Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „17.04.-23.04.2023“

    Verständlich. Ich überlege auch schon lange fieberhaft wie ich mehr Plastik in die Welt bringen könnte.




    ;)

    Ich bin gar kein Plastikfan, aber aus Pappe kann ich mir das Teil nur schwer vorstellen - und Holz wäre da ja schon fast ein möbelstück. Aber die Faszination ging da von der Grundidee aus, dass man das Teil zwischen den Spielern frei drehen kann und dabei bestimmt was die anderen kriegen. Das finde ich tatsächlich eine ziemlich geniale Grundidee für einen plättchenleger.

    Bevor meine Spielewoche wieder zugunsten der Kinder beendet wird, gab es heute zuerst zu dritt ( Momo95 und nach langer Zeit mal wieder mit Torlok, der den weiten Weg auf sich genommen hat, um die Heat-Sammelbestellung abzuholen) eine Runde #PlanetUnknown in der Grundversion. Ich hatte das Spiel in Ratingen gekauft, da ich die Veranstaltung wenigstens mit einem neuen Spiel verlassen wollte, und mich das Gimmick des Plastikspenders ziemlich anzog. Spielt man es, sind Ähnlichkeiten zu Insel der Katzen (nicht nur beim Preis) nicht zu übersehen, wobei die Katzeninsel durch die Lektionen schon deutlicher in Richtung Interaktion und Komplexität geht. Mir gefällt der Spielablauf allerdings mit diesem Thema bedeutend besser, der Plättchenspender ist ja kein reines Gimmick, sondern legt auch die Möglichkeiten zum Anlegen für die Mitspieler fest, was mir sehr gut gefällt und mit etwas Erfahrung auch strategisch eingesetzt werden kann. Das schwächste Glied der Kette sind für mich die fast schon "Ganz schön clever" (oder sogar Keltis-)artigen Leisten, die sich gegenseitig pushen und auf denen man versucht möglichst weit nach oben zu kommen. Ich bin gespannt, was die Expertenversion da noch draufschippt, aber auch schon so bin ich fast ein wenig überrascht, dass ich den teuren Spontankauf nicht bereuen muss. Schönes Spiel!


    Anschließend ein Highlight, endlich mal wieder #CosmicEncounter zu fünft (mittlerweile waren Haddock und Aleo dazugestoßen). Diesmal mit den Barbaren, den Schatten, den Maschinen, den Zockern und meiner Wenigkeit, den Zombies. Wenn man eine Hitliste der nervigsten Alienrassen bei CE aufstellen will, sind die Zombies schon echt weit vorne dabei: Ihre Schiffe kommen einfach nie in den Warp, sondern werden immer auf den Kolonien verteilt. Da können die Schatten (die jede Runde ein beliebiges Schiff in der angegriffenen Koloniefarbe vernichten können) ziemlich dumm aus der Wäsche schauen, während sie ansonsten für massive Spielverlängerung sorgen. Leider aber ist es bekanntlich bei CE ja so, dass ein Spieler mit einem als stark wahrgenommenen Volk nie wieder zu einem Angriff eingeladen wird, und so verhungerte ich dann mit meinen drei (am Ende vier) Kolonien bis kurz vor Schluss, bis zuerst die Maschinen ( Torlok) einen Gewaltmarsch planten, den ich noch gerade so bei vier Kolonien mit einem kosmischen Zap stoppen konnte, bevor dann die Barbaren ( Haddock) die Zocker offenbar so verwirrten, dass diese ihnen den Sieg mehr oder weniger schenkten. Schade, aber irgendwie ja auch beruhigend, dass auch die starken Völker durch die innere Spieldynamik dann wieder massiv ausgebremst werden.

    Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, wie ich Cosmic Encounter kategorisieren will: Es hat ja alle Effekte eines Ameritrash-Spiels, aber gerade der OP-Charakter eigentlich jeden Volkes sorgt auf verrückte Art dazu, dass sich alles halbwegs ausbalanciert. Ich werde wahrscheinlich nie alle Völker kennenlernen, aber bisher hatte ich mit jeder Partie sehr großen Spaß dabei.


