Beiträge von MetalPirate im Thema „Die Flop 3 der Erweiterungen“

    Den Vergleich von TFM:Prelude mit Kochen würde ich eher so sehen: Prelude sagt einem: "Spar dir das langwierige Putzen und Schnippeln von frischem Gemüse zu Beginn, nimm einfach die fertige TK-Ware, das geht schneller." Das ist zwar einerseits richtig, andererseits ist es aber auch limitierend und es liefert am Ende nicht mehr das volle Geschmackserlebnis.

    Prelude finde ich gelungen für das, was es sein will, allerdings nur mit der Einschränkung auf zwei Nutzungsfälle: wenn Anfänger am Tisch sitzen und/oder wenn's mal schneller gehen muss. Sonst ohne.

    Die Vorbereitung am Anfang gehört eben auch dazu und gerade bei TFM zeigt sich da auch sehr gut, wer das Spiel gut oder weniger gut beherrscht. Der eine kommt mit jeder Hand von 10 Startkarten irgendwie ins Spiel (manchmal auch abenteuerliche Sache, die im Gedächtnis bleiben, ähnlich wie bei Agricola mit zufälliger Kartenverteilung ohne Draft!). Und der andere hat durch die ach so furchtbaren Startkarten immer einen wunderbaren Grund zu erklären, warum er in dem Spiel so chancenlos war... ;)

    Alle 5-6 Spieler Erweiterungen - noch nie in die Verlegenheit gekommen sie zu vermissen. Meist führen sie auch zu gesteigerter Downtime. Alternative Spiele für diese Konstellation finden sich eigentlich immer.

    Witzig, wie gut dieser Satz auch für Erweiterungen passt, die ein Spiel auf eine deutlich höhere Komplexitätsebene heben wollen:

    Alle Erweiterungen, die ein Spiel deutlich komplexer machen - selten in die Verlegenheit gekommen sie zu vermissen. Meist führen sie auch zu gesteigerter Downtime. Alternative Spiele für diese Konstellation finden sich eigentlich immer.

    Im Prinzip gilt ähnliches für alle Erweiterungen, das ein Spiel allzu deutlich in eine andere Richtung schieben wollen. Eine entsprechende Auswahl im Spieleregal vorausgesetzt, ist man normalerweise besser damit bedient, wenn man etwas rausholt, das von Anfang an für die entsprechende Zielgruppe entworfen wurde. Da passt dann das Verhältnis von Spielzeit zu Anspruch zu Glückskomponenten oft besser.