Beiträge von Biberle im Thema „20.02.-26.02.2023“

    1) Es ist gewiss nicht "broken", wie auch immer du das meinst.

    Ok, das ist vielleicht übertrieben. Aber Kuzooka ist natürlich, das muss man ihm zugutehalten, was ziemlich anderes. Und dafür muss es halt dann auch funktionieren. Was es mMn nicht tut. Was will mir der Mitspieler mit einem blauen Feld sagen? Dass er da am meisten hat? Statistisch gesehen logisch, sind ja auch am meisten im Spiel. Oder hat er überproportional viele? Kann sein, aber woher soll ich das wissen. Darüber reden darf ich ja nicht. Es sind letztendlich alles pseudo-Informationen.

    Die Krux ist für mich das kooperative. Kuzooka hätte mit (leicht) angepassten Regeln und Mechanismen ein ganz gutes kompetitives Spiel werden können... Reichen mir die Infos für einen Ausbruch MEINES Tieres? Etc.


    Der andere Punkt ist: Kuzooka ist ja irgendwo ein sehr mathematisches Spiel. Ich habe aber das Gefühl, dass das Spiel die Mathematik nicht im Griff hat (oder ich bin derjenige ;-)) Wenn ich es recht sehe, ist es bei einer recht gleichmäßigen Verteilung durchaus möglich, dass bei GAR KEINER Farbe ein Fluchtversuch möglich ist, da kann ich noch so toll nonverbal kommunizieren. Oder dass hintenraus die Chance gar nicht so klein ist, dass maximal eine Farbe funktioniert. Wie soll ich das mit ein paar farbigen Tierfeldern rausfinden? Da gilt es, die Spezialfähigkeiten der Tiere ganz exakt einzusetzen. Was ich aber minimal aufgesetzt finde.


    3) "Und warum bekomme ich am Anfang gar keine Sterne?" -> Hier verstehe ich nicht, was du mit "am Anfang" meinst. Meinst du zu Beginn des Spiels? Da braucht ihr keine, die sollt ihr euch ja verdienen. Oder meinst du auf den vorderen Feldern? Diese sind viel zu einfach, um sie mit Sternen zu belohnen.

    Beim Standardspielfeld werden die ersten 30% der Felder nicht mit Sternen belohnt. Bis auf einen möglichen Joker macht es hier keinen(!) Unterschied, ob ich den Ausbruchsversuch erfolgreich beende oder nicht (hier wird es mE auch thematisch etwas krumm...) Das ergibt doch einfach keinen Sinn. Oder wie ist das theoretisch vom Autor vorgesehen? Lange gar nix machen, also sehr spät den ersten Versuch beenden? Oder gleich am Anfang zwei oder drei beenden, damit ich bei den ertragreicheren Abschnitten mehr "Zeit" für die Deduktion habe?


    Dass sich z.B. die Anleitung zum (wichtigen) Thema "Timing" komplett ausschweigt, ist denke ich mal Absicht. Die richtige Pace selbst herauszufinden, gehört sicherlich zu den Pluspunkten von Kuzooka.


    Ich will es ja mögen. Sonst hätte ich es nicht gekauft. Aber allzuviele Versuche, "ins Laufen zu kommen" gebe ich ihm nicht mehr. Beim heutigen Spieleüberangebot muss es halt auch halbwegs schnell zünden.

    #DieSchmatzinsel

    Ein paar Partien und mein erster Button-Shy-Titel. Ganz nett, richtig begeistert bin ich nicht. Man muss sich halt beherrschen, nicht im Trockenen schon alles durchzuplanen oder "Reverse Engineering" zu betreiben. Und dann natürlich das Glück/Pech, wie das Startraster ausliegt... Ich kann da aber auch danebenliegen, und es ist theoretisch IMMER möglich, die Schmatzinsel zu lösen.

    6,5/10


    #Flügelschlag

    Beim wöchentlichen Spieletreff waren wir 15 anstatt der sonst üblichen 5-10 Leutchen. Ich kam ein paar Minuten zu spät und "musste" mich dann ausgerechnet an den Flügelschlag-Tisch setzen. War meine Erstpartie, ebenso für den Besitzer des Spiels. Der Dritte hatte es bei Erscheinen schonmal gespielt, der Vierte kannte es in- und auswendig und hat alles sehr gut geklärt.


    Ich fand es jetzt weder SdJ-würdig noch so schlecht oder gar belanglos, wie es teilweise gemacht wurde. Manche Sachen wirken etwas künstlich oder auch umständlich. Das ganze Trara um Futter auf oder andere Vogelkarten unter der Karte... ei... wenn man genauso gut einfach "du bekommst einen Siegpunkt" sagen könnte.

    Zum Ende hin hat es etwas beliebig gewirkt; auch mit den sich auf Dauer doch sehr ähnlichen Vögeln. man konnte gefühlt eh nicht allen Hauptpunktquellen gleichermaßen nachgehen. So hatte denn auch der Spiele-Besitzer - ein reiner Gelegenheitsspieler, der anfangs sichtlich Probleme mit der "Komplexität" von Flügelschlag hatte und manche Sachen einfach nicht kapierte - am Ende nur zwei Punkte weniger auf dem Konto als der Erklärbär, der aber gefühlt deutlich besser als alle anderen gespielt hatte.

    7/10


    #kuZOOka

    Zwei Partien, eine zu zweit, die andere zu Dritt. Mich hat es komplett ratlos zurückgelassen. Mit etwas Nachdenken würde ich es jetzt aber sogar als "broken" bezeichnen. Ich habe im Prinzip nur eine "Aktion", das Setzen meines Tierkopfes. Offensichtlich habe ich da also Karten, aber wieviele? Gerne würde ich da auch verbal Andeutungen machen, aber das ist ja ausdrücklich unerwünscht. Klar, durch Joker, ausliegende offene Karten und die Sonderfunktionen der Tiere ist es mehr als reine Raterei, aber nur minimal. Auch die Entscheidung, ob man möglichst schnell Versuche wagt oder lieber mehr Tipps gibt, ist keine "knifflige Entscheidung" im positiven Sinne wie bei anderen Spielen. Und warum bekomme ich am Anfang gar keine Sterne? Ich bin da auch nach fünf Minuten nachdenken nicht auf den Sinn dahinter gekommen.

    2/10


    #Rumms

    Ach wie geil! Eine Mischung aus Billiard, Subbuteo, Stratego und was-weiß-ich-noch-alles. Mich würde da echt interessieren, auf welches Level zwei erfahrene, gute Spieler das Ding hieven können. Meine Tochter fuhr zwar recht erfolgreich die "mit den ersten Schüssen einfach mitten rein in die Meute"-Taktik; eventuell hilft hier eine "Trollwand", mal ausprobieren. Ansonsten kann ich mir schon vorstellen, dass man da richtig viel Spieltiefe rausholen kann; natürlich in einem etwas anderen Sinn als bei einem klassischen Brettspiel. Größtes Manko sind mMn die in Material, Form und vor allem Verarbeitungsqualität nicht idealen Würfel. Aber dennoch: was man hier für 19 Euro alles bekommt! Drei große Neoprenmatten - früher hat sowas als einzelnes Mauspad schon viel mehr gekostet - und eine wirklich geräumige, praktische Blechrolle (ob sie auch schön ist, darüber kann man trefflich streiten).

    Kommt sicher noch öfters auf den Tisch.

    8/10


    #TruckOff

    Ein netter kleiner Absacker. Frühwerk von Adam Rehberg, dessen erster richtig großer Titel "Planet Unknown" ja aktuell sehr gut ankommt.

    Truck Off gibt's nur auf Englisch, und gefühlt bin ich auch der Einzige, der es in Deutschland besitzt (gibts als Angebot bei der SO).

    Man besucht mit zwei seiner FoodTrucks zwei von insgesamt sechs typischen Anlaufstellen, von der Brauerei-Mittagspause bis hin zum Stadion-Sportevent. Deren Wertigkeit liegt zwischen 4 und 20; allerdings nur die _potenzielle_ Wertigkeit, denn nach dem Setzen wird erst mal ein entsprechender Würfel vom W4 bis zum W20 geworfen. Entsprechend gibts dumm Gesichter, wenn der W20 nur eine 2 oder 3 zeigt. Dadurch wirds natürlich erst mal etwas glückslastig und unkalkulierbar.

    Erstens werden aber vor jeder der insgesamt fünf Runden zwei "Modifikatoren-karten" gezogen, welche die Attraktivität der jeweiligen Location manipulieren. Und zweitens - der eigentliche Kern des Spiels - dreschen wir anschließend mit Aktionskarten aufeinander ein. Da werden munter eigene Trucks verschoben, konkurrierende Trucks für die Runde aus dem Spiel genommen oder kurzerhand das ganze Event dichtgemacht. Man darf aber auch den Wert eines Trucks verdoppeln. ein Event "promoten" und damit wertvoller machen oder mal eben schnell eine Zwischenauszahlung auslösen, wenn die Stern (und der eigene Truck) gerade besonders günstig stehen.


    Das ist hochgradig interaktiv und nichts für schnell beleidigte Leberwürste. Sicher kein Überflieger, aber wirklich nett gemacht und sogar relativ thematisch. Leider unterschlägt die Anleitung ausgerechnet die drei, vier typischen Nachfragen, die am Anfang immer wieder aufkommen.

    7.5/10