Beiträge von Xebeche im Thema „06.02.-12.02.2023“



    Cthulhu Wars – 4 Spieler – 1 Partie (Mittwoch)


    Der Faden reißt bei diesem Spiel nicht ab und es gefällt mir zunehmend besser, je mehr ich die Fraktionen kenne. Dieses Mal wandelte ich als Prophet des Gelben Zeichens auf der Erde und konnte – zum Dank und zum Leidwesen meiner Mitspieler – relativ ungestört die Botschaft vom Unaussprechlichen in der Welt verbreiten. Der Matchplan ist denkbar einfach: (1) den König in Gelb beschwören, (2) eine Armee aus Untoten beschwören, (3) über die Welt marodieren, (4) bald den Unaussprechlichen beschwören, (5) weiter marodieren. Mein erstes Zauberbuch war Zingaya, mit dem ich gegnerische Akolythen als Untote für meine Gefolge rekrutiert habe, nur um dann sofort mit meinem zweiten Zauberbuch die Doppelaktion mit dem König nutzen zu können. Am Ende hat mir das frühe Beschwören des zweiten Großen Alten samt der Wanderschaft des Königs so viele Ältere Zeichen beschert, dass meine Mitspieler beim Blick auf die Token-Stapel jedwede Hoffnung auf einen Sieg in den Wind geschossen haben – nun, sie hätten mich auch zuvor schon aufhalten können, aber ich rede niemandem in seine Strategie.


    Sieg nach Punkten (57) – ich hatte viel Spaß mit dem Gelben Zeichen und weiß nun, wie wichtig es ist, diesem Großen Alten schon früh zwischen die Beine zu grätschen. Nach viel Offenheit im Spiel mit dem Kriechenden Chaos und dem Öffner des Weges hat mir der klare Auftrag hier schon sehr gut gefallen. Als nächstes lachen mich schon der Windschreiter und der Schläfer an.




    Undaunted: Normandie – 2 Spieler – 2 Partien (Donnerstag)


    Endlich haben wir Zeit gefunden, um die Kampagne in der Normandie hinter uns zu bringen. Meine Siegessträhne, die beim letzten Aufeinandertreffen schon jäh gerissen ist, lag auch an diesem Tag schwer blutend am Boden.


    „Szenario 11: Hügel 314“ ist tatsächlich ein sehr asymmetrischer Angriff der Deutschen (ich) auf drei gut befestigte Stellungen der Amerikaner. Ich kann mich nicht erinnern, dass die Verluste auf beiden Seiten irgendwann mal so hoch waren, wie in dieser Schlacht um popelige drei Hügel. Mein Trupp Granatwerfer konnte die zusammengezogenen Amerikaner gut aufweichen, meine Schützentrupps standen jedoch von Anfang bis Ende unter schwerem MG-Feuer – als wäre das nicht genug, tötete ein amerikanischer Scharfschütze zahlreiche deutsche Soldaten bei meinem Sturm auf die Stellungen. Am Ende konnte ich die Amerikaner fast vom südlichen Zielpunkt verdrängen, aber der Feind warf sich mit Heldenmut zurück in die Schlacht und verwehrte mir die Einnahme.


    „Szenario 12: Mortain“, das Finale, war in jeder Hinsicht das Gegenteil der vorigen Mission: Absolut symmetrisch und sehr schnell vorbei. Ich würde an dieser Stelle gerne wieder berichten, wie der Sieg stundenlang am seidenen faden hing und letztlich filmreif entschieden wurde. Ich muss mir aber selbst zugestehen, dass ich ganz zu Beginn schon den falschen Schwerpunkt bei der Rekrutierung gesetzt habe, weil ich mich auf eine lange Schlacht einrichten wollte. Das heißt, am Ende konnte ich diese gut verschanzten Trupps mit schweren Waffen nicht nutzen, weil die Amerikaner meinen Granatwerfer unterliefen und eiskalt das Nötigste taten, indem sie die notwendigen Stellungen in der Mitte einnahmen.


    Das Auge des Krieges wird sich bald nach Nordafrika verlagern, eher wir nach einer kleinen Pause im Frühjahr (mein Freund reist eine Zeit lang durch Spanien), im Mai die Verstärkungen erwarten (immerhin: hier kann ich im Solo-Modus ein wenig trainieren). Wir beide hoffen, dass wir bis zum Winter für Stalingrad die Stiefel schnüren können.




    Summoner Wars: 2nd Edition – 2 Spieler – 2 Partien (Donnerstag)


    Ich habe es ja weiter oben schon geschrieben: Mit Undaunted waren wir letztlich schneller durch als gedacht und somit war noch Zeit für ein Spiel mit etwas weniger Kalorien. Summoner Wars war das (zugegeben: selbst gewählte) Weihnachtsgeschenk meiner Frau an mich und ich habe mir das Spiel gleich mit ein paar Erweiterungen versüßt (ich warte immer noch auf die Fungal Dwarves sowie den Eternal Council).