    Zuletzt dann noch eine Runde #Heat mit der Frankreich-Karte, den Tuning-Karten und den Reportern. Zumindest Haddock, der das Spiel vorher schon in der Grundversion kennen gelernt hatte und eher doof fand, gefiel es in dieser aufgemotzten Version schon deutlich besser. Ich hatte es bisher ja nur solo gespielt, jetzt im Mehrspieler-Spiel sehe ich durchaus dass es interaktiv werden kann, aber ich fand auch erstaunlich, wie sehr man aus dem Spiel geschossen werden kann ohne Chance wieder hineinzufinden. Hätte ich beim Kartenziehen nicht einige Male massives Glück gehabt, hätte ich nach dem ersten Zurückliegen keine Chance mehr auf einen Anschluss ans Feld gehabt. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich da die kurvenreicheren Strecken der selbstgedruckten Pläne spielen, tatsächlich denke ich besser, da es das Feld stärker beisammen halten könnte.


    Was ich damit sagen will: Ja, das Spiel HAT eine nicht unerhebliche Push-your-Luck Komponente, aber es hat auch einen sehr hohen Kontrollfaktor, wenn man die Finessen mal durchschaut und verinnerlicht hat!

    Den Gegner lesen ist sicher ein Faktor, den ich nach einer Solopartie nicht einschätzen kann. Aber ich habe das auch gar nicht so negativ gemeint, ich bin ganz froh dass Heat eher locker-flockig daherkommt. Für alles andere habe ich schon Thunder Alley.

    Hier gab es heute und gestern:


    #Triqueta: Das neue DeepPrint-Spiel, diesmal auf Familienniveau. Ich bin etwas überrascht, dass das Spiel den von mir sehr geschätzten Ralf zur Linde und Stefan Dorra zugeschrieben wird, Michael Schacht hätte man zumindest in der Anleitung eine Danksagung zukommen lassen sollen, denn das hier ist eine direkte Adaption von Coloretto - natürlich kein Plagiat, aber die Inspiration ist schon überdeutlich. Man legt Tiersteine an, die jeweils zu dritt eine Triqueta ergeben und punkten. Schönes Familienspiel ab drei Spielern - gegen SdJ-Aspirationen spricht aber, dass es wie gesagt im Kern Coloretto 2.0 mit schöneren Steinen ist und zu zweit nicht besonders gut funktioniert.


    #VillageBixBox Ich war sehr froh, die neue Big Box eines Bekannten gestern testen zu können und so die neue Mini-Erweiterung in Augenschein nehmen zu können. Vorab: Für jemand der Village nicht hat ist das Gesamtpaket natürlich ideal. Meine Perspektive ist aber, dass ich das Spiel mit den einzelnen Erweiterungen schon habe und daher in Augenschein nehmen wollte, ob sich ein Upgrade lohnt.

    Zwei Spielelemente sind neu:

    - Zum einen der Solomodus, leider nur eine Highscorejagd, der Automa verknappt nur die Einsatzfelder und spielt nicht wirklich mit. Derartige Solomodi überzeugen mich meistens nicht, und auch hier fand ich es eher wenig prickelnd, zumal die Wettbewerbselemente des Spiels (Friedhof etc.) so unter den Tisch fallen. Für Solo braucht man Village also m.E. schonmal nicht (was schade ist).

    - Die Hochzeits-Erweiterung ist ein gar nicht mal so kleines Modul, und sie hat starken Einfluss auf den Spielablauf, da man mit den dabei zu erwerbenden Boni z.B. doppelt so schnell auf der Kirche vorankommt etc. Mir hat sie leider nicht sehr gut gefallen, da sie das Spiel ungewohnt beschleunigt (und Village war nie ein Spiel, dass ich als zu lange empfunden habe, im Gegenteil).

    - Der Sargnagel für die Big Box ist aber imho, dass das neue Design schlechter spielbar ist. Der Plan sieht etwas bunter aus als auf Fotos, aber insgesamt hat die Farbgebung schon Lieske-Charme und spricht mich wenig an, gerade im Vergleich zur farbenfrohen alten Fassung. Ich verstehe vor allem aber den Wechsel der Symbolik nicht, die neue ist für mich deutlich unklarer als die alte, auch dass die Figuren neben statt in den Gebäuden eingesetzt werden finde ich doof.

    Also, insgesamt ein Produkt das ich nicht brauche und das mich auch nicht überzeugt hat.


