Beiträge von FischerZ im Thema „13.02.-19.02.2023“

    Der aktuelle Dauerbrenner war auch diesmal (wieder) auf dem Tisch:

    Hybris - Disordered Cosmos (zu dritt)

    Nach zwei Solopartien mit jeweils unterschiedlichen Göttern war ich auf die Erstpartie mit 2 weiteren Spielenden gespannt.

    In diesem Match traten Athena, Hades und Poseidon gegeneinander an, um den Thron für sich zu beanspruchen.


    Meine ausführliche Erklärung dieses komplexen Spiels (immerhin aktuell über 4 bei BGG, wobei ich das eher auf knapp 3 bewerten würde) dauerte knapp 40 Minuten und dann hatte erstmal jeder damit zu tun, seine Gottheit kennen zu lernen um einen Einstieg zu haben.

    Für die beiden Erstspielenden waren die Möglichkeiten schier erschlagend und ich habe anfangs gemahnt, dies tatsächlich als Spiel-lernendes-Erstspiel zu sehen.

    Außerdem verzichtete ich auf das vorgeschlagene "Erstpiel-Szenario", dass nur über 4 Runden (statt 6) und mit einer einfachen Kampfmechanik funktioniert.


    Die ersten 2 Runden waren dann tatsächlich erstmal ein Abtasten und Ausprobieren der Möglichkeiten mit einigen Aha-Effekten bei den beiden.

    Ab der 3. Runde flutschte das schon merklich besser und mit meinem ersten Angriff beim Einsetzen einer Technologie gegen Athena gingen die Diskussionen über das ungerechte Kämpfen los.

    Natürlich hatte ich hier mit meinem Gott einen echten Vorteil (+1 beim Angriffskampf und bereits 3 bei der Entschlossenheit) und zusätzlich sicherte ich mir die Säulenkarte, die mir +3 auf alle Kämpfe gab. Das waren schon einmal +4 Stärke bevor die erste Karte gelegt wurde.

    Da wurde beiden Mitspielenden klar, dass es sich hier nicht um ein Multplayer-Solitär-Workerplacement-Spiel handelt, sondern mit harten Bandagen gekämpft wird.

    Die ersten Kämpfe waren dann leider bzw. zum Glück für mich, dann etwas einseitig schnell vorbei.


    Dabei ist das Kampfsystem auch ein Highlight durch die unterschiedlichen Kampfkarten, mit einigen Synergieeffekten beim Zusammenpuzzeln von Symbolen auf den Karten und im passenden Fall dann weitere Stärke sowie den auf manchen Karten vorhandenen starken zusätzlichen Eigenschaften, die den Gegner im Kampf behindern oder einem selbst einen Vorteil geben....echt klasse und absolut spannend in Szene gesetzt.

    Wobei ich mich hier schwer tue, die aktuelle Stärke bei einem längeren Kampf nachzuverfolgen, bei all den Eigenschaften, die das immer mal wieder verändern.....wenn da mal 4-5 Karten auf beiden Seiten liegen, muss man schon gut aufpassen um zu wissen, wie es gerade steht....

    Am besten aufschreiben wäre meine Idee dazu; und das von Anfang an, was vielleicht etwas sperrig wirkt/wird.....aber mal sehen.


    Dann erst wurden weitere Wege zum Freischalten der Sparks auf ihren Tableaus gesucht und durch Quests sowie der Vorahnungskarten tatsächlich auch gefunden.....

    Aha, geht also auch und somit war das Verlieren eines Kampfes zwar immer noch bitter, aber nicht mehr "der Weltuntergang" oder "völlig overpowered" als das er vorher noch diskutiert wurde. Lernen auf die "schmerzhafte" Art geht am Besten!


    Die 4. Runde flutschte dann, denn es musste ja von den in den ersten 3 Runden Multiplayer-Solitär-festgetretenen Pfaden abgewichen werden....es wurde sogar versucht, die lieben Mit-Götter sogar auf anderen Boards zu vertreiben! Nein, soweit geht das dann doch nicht, dann wäre ein "Spiel" nicht mehr richtig möglich.

    Die letzten beiden Runden funktionierten dann ebenfalls schon wesentlich besser und nicht nur ich war froh, halt nicht "nur" die 4 Runden zu haben, die das Spiel beim Erstspiel empfiehlt.

    Dabei war die Spieldauer mit knapp 3 Stunden (inkl. ein paar Diskussionen beim ersten Kampf) für ein Erstpiel bei diesem komplexen Spiel überaus überraschend - ohne Diskussion wären wir bei 2,5 bis 2,75 Stunden geblieben!



    Die Einschätzung der beiden am Ende hätte dann nicht unterschiedlicher sein können:


    Die eine Mitspielerin, die bisher eher MP-Solitär unterwegs war und hier vom konfrontativen Charakter etwas "überrumpelt" wurde, fand das Spiel "megagut" und würde das sehr gerne beim nächsten Mal nochmal auf dem Tisch sehen. Sie war Feuer und Flamme und fand auch die Asymmetrie der Götter klasse. Obwohl die Kämpfe ihr am Anfang gar nicht zusagten, war diese dann am Ende für Sie ebenfalls spannend.

    Und trotzdem sie keine Solo-Spielerin ist, würde sie sich mit diesem Spiel auch gerne solo beschäftigen um "alles mal auszuprobieren".


