Beiträge von d8d2 im Thema „Spielmechaniken die ihre Beste Zeit hinter sich haben“

    Das halte ich absolut für einen Irrtum.

    Auch bei Essen, Filmen, Musik sind das überwiegend keine objektiven Einordnungen in gut oder schlecht, sondern einfach subjektive Geschmäcker.

    Aber das geht doch nur, weil Du wieder auf Geschmack abstellst und nicht auf Qualität. Dass ein Stück Fleisch "aus nachhaltiger Bio-Zucht und individueller Schlachtung" qualitativ hochwertiger ist, als das 2,99 cent Steak vom Discounter "aus der industriellen Massentierhaltung", ist doch keine Frage von persönlichem Empfinden.

    Dazu könnte man jetzt eine schöne Definition zum Thema Qualitätsbegriff starten ...

    ich würde trotzdem nie auf die Idee kommen, paniertes Hähnchenformfleisch als qualitativ hochwertig bezeichnen oder mit einem Gütesiegel zu versehen

    Könntest du aber ... und plötzlich bekommt das Zeugs ein Qualitätsmerkmal, wenn es den Anforderungen des selbst definitierten Gütesiegels gerecht wird. ;)

    Dein Move ist halt, ohne jegliche Begründung, Monopoly spielerische Qualität abzusprechen - und sei es nur indirekt.

    Du darfst mir aber auch gerne erklären, wieso Monopoly denn so erfolgreich ist, wenn es doch keine spielerische Qualität hat. Alles Marketing? Die, die es spielen, wissen es nicht besser? Oder haben keinen Geschmack, keine Ahnung und den großen Nachteil, noch nie ein "echtes" Spiel mit Qualität gespielt zu haben?


    PS: Wenn sich ein Forum "vollends im postfaktischen Zeitalter eingefunden hat", dann muss ich davon ausgehen, dass jemand, der schreibt, irgendwas sei Fakt, halt einfach nur irgendwas behauptet. Also in dem Falle dann Du. Weil du schreibst ja, was Fakt sei. Was in einem postfaktischen Kontext jedoch nicht mehr validiert wäre, da man sich ja von Fakten gelöst hat.

    Vereinfacht gesagt: Spiele, die niemand als gut empfindet, werden nicht gespielt.



    Edit: Wie verknüpft man eigentlich postfaktisches Zeitalter und den ersten Satz deines zweiten Absatzes inhaltlich sinnvoll?

    Falsch. Dass ein Spiel viel gespielt wird, hängt zwar zu einem nicht geringen Teil von seinem Bekanntheitsgrad ab, aber zu einem gewissen Teil auch von seiner Qualität. Zu glauben, es hätte nichts mit Qualität zu tun, ist ein Irrglaube.

    Du präsentierst hier deine Meinung als Fakt und behauptest, das Gegenteil wäre ein Irrglaube. Dann möchte ich hier mal Belege dafür sehen, wie Monopolys Bekanntheitsgrad mit seiner spielerischen Qualität korreliert. Ansonsten muss ich diese Aussage nämlich leider wiederum für Arroganz halten, wenn du schon damit kommst.

    Die spielerische Qualität ist halt, dass man Massen anspricht. Gelingt anderen Spielen, die hier als deutlich qualitativer eingeschätzt werden, eben nicht.

    Selbiges gilt letztlich auch für Carcassonne oder Catan. Beides sind Spiele, deren Qualität es ist, viele Menschen dazu zu bringen, sie zu spielen.

    Nur, weil innerhalb der Brettspielnerdblase eine andere Gewichtung vorliegt, in der Monopoly, Mensch ärger dich nicht oder was auch immer als qualitativ minderwertig, weil nicht komplex/nicht ausgefeilt/nicht verzahnt/whatever angesehen werden, ist das halt nicht allgemeingültig.

    "Der Erfolg gibt dem Recht, der ihn hat" greift an dieser Stelle einfach, zumal es genügend Menschen gibt, die mit den genannten Spielen deutlich glücklicher sind, als wenn sie erst zwanzig Seiten Regeln intus haben müssen und fünf Stunden an einem Spiel sitzen.