    In der ersten Partie haben wir die Tundra Orcs (ich) gegen die Phoenix Elves in den Ring geworfen (quasi der Inhalt aus der kleinen Starterbox). Ich hatte damit gerechnet, eine fade Haudrauf-Fraktion zu spielen, aber sogar mit den frostigen Orks hat man ein wunderbares Positionierungs-Puzzle. Und fast hätte es geklappt, dass ich die hitzköpfigen Elfen ausmanövrieren konnte (mein Gegenspieler hatte bereits keinen Nachzugstapel mehr) – da spielt er das nahkampfstarke Ember Beast geschickt hinter meine Linien und gibt meinem Summoner den Todesstoß. Wäre das nicht passiert, hätte ich leichtes Spiel gehabt (hätte, hätte…).


    In unserer zweiten Partie holte ich die Polar Dwarves aus dem Kühlschrank, während mein Gegenspieler unbedingt mit den Sky Spear Avians einen koordinierten Sturmangriff versuchen wollte. Anfangs war ich schwer beeindruckt von den übertragbaren Keywords der Vögel-Fraktion, aber noch beeindruckender war am Ende die Mobilität und Regenerationsfähigkeit meiner Strukturen. Der Sturmangriff war ab der dritten Spielrunde erloschen und für den aufziehenden Stellungskrieg hatte ich klar die bessern Karten (im wahrsten Sinne). Letztlich konnte einer meiner unaufhaltsamen Eisgolems den gegnerischen Summoner niederringen.


    Kurzfazit für unsere ersten Partien: Sehr gut! Summoner Wars spielt sich, als ob Schach und Magic: The Gathering entschieden hätten, Nachwuchs zu bekommen, aber ganz ohne Dünkel (Schach) oder Loch im Konto (Magic).




    Star Wars: Imperial Assault – Das Imperium greift an – 4 Spieler – 2 Partien (Samstag)


    Unsere Freunde, die in den vergangenen Wochen als Große Alte über die Erde wüten durften, wollten unbedingt ein wenig Abwechslung und gerne mal wieder ein etwas weniger konfrontatives Spiel. Ich dagegen wollte mich schon ein wenig balgen und so kam mir schnell die Idee, eins der vielen One-vs-Many-Spiele im Regal abzustauben. Ursprünglich wollten wir City of Angels spielen, aber ich habe es nicht geschafft, den Fall vorher solo zu üben. Für Imperial Assault dagegen kenne ich die Regel auswendig und ich habe mir ohnehin jüngst die fehlenden Erweiterungen bestellt. Sogar der Soundtrack legt sich hier fast von selbst auf.


    Das Tutorial aus dem Regelbuch spielt sich richtig zügig und die neuen Rebellen konnten die Spielmechaniken kennenlernen, solange meine Frau das Kind ins Bett brachte. Natürlich konnten die Rebellen den imperialen Angriff abwehren und so gingen sie bester Hoffnung in ihre erste richtige Mission.


    Im Nachspiel an die Schlacht von Yavin haben die Rebellen ein imperiales Funksignal auf dem Mond vernommen und wollen den Sender zerstören, ehe noch mehr Truppen des Imperators landen. Die Sturmtruppen hielten dem initialen Angriff durch ihre gute Positionierung lange Stand und der Suchdroide konnte mit Fokus seinen Zielcomputer übertakten und früh großen Schaden zufügen.

    Am Ende war der Feind zu übermächtig und die Zeit zu knapp – die Rebellen mussten sich schwer verwundet in die Wälder zurückziehen, während das Imperium seinen Brückenkopf auf Yavin IV ausbauen konnte.


    Unseren Freunden hat es sehr gut gefallen und mir natürlich sowieso (For the Empire!). Diesen Freitag soll es gleich weitergehen mit der ersten Nebenmission, in der wir die Hintergründe unserer mandalorianischen Alleskönnerin oder des moncalamarischen Scharfschützen ergründen. Über das Spiel wurde ja schon viel gesagt, da muss ich kein weiteres Review geben. Ich bin aber erstaunt, wie sich die eigene Wahrnehmung mit der Zeit ändert: Imperial Assault war (wie auch Descent) immer einer meiner massivsten Brocken was Umfang und Platzbedarf angeht. In Kickstarter-Zeiten fühlt sich das alles aber mittlerweile harmlos an und das Abenteuer passt ohne weiteres in den halb aufgeklappten Spieletisch 😊



    #CthulhuWars #UndauntedNormandie #SummonerWarsSecondEdition #ImperiaAssault