Beiträge von cirdan im Thema „10.04.-16.04.2023“

    Alles in allem ist „Erde“ ein großartiges Solospiel. Schneller Aufbau, schnell verwaltet, schnell gespielt. Einzig der Punktesalat am Spielende stört mich ein wenig. Die Kompostkarten sind ja schnell durchgezählt, aber das Zählen der Punkte meiner und Gaias-Erdekarte sowie meiner Sprossen und Wachstumsmarker dauert etwas. Davon abgesehen spielt es sich aber wirklich toll – vor allem mit meiner grandiosen, letzten Solopartie im Hinterkopf. (9,5)

    Zu Dee 's Ausführungen möchte ich noch meine Gedanken einfließen lassen.

    Ich empfinde Erde ebenfalls als großartiges Solospiel. Ich habe es bisher sieben Mal solo und einmal als 2p spielen können. Es hat übersichtliche Regeln, ist mit einem Organizer schnell auf- und wieder abgebaut, die vier Aktionen sind rasch abgehandelt, wenn man sich für eine Aktion und deren Ausführung entschieden hat.


    Zum Material:

    Evtl. habe ich Glück mit meinen Tableaus, aber ich empfinde die Wölbung als nicht störend. Sie liegen zwar nicht plan auf dem Tisch, aber dass Material darauf deswegen verrutscht oder sich dreht, hatte ich bisher nicht.

    Das Stapeln der Wachstumsmarker kann ab einer Größe von 5 ein wenig wackelig sein wie von Dee beschrieben, aber das betrifft lediglich einige Marker, die ich dann gegen andere austausche. Bei Gaia halte ich es so wie Dee, ich setze bei den Wachstumsmarkern auch lediglich die Krone bei Vollendung; ganz selten, dass ich einzelne Wachstumsmarker bei ihr setze.

    Bei den Sprossen ein Tipp von mir, die Zählung spaltenweise vorzunehmen und nicht reihenweise: Eine Spalte besteht aus zehn Feldern (eine Reihe dagegen aus sieben Feldern). Das erleichtert das Zählen am Ende. Ich lasse auch nur einen Marker auf jeder Spalte bewegen, damit es nicht so aufwendig ist.

    Meine Solospiele habe ich bisher lediglich auf mittlere Schwierigkeit gespielt; drei Siegen stehen vier Niederlagen entgegen. Das letzte Spiel ging 216:176 aus; einmal bekam ich allerdings auch mit 180:205 eins auf die Nase. Alle anderen Spiele gingen eng zu mit höchstens 10 Punkten Unterschied. Dabei hängt das erzielte Ergebnis stark vom Zusammenspiel der vier Fauna- sowie zwei Ökosystemkarten auf dem gemeinsamen Tableau ab. Manche Ziele widersprechen sich derart, dass sie am Spielende nicht zu erreichen sind; manchmal ergänzen sie sich zu einer guten Kombo. Durchschnittlich habe ich in den sieben Spielen bisher knapp 192 Punkte erreicht; Gaia auf mittleren Level knapp 187.

    Das von Dee angemerkte aufwendige Zusammenzählen der einzelnen Kriterien am Spielende empfinde ich nicht als solches. Bei Stichspielen a la Tichu, Sechsundsechzig & Co. zählt man ja auch seinen Stapel durch. Bei den ausgespielten Vogelkarten bei Flügelschlag ist es das gleiche Prinzip, um ein anderes Beispiel zu nennen. Ebenso rasch geht das mit den Wachstumspunkten und der Sprossenwertung.

    Letztendlich halte ich Gaia für ein tolles Spiel, das sich stark genug von den meist angesprochenen Flügelschlag und Terraforming Mars abgrenzt. Die ebenfalls in diesem Zusammenhang aufgeführte Ähnlichkeit zu Arche Nova kann ich nicht nachvollziehen. Es bietet mir genügend Varianz in den einzelnen Spielen, sei es, welche der vier Aktionen ich wie oft wann ausführe, sei es in der Zusammenstellung der Zielkarten, sei es welche Wertungskarten in Form der Terrainkarten ich in meinem Spiel auslege; von der großen Menge an Karten ganz zu schweigen.

    Bei mir ist Erde momentan eine 8 von 10. Ich bringe es gerne auf dem Tisch und genieße die 50 Minuten Spielzeit, die ich im Schnitt dafür brauche.