Beiträge von Lighthammel im Thema „20.02.-26.02.2023“

    Ich vergebe in dieser Woche 3x das Prädikat "nett" und habe ein kleines Highlight gefunden, wo ich keines erwartet habe.


    Zuerst zu den netten Spielen:



    #Similo - Phantastische Tierwesen


    Bei Similo liegen 12 Karten mit verschiedenen Charakteren aus, eine bestimmte davon gilt es zu finden. Sie ist nur dem Tippgeber bekannt, der über 5 Runden eine Karte als Hinweis ausspielt. Liegt sie hochkant, hat der Charakter auf der Karte etwas mit dem gesuchten Charakter gemeinsam, liegt sie quer gibt es Unterschiede. Pro Runde werden immer mehr Karten aus der Auslage entfernt. Wird die gesuchte Karte dabei abgeworfen, haben alle Spieler gemeinsam verloren.

    Similo hat Anleihen von Codenames oder Mysterium, ist aber deutlich reduzierter. Die gespielten Partien waren durchaus okay, wenn man allerdings die dargestellten Figuren nicht kennt, spielt man fast ausschließlich auf äußerliche Merkmale. Dann wird Similo uninteressant. Wir sollten ganz dringend nochmal die Phantastischen Tierwesen schauen, bevor wir das Spiel wieder auf den Tisch bekommen, so dass man auch inhaltliche Verknüpfungen herstellen kann.




    #Wanderlust


    Wanderlust verknüpft klassisches Deckbuilding mit einem Wettrennen. Thematisch werden zwar die Aktivitäten in einem Sommercamp wiedergegeben, Ziel ist es allerdings, die eigenen Spielfiguren auf 3 Pfaden bis ins Ziel zu bringen. Je eher man es schafft, desto mehr Punkte bekommt man.

    Neben den Basiskarten gibt es 7 verschiedene Decks, von denen 3 für eine Partie ausgewählt werden. Jedem der 3 Decks ist ein Pfad zugeordnet, und jedes der 3 Decks treibt die Figuren der Spieler hauptsächlich auf dem eigenen Pfad voran. Es gibt ein paar nette Effekte und Kombinationen zu entdecken, aber im Großen und Ganzen bleibt Wanderlust relativ oberflächlich und auch thematisch fand ich es nicht so richtig überzeugend. Wanderlust ist ein ganz heißer Kandidat für die "spiele ich wohl mit, wenn jemand anderes es vorschlägt" - Schublade. Ich selbst würde immer eher zu Dominion greifen.




    #Flamecraft


    Workerplacement trifft auf Ressourcenmanagement. Flamecraft ist ein typisches Crowdfunding-Objekt, das sich spielmechanisch in sehr sicheren Gewässern bewegt, aber über Thema und Optik punktet und so zum Erfolg gekommen ist. Das Spiel sicherlich keine Lame-Craft, aber eben auch kein heißes Drachenfeuer. Solide Kost.


    Und nun zu meinem Highlight der Woche:


    (Trommelwirbel, Tusch)


    #LuckyNumbers


    Lucky Numers von Michael Schacht ist ein extrem einfaches, abstraktes Familienspiel, das an Sortierspiele wie Game of Trains oder den Klassiker Racko angelehnt ist.

    Die Spieler versuchen möglichst schnell, ein 4x4 Raster mit Zahlenplättchen zu füllen. Pro Spieler ist ein Satz Plättchen mit den Zahlen von 1 bis 20 im Spiel. Sie werden verdeckt gemischt, 4 Plättchen werden blind gezogen und diagonal und aufsteigend auf dem eigenen Tableau angeordnet. Danach wählen die Spieler reihum ein verdecktes (oder später im Spiel auch ein offenes) Zahlenplättchen und platzieren es auf dem eigenen Tableau. Dabei muss von links nach rechts und von oben nach unten aufsteigend angelegt werden. Statt ein leeres Feld zu belegen dürfen Plättchen ausgetauscht werden. Ausgetauschte und nicht platzierbare Zahlen kommen offen in die Mitte.

    Wenn sich ein Spiel Lucky Numbers nennt und die Plättchen in Form vierblättriger Kleeblätter vorliegen, dann kann man Haus und Hof drauf verwerten, dass das Glück auch eine größere Rolle spielt. Es kann direkt bei der Spielvorbereitung ebenso gut wie schlecht laufen, beim Aufdecken der Plättchen ebenfalls. Aber Lucky Numbers ist nicht nur glückslastig, es müssen durchaus taktische Überlegungen gemacht werden: Wenn man sein Zahlen austauscht sollte man darauf achten, den Mitspielern kein Futter zu liefern. Man weiß auch, wie oft eine Zahl vorhanden ist und welche Zahlen schon verbaut wurden, also sollte man beim Platzieren der Plättchen diese Informationen nutzen.

    Luck Numers hat im Familienkreis richtig gezündet. Es wurde eine Partie nach der anderen gefordert und Ruckzuck waren fast 3 Stunden vorbei. Das Material ist sehr wertig und stabil, die Anleitung kommt mit sehr wenigen Seiten aus und ist in unter 5 Minuten gelesen und erklärt. Eine Partie dauert selten mehr als 20 Minuten. Ein kleines, unerwartetes Highlight.