Beiträge von Xebeche im Thema „20.02.-26.02.2023“

    Die letzte Woche war wieder ruhig. Gespielt haben wir lediglich:


    Shogun No Katana – 4 Spieler / 1 Partie #ShogunnoKatana


    Mir ist Shogun No Katana seinerzeit schon während des Crowdfundings aufgefallen, weil ich einen grundsätzlichen Faible für das historische Japan mitbringe und ich die Idee des Schwertschmiedens mittels Schiebepuzzle ganz sympathisch fand. Am Ende fiel die Kampagne meiner „Ich finanziere keine (Euro-)Games von unbekannten Designern vor“-Policy zum Opfer und war umso mehr erfreut, dass wir es nun in der Spielegruppe ausprobieren konnten.


    Wie spielt es sich nun? Im eigenen Zug entscheidet man sich, ob man eine der vier Aktionen auf dem Hauptbrett vollzieht (neuen Auftrag annehmen / Familie in den Palast schicken / auf den Markt gehen / Kunsthandwerker beschäftigen) oder ob man seine bestehenden Aufträge im Schiebepuzzle vorantreibt. Ganz klar: Am Anfang möchte man noch mehr Schwertaufträge, um die Aktionen der Schmiede effizienter zu machen (vulgo: mehr Schwerter auf einmal bewegen). Auch möchte man mindestens ein Familienmitglied im Palast haben, weil diese auch in Gegnerzügen aktiviert werden können. Auf den Markt geht man erst, wenn man weiß, was man braucht und den Kunsthandwerker sollte man überhaupt erst beschäftigen, sobald man möglichst viele verschiedene Materialien in Schwertern verbaut hat.


    Alle Aktionen kann man mit einem sekundären Effekt verstärken, indem man einen von zwei möglichen Mönchen pro Runde bezahlt – genau genommen sind das sogar extra Aktionen, die man so erhält. Bis zu drei weitere Arbeiter schaltet man erst nach 2/4/5 ausgelieferten Schwertern frei – der erste Spieler, der pro Runde passt, erhält zum Ausgleich die erste Wahl bei möglichen Karten für Siegbedingungen. Im Grunde war es das. Darüber hinaus gibt es noch Tableau Building, Set Collection und Effektkarten – aber das sprengt den Rahmen der ohnehin schon langen Spielbeschreibung. Was ich beinahe vergessen hätte zu erwähnen – weil ich es selbst nicht getan habe – ist, dass man noch das Schwert für den Shogun selbst fertigen kann – das namensgebende shogun no katana. Das persönliches Meisterstück also, mit dem man viele Bonuspunkte erhalten kann, wenn man in den spezifischen, variablen Bedingungen für dieses Schwert der führende Spieler ist.


    Am Ende habe ich die Partie gewonnen, ohne auch nur einen Gedanken an das Schwert für den Shogun verschwendet zu haben. Ich konnte stattdessen acht einfache Schwerter ausliefern, viele davon in der letzten Runde, wenn es besonders viele Bonuspunkte dafür gibt. Es hat sich wohl auch gelohnt, früh ein Familienmitglied in den Palast zu schicken, wo es in Gegnerzügen Geld verdient hat. Ferner konnte ich alle Siegpunktkarten bis zum Punktelimit (12) ausreizen und ein Daimyo-Banner-Set sammeln. Mein (High)Score: 199 Punkte.


    Wie finde ich das Spiel: Shogun No Katana hat sehr viel Spaß gemacht, auch wenn mein Hirn gelegentlich etwas geschmolzen ist. Ständig jongliert man mit der richtigen Menge Schwertern in der eigenen Schmiede, die zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Ressourcen benötigen und die richtigen Ressourcen zum Veredeln bereithalten – ohne sich dabei im Weg rumzustehen. Der Teil des Worker Placement ist gut gemacht, auch wenn sich vor allem zu Beginn die Aktionen nahezu von selbst spielen (neue Aufträge + Palast). Gelegentlich habe ich einen „Grande“-Worker (Viticulture) vermisst, den man auch auf überfüllte Plätze stellen kann – der Mönch mit seiner verstärkten Extra-Aktion kommt dem nahe, wenngleich anders. Das klare Highlight aber ist das Schiebe- und Kanban-Puzzle in der eigenen Schmiede. Wenn es nach mir geht, hätte ich das auch ohne den Rest spielen können. Ein ganz kleines bisschen hat es mich an Shogun No Katana an Viticulture erinnert, wo man ebenfalls auf einem Hauptbrett konkurriert und in seinem Tableau eine Fabrik unterhält (ich habe Agricola und Co. nie gespielt, wahrscheinlich gibt es hier noch stärkere Parallelen). Fazit: Gutes und thematisch starkes Worker-Placement-Spiel mit fantastischem Tableau-Puzzle!