    #Heat Um die wahnwitzige Sammelbestellung rund um Fluegelschlaegerin auch angemessen zu würdigen, habe ich mir das Spiel schonmal solo angeguckt - und ja, es gefällt mir ausgesprochen gut, auch und vor allem als Familienspiel+, höheren Anspruch sehe ich bei dem Titel jedenfalls (noch) nicht (was aber ja auch nicht sein muss). Die Kontrolle über das Geschehen ist eher eingeschränkt vorhanden, aber das ist bei einem echten Rennen ja auch nicht anders und insoweit thematisch passend. So richtig schnell gespielt ist es aber nicht, das hat manchmal schon mehr von Schleichfahrt als von Autorennen. Wird wohl eher ein Spiel sein, das mit den Kindern gespielt wird - dafür allerdings sind die 10 Zusatzkarten natürlich großartig.


    #GardenDice Eine Runde mit der Card Expansion, eine ohne. Die Card Expansion hat mich gottseidank nicht viel gekostet, aber ich habe lange nicht mehr erlebt dass eine Erweiterung ein Spiel so drastisch schlechter macht. Garden Dice ist ein sehr gutes kleines puzzliges Plättchenlegespiel, bei dem man über Würfelaktionen Saatgut platziert, wässert und dann Gemüse erntet. Wobei Wässern und Ernten als Kettenreaktion geschieht, so dass man von den Aktionen der Mitspieler profitieren kann bzw. versuchen muss, sie nicht zu sehr über die eigenen Aktionen mitzuversorgen. Garden Dice war damals mein erster Kickstarter und lag jetzt recht lange im Regal, hat mir aber wieder sehr gut gefallen, zumal man es von nett-nebeneinander bis zu superaggressiv beliebig anpassen kann. Die Kartenerweiterung hingegen macht über superstarke Aktionskarten alle Planung völlig zunichte und ein reines Glücksspiel draus. Total meschugge und völlig unnötig.


    #ViaMagica: Die Neuausgabe von Augustus, jetzt ohne negative Interaktion, nettem Zaubererthema und leicht gestreamlinten Ablauf. Augustus war ja jahrelang im Ramschverkauf, was sicher auch dem unglücklich gewählten Thema geschuldet war - trotzdem würde ich zur auch sehr preiswert zu bekommenden Neuausgabe greifen, denn die negative Interaktion vermisst man bei dieser Bingo-Adaption auf Familienniveau nicht. Durch die Bonuskarten, die man sich wegnimmt, ist dennoch einiges an Wettlauf drin. Schade, dass es wohl auch Via Magica nicht mehr zu einer Erweiterung bringen wird.


    #Spicy Macht zu dritt nochmal mehr Spaß als zu zweit, schönes Bluffspiel, bei dem ich leider total lesbar bin und daher keine Chance habe. Aber trotzdem sehr vergnüglich, könnte ein Klassiker für die Gelegenheitsspieler werden, ebenso wie die heute ebenfalls gespielten Zock'nRoll, Lucky Numbers, Skull King und Level X (da habe ich schon mehr als genug zu geschrieben).


    #DiceTownCowboys Zu dritt muss man die erste Erweiterung (die ja jedem Platz eine zweite Funktion zuweisen, ganz ähnlich zu Tokaidos Crossroads) nicht nutzen, aber die zweite kleinere Erweiterung Cowboys ist zu dritt super. Sie gibt den Assen einen eigenen Platz, den man eigentlich schon im Grundspiel vermisst, und macht das Spiel noch ein bisschen fieser. Großer Spaß und tatsächlich würde ich es jetzt nicht mehr ohne spielen.


    #Zooloretto: Na das war jetzt wirklich ein Blast from the Past, Ich hab Zooloretto locker 15 Jahre nicht mehr gespielt und war überrascht, wie leicht und fluffig es sich heute noch spielt. Ein sehr schöner Klassiker, der ganz schnell erklärt ist, aber trotzdem durch den Versteigerungsmechanismus einiges an Tiefe erreicht. Das nächste Mal hole ich die Erweiterungen nochmal raus und gucke, ob es das besser macht oder nicht. Jedenfalls im Vergleich definitiv mein Lieblings-Zoospiel ;).