Um vielleicht mal den Bogen wieder auf das Thema zu spannen. Hier wurde ja an diversen Stellen kritisiert, dass 1er Bewertungen (und 10er Bewertungen, aber die klammere ich hier erstmal bewusst aus) bei noch nicht veröffentlichten Spielen unsinnig seien. Dem stimme ich im Allgemeinen auch zu, aber im Falle eines Plagiats ist es aus meiner Sicht aktuell der einzige (effektive) Weg zukünftige Interessenten darauf aufmerksam zu machen, dass es sich bei dem Spiel um ein Plagiat handelt (unter der Vorraussetzung, dass zu der 1er Bewertung eine entsprechende Begründung im Kommentar steht). Nicht jeder ließt die SAZ, ist in den Foren aktiv oder kennt das Original. D.h. sehr wahrscheinlich bekommen die Allermeisten erst mit, dass es sich um ein Plagiat handelt, wenn das Spiel schon gekauft und damit indirekt das Verhalten der Autoren unterstützt wurde.
Ich sehe ansonten keine Möglichkeiten, wie zum aktuellen Zeitpunkt effektiv gegen Plagiate vorgegangen werden kann? Ein rechtliches Vorgehen wurde ja schon diskutiert kann ausgeschlossen werden, weil die Rechtslage unklar ist. Eine Ablehnung bei den Verlagen findet statt, das Spiel kann aber eigenständig veröffentlicht werden und an der Stelle sind dann wenn überhaupt wenig Konsequenzen zu erwarten.
Klar kann man argumentieren, dass das Spiel/Regel noch nicht 100% fertig sei und ein finales Urteil der 1er Bewertung nicht gerecht wird. Für Prototypen sehe ich das ein, ABER spätestens zum Zeitpunkt, an dem das Spiel der Öffentlichkeit präsentiert und die Vorbesteller/Crowd-Funding Aktion gestartet ist, rühmen sich die Autoren im Falle eines Plagiats mit fremden Federn und da sehe ich diese Art der Kritik als legitimes Mittel, sofern halt fundiert begründet wird. Und da kann im nachhinein noch so viel an dem Spiel geändert werden, das Kind ist für mein Empfinden dann schon in den Brunnen gefallen.
Einen gesonderten "Kontroverse" Eintrag bei BGG wäre die bessere Möglichkeit, existiert aber aktuell nicht.