    Der andere hatte sich leider nicht aus seiner Komfortzone bringen lassen und fand es schrecklich, dass man in einem WP-Spiel "angegriffen" werden konnte und hat sich mit diesem Aspekt des Spiels gar nicht weiter mit beschäftigt. Er hatte am Ende sehr viele Mitstreiter/Arbeiter auf seiner Seite stehen, da man "das bei einem WP-Spiel doch immer so macht".....

    Naja, ging auch und er war am Ende punktemäßig auf dem gleichen Stand wie die andere Spielerin.

    Für mich wieder ein Vorteil und ein Argument "für" das Spiell, denn diese lässt es zu und man muss dabei nicht zwangsläufig untergehen, weil man eben mal etwas anders spielt als es möchte.


    Und meine Meinung/Fazit zur 3er-Partie?

    Tja....was soll ich sagen. Meine Gedanken kreisen die ganze Zeit um die Möglichkeiten, die mir das Spiel bietet und die ich weiter ausprobieren und ausloten will.

    Mit meinem Gott (Poseidon) habe ich jetzt genau so gespielt, wie der Char mir das vorgibt. Die Hilfestellung die ich anhand der Spielerhilfe vom Spiel bekomme, ist hier für alle Götter eine echte Hilfe um seinen Gottheit zu "verstehen" und zu spielen.

    Man "kann" aber natürlich auch so spielen, wie man spielen will....nur sind dann vielleicht nicht so tolle Synergien drin, die einem die individuellen Eigenschaften auf seinem Spielerboard ermöglichen.


    Mir gefällt die Spannung im Spiel, die sich über viele Runden streckt. Immer wieder muss ich auf die Mitspielenden reagieren und wenn ich mal die Quest haben will die gerade ausliegt, darf ich halt nicht letzter in der Reihe sein.

    Denn es kann passieren, dass ein nicht gut durchdachter Zug einem seinen Zug...naja, nicht direkt kaputt macht, sondern etwas aus der Bahn wirft.

    Mir halt genau bei den Quests passiert, da ich mir ja denken konnte, dass der Mitspieler gerade auf die vermeintlich einfache Quest geht und mir die weg schnappt.....die beiden anderen Quests konnte ich leider nicht erfüllen und somit war das ein Zug weniger, was weh getan hat.


    Bei vier Spielern werden manchen Orte auch voller und es kommt zum Tragen, dass man zwar noch den Ort besuchen kann, aber dafür etwas zahlen muss, was wiederum weh tun kann.

    Man merkt also schnell, dass die richtige Planung seines Zuges immens wichtig wird, je länger das Spiel dauert. Dabei muss man die anderen immer im Blick behalten und sich überlegen, was die machen werden.....klasse!

    Dies birgt auf der anderen Seite aber den Weg für AP-anfällig Mitspieler, sich hierin zu verlieren. Die haben dann am Ende auch noch eine Handvoll Arbeiter dort stehen und wissen dann gar nicht mehr genau, wer jetzt am Besten wohin soll.

    Dies sind die Spielenden, mit denen ich #HybrisDisorderedCosmos auf keinen Fall spielen würde, denn dann zieht es sich wie Kaugummi und macht (mir) wieder keinen Spaß und der Vorteil des gleichzeitigen Überlegens seines Zuges, was die Downtime eigentlich verringern sollte, wäre dahin.


    Die Asymmetrie der Chars, das Kampfsystem, die Möglichkeiten durch die vielen unterschiedlichen Technologien und Eigenschaften der Götter, das Programmieren seines Zuges am Anfang, das Freischalten auf seinem Spielerboard......ich will hier einfach noch so viel entdecken.

    Und ich habe das Spiel direkt am nächsten Tag dann im Solomodus versucht - dieser hat mich dann zunächst doch etwas überfordert, denn er bedeutet eine ganz andere Art Spiel.....das man diesen Modus auch kooperativ spielen kann, sollte ich noch erwähnen und ist vielleicht für den ein oder anderen ebenfalls interessant.



    Nach ein paar Runden musste ich aus zeitlichen Gründen leider aufhören und machte auch einige Fehler, so dass ich diesen Modus erstmal wieder zurückgesetzt habe - den muss ich aber definitiv nochmal genauer betrachten und ausprobieren.

    Aber der Tisch ist voll....sehr voll!



    Bei BGG erhält #HybrisDisorderedCosmos von mir aktuell eine :10_10: - ich finde es richtig klasse!

    Everdell (zu zweit)

    Nachdem wir Valeria-Königreich der Karten bereits so oft gespielt haben, wollte ich als Ausweich auch mal was Neues auf den Tisch bringen...auch, weil ich mal Lust auf was Neues habe!

    Also überredete ich meine Frau, mal Everdell auszuprobieren - daraus sind jetzt schon 4 Partien geworden.


    Mir gefällt Everdell als leichtes, entspanntes Sonntagnachmittag-Spiel und macht mir fast mehr Spaß als Valeria.....auch, weil es so knuffig aussieht.

    Der Baum stört mich jetzt überhaupt nicht, da wir zu zweit ja rechts und links davon sitzen sind die Karten auf den Ästen sogar besser lesbar/sehbar.



    Bei BGG erhält es von mir eine :8_10: - schönes Spiel und ich will jetzt unbedingt mal die Pearlbrook-Erweiterung rein bringen......von den beiden anderen noch zu schweigen...wenn die wüsste... :saint: