Beiträge von Dark_Mirror im Thema „Spielmechaniken die ihre Beste Zeit hinter sich haben“

    Das Catan immer noch viel gespielt wird sagt nichts über seine Qualität aus, ansonsten wäre Monopoly ja das tollste Spiel der Welt.

    Falsch. Dass ein Spiel viel gespielt wird, hängt zwar zu einem nicht geringen Teil von seinem Bekanntheitsgrad ab, aber zu einem gewissen Teil auch von seiner Qualität. Zu glauben, es hätte nichts mit Qualität zu tun, ist ein Irrglaube.


    Monopoly ist das am meisten gespielte Brettspiel der Welt und spielerisch ein dampfender Haufen Fäkalien. Spiel des Lebens und Mensch ärgere dich nicht ebenso. Also kann ein Spiel viel gespielt werden, ohne Qualität zu besitzen.

    Wobei ich Catan natürlich persönlich immer noch deutlich besser finde als die drei oberen Beispiele.

    Aber es gibt da ein separates Thema zu wo ausführlich über die spielerische Qualität von Catan gesprochen wird.






    Bei Carcassonne kommt es ja eher darauf an, dass man für ein Plättchen zig Anlegemöglichkeiten gibt und man vorher vorbereitet wie sehr man von ganz, ganz bestimmten Plättchen abhängig ist. Als Glücksspiel habe ich das nie empfunden.


    Roll to Move geht auch modern -> Merlin

    Ich habe nicht von Glücksspiel gesprochen, aber viel glückslastiger als es sein müsste (und andere Legespiele sind)

    Und wie könnte man solche Sachen viel besser planen/ vorausplanen? Genau: 3 Plättchen im persönlichen Vorrat, eines davon legen und dann eines nachziehen.


    Hab grad mal die Regeln von Merlin quer gelesen. Wenn ich es richtig verstanden habe, würfelst du 3 Würfel und verwendest die in drei Zügen hintereinander, außerdem kann man die Werte verändern und mit verschiedenen Figuren ziehst.


    Ich muss mich daher oben korrigieren: Roll and move ist veraltet, wenn man würfelt und direkt bewegen muss ohne das Ergebnis ändern zu können. Dadurch hast du keine Vorrausplanung und keine taktischen Optionen.

    Bei Carcassonne kommt es ja eher darauf an, dass man für ein Plättchen zig Anlegemöglichkeiten gibt und man vorher vorbereitet wie sehr man von ganz, ganz bestimmten Plättchen abhängig ist. Als Glücksspiel habe ich das nie empfunden.



    Der Brettspieldude hat es nochmal schön drunter zusammengefasst, was das Problem mit freien Handeln ist.

    Das Catan immer noch viel gespielt wird sagt nichts über seine Qualität aus, ansonsten wäre Monopoly ja das tollste Spiel der Welt.

    Freie Handelsmechanismen sind keine "Kunst" sondern einfach eher "faul", weil ohne Aufwand einbaubar. Sowas sinnvolles wie den Markt in Glen More einzubauen ist kunstvoll.



    Ich mag siderische Konfluenz, aber als übermäßig erfolgreich würde ich es nicht bezeichnen.

    Allein schon durch die benötigte Mitspielerzahl und die Erkläreinstiegshürde durch die Assymetrie.

    Das Kingmaking ist dort in der Regel kein Problem, da durch die vielen/ geheimen Siegpunke anders als bei Catan nicht ersichtlich ist wer gewinnt

    Wie bereits angesprochen: Roll to Move (Monopoly, Mensch ärgere dich nicht) ist wirklich veraltet, vielleicht kann man das auf Spiele verallgemeinern, die einem absichtlich/ unnötig wenig strategische Entscheidungen lassen.

    Bei Cascadia hab ich die Auswahl an vier Plättchen, selbst bei Qwirkle hab ich Auswahl aus mehreren Plättchen, warum muss ich bei Carcassonne das Plättchen direkt legen, dass ich gezogen habe? Egal, wie schlecht es grade passt und wie sehr es den Glücksfaktor des Spiels erhöht.

    Bei Love Letter akzeptiere ich die geringe Auswahl an Entscheidungen (Max. aus 2 Karten, wenn man Duplikate hat, oder bestimmte Kombinationen aus Karten sogar nur 1 Option). Das Spiel geht ziemlich schnell, ist für zwischendurch mal ganz witzig.



    Spiele mit Player Elimination müssen zumindest kurz sei, dann ist es in Ordnung.

    Nemesis ist da eine Ausnahme, das Spiel sollte eigentlich keinen Spaß machen (Hohe Spielzeit, großer Glücksfaktor und die bereits angesprochene Player Elimination), aber es ist trotzdem irgendwie richtig geil.


    Was ich auch noch veraltet finde, ist ziemlich freier Handel zwischen den Spielern (Bonanza oder Siedler von Catan) :

    Es verursacht ein großes Kingmaking Problem, bringt eine Form von "Psychospielchen" in Spiele rein, das ich gar nicht schätzte (besonders in sonst eher "euromäßigen" Spielen).

    Hier ist Siderische Konfluenz die Ausnahme, aber das Spiel ist komplett um freien Handel gebaut.

    Damals war ein es halt ein einfacher Weg sowas in die Spiele einzuführen.

    Heute gibt es da mit Marktmechanismen einen meiner Meinung nach viel besseren Weg. Spieler handeln mit dem Spiel (z.B. Concodia) bzw. beeinflussen durch die Menge an Käufen/ Verkäufen einer Ware die Verfügbarkeit/ Preis für die anderen (z.B. Glen More II und Clans of Caledonia).

    Besonders bei Glen More finde ich den Markt einfach und sehr gut gelungen.