Beiträge von Archibald Tuttle im Thema „30.01.-05.02.2023“

    Eine ganz ganz unangenehme Woche liegt hinter mir, gespielt wurde nur Sonntag virtuell und heute, da ich zuerst wegen Fieber ausfiel (am eigenen Geburtstag, no less), und dann auch noch auf der Arbeit die Hölle los war - ohne dass ich viel dagegen tun konnte (Angriff auf die EDV-Infrastruktur). Also eigentlich eine Woche zum Vergessen, aber immerhin hatten wir heute einen schönen Abend mit #Wasserkraft. Es war eine gute Partie, aber ein Problem ist dabei dann doch der Erfahrungsvorsprung: Ich spielte (locker) meine 25. Partie, Haddock seine zweite (oder dritte?), und Alan Smithee sowie unser vierter Mitspieler ihre erste. Da rennt man dann eigentlich die ganze Zeit punktetechnisch vorneweg. Es bleibt auch diesmal der Eindruck, dass die Fähigkeiten der Starttableaus sehr ungleich austariert sind, zumindest ist es idiotisch gewesen, den armen Alan Smithee mit dem Tableau auszustatten, das Energie beim Durchlaufen durch die Turbinenhäuser bekommt - das scheint mir mit Abstand das Schwächste zu sein, oder ich sehe schlicht nicht die Powerstrategie, mit der man das auch in späteren Runden noch effektiv nutzen kann. Ich gebe zu, dass Wasserkraft mittlerweile ein wenig seinen Glanz verloren hat für mich, ich spiele meinen Stiefel durch, finde aber kaum noch neue Strategien oder Ansätze wie man anders spielen könnte darin. Aber zum gelegentlichen Mitspielen ist es natürlich immer noch ein gutes Spiel.


    Am Wochenende mit den Kindern gab es neben dem fröhlichen "schenk mir Deine Viren"-Ringelrein und einigen sehr lustigen Partien Super Mario Party dann wenigstens noch das #WizardOfOzAdventureBookGame. Das ist ein Buch, in dem man sich von Seite zu Seite blättert und auf jeder Doppelseite einer anderen kooperativen Herausforderung stellen muss. Unterwegs verdient man Karten für den eigenen Spielstapel und kann auch hilfreiche Gegenstände dauerhaft für sich gewinnen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass es sehr ähnlich zum Vorgänger zur Brautprinzessin sein würde, aber es ist nochmal deutlich variabler, zugleich auch um einige Grade knackiger. Wenn es so weitergeht, wird das Herr-der-Ringe-Storybuch dann wohl wirklich ein erwachsenentaugliches Koop-Spiel werden. Ich bin gespannt!


    Online gab es Sonntag dann noch drei Partien gleichzeitig: Gespielt wurde auf Boardgamecore parallel #Antiquity, #TheGreatZimbabwe und #FoodChainMagnate, also ein Splotter-Triple. Nun sind diese Spiele nicht wirklich dafür gemacht, dass man mehr als eines von ihnen gleichzeitig spielt, aber das war der Wunsch eines guten Bekannten aus Guernsey, der für die anderen Spiele jeweils nicht genug Mitspieler hatte und sie alle unbedingt kennenlernen wollte, um sich für einen Kauftitel zu entscheiden. Obwohl ich in allen drei Spielen zusammen weit über hundert Partien hinter mir habe, rauchte der Schädel jedenfalls gewaltig dabei und danach. Was einem dabei aber auffällt, ist nicht nur die bestrafende Grundhaltung (typisch Splotter, The Great Zimbabwe ist da noch am verzeihendsten), sondern auch die Ähnlichkeit so mancher Mechanismen, die da im Hintergrund werkeln. Geht es in TGZ vorrangig um böse Kombos, die man bei den Mitspielern unbedingt verhindern muss, so ist eine strategisch glückliche Platzierung in der ersten Runde bei Food Chain Magnate oft schon der Schlüssel zum Sieg. Sprich: Ab einem gewissen Kenntnisstand spielt man quasi nur noch gegen die anderen und verhindert deren Durchmarsch, während man nebenbei noch so etwas wie einen Rest einer eigenen Strategie (soweit möglich) verfolgt. Im Vergleich zu diesen beiden Titeln fühlt sich Antiquity dann fast schon solitär an, aber auch das kann man mit etwas Kenntnis richtig böse gegeneinander spielen. Ich konnte Antiquity für mich entscheiden, und wenn ich mich recht erinnere habe ich tatsächlich zum ersten Mal mit Santa Maria gewonnen (in dem Fall muss man die Siegbedingungen von zwei anderen Heiligen erreichen) - wahrscheinlich weil die anderen nicht genug dagegen getan haben. In beiden anderen Spielen hingegen wurde ich letzter bzw. vorletzter. Ich stelle fest, dass mir Antiquity wirklich im Schrank fehlt, das war eines der Flutopfer bei einer Überschwemmung unseres Souterrains, und es ist neben Roads&Boats wohl wirklich mein Lieblingssplotter.


    Nachtragen kann ich aus der letzten Woche noch eine Runde mit #Paris von Game Brewer. Nach zwei katastrophalen Partien mit mehreren Regelfehlern, die das ganze Spiel versaut haben, lag es jetzt zwei Jahre ungespielt im Regal, jetzt mit richtigen Regeln ist das rückblickend besonders schade. Ein großartiger Kramer/Kiesling mit einem gewissen Best-of-Feeling (die Wertung ist extrem typisch für das Autorenduo), aber auch einer wirklich neuen Idee unter der Haube (i.e. die Steuerung der Bonusplättchen). Und es funktioniert unerwartet super zu zweit. Wenn das wieder zu niedrigen Preisen rausgehauen wird, kann ich dem/der geneigten Euro-Kennerspiel-Interessierten einen genaueren Blick nur empfehlen.

    Tja, bei mir genau andersherum.....und wie sagt schon unser lieber #Torlok : "isso!" :sonne:


    Aber kommen wir doch noch zu einem kurzen Spielbericht und Ersteindruck zu

    Hybris - Disordered Cosmos (zweihändiges Regellernspiel)

    Musstest Du das tun? Das hört sich SOOOO GUUUUUT an. Wie konnte ich diesen KS denn verpassen? Wo gibbet das denn noch? In Frankreich wohl nur auf französisch, und für den doppelten Preis des KS.


    Na mal gucken, ob das jemand in einem Jahr loswerden will, dann kann ich mir sowas hoffentlich wieder leisten... ;).