahrungen, sowohl privat als auch mit Verein. Mit ungefähr acht oder hatte ich bisher zu tun.

    Schlimmste Erfahrung, und mit großem Abstand: Die Triodos-Bank. Das ist so was Super-ethisches mit ganz viel Verantwortung aus Niederlanden -- haben halt Vereinskonto bei einer Vorzeigebank gebraucht, damit uns als Umwelt-NGO im Zweifel keiner einen Strick draus drehen kann.

    Heilandsack.

    ACHT(!) MONATE(!!!) für die Eröffnung eines Vereinskontos. Sind wir im Kongo oder was?! Anträge liegen wochenlang herum, keiner bearbeitet was, Service Vollkatastrophe, kompletter Saftladen, dafür aber unverschämt teuer. Allgemein zumindest. Unser Vereinskonto war nach vielen Querelen, Auf-den-Zahn-fühl-Interview und viel üblem Gezoffe am Telefon eröffnet und für uns sogar umsonst, weil wir so ein ganz toller Verein sind, der so ganz tolle Sachen macht. Bloß keine Frau bei uns im Vorstand, das war der Sachbearbeiterin nicht entgangen, aber das mache ja nichts, hahaha. Dafür halt neuerdings Verwahrgebühren, weil die Zinsen sind ja so niedrig, da kann ja keine Bank überleben, gell.


    Ähnliche Erfahrung leider auch bei der GLS, bei der ja viele anklopfen, die sich einen Kopf darüber machen, wo sie ihr Geld so anlegen können, dass es sinnvoll wirkt. Boah. Ich hab so einen Hals auf diese *****! Der Gipfel war folgender: Ich kündige irgendwann Ende November meine Geschäftsanteile, verabredungsgemäß Kündigungsschreiben ausgedruckt, unterschrieben, eingescannt, eingereicht über Online-Postfach. So war es vereinbar, wie gesagt. Am 30. Dezember dann Post von der Bank: Meine Unterschrift sei eingescannt, kann man nicht anerkennen, Original bitte per Post. Natürlich null Chance vor Jahresende. Auszahlung meiner Anteile also verzögert um ein Jahr.


    Privat bin ich inzwischen bei der Comdirect. Bei Anruf immer sofort jemanden am Telefon gehabt, keine Gebühren. Wertpapiergeschäfte auch nach vielen Wechseln (weil Prozentprämie vom Depotvolumen!) bei Consorsbank verblieben, hat aufgrund der großen Auswahl von Handelsplätzen gute Kurse und eine große Palette an Order-Arten, effektiv nicht teurer als Neobroker, obwohl jede Order Geld kostet. Außerdem muss ich mich da, anders als bei der GLS-Bank damals, nicht dafür rechtfertigen, Anteile von Lockheed Martin, Shell oder Altria erwerben zu wollen. :)

    Mit Finanzprodukten ist es doch nicht anders als mit allem anderen, seien es nun Brettspiele, Handy, Auto, Heizung, ... weiß der Teufel: Wenn man gut entscheiden will, muss man sich halt auch selber informieren, sonst begibt man sicher immer vollständig in die Abhängigkeit von "Beratern" -- was ich hier bewusst in Anführungszeichen setze, weil der Berater oft (und im Falle von Finanzprodukten immer) auch in der Rolle des Verkäufers steckt. Anstelle von "Bankberater" sollte man eigentlich eher von "Verkaufsmitarbeiter der Bank" sprechen, oder nicht? :)