Beiträge von sprettbieler im Thema „Wer besucht die Spielwarenmesse in Nürnberg 2023?“

    Nenene

    Mein Denkansatz ist - es werden jährlich ?400 Mio? für Gesellschaftsspiele so oder so ausgegeben.

    Ganz egal, was da im Regal steht - weil es immer mehr sein wird als der Kunde in der Vielfalt kaufen wird.

    Wird der Absatzbetrag/Erlös geringer, wenn es keine 1000 Neuheiten im Jahr sind?

    Stell dir mal vor, du hättest fünf Jahre Zeit ein gutes Spiel zu entwickeln und nicht nur ein halbes (Summen des Aufwands). 8-))

    Aber woher weiß ich denn, dass das Geld der Verbraucher dann anteilig mehr in meine wenigen Produkte fließt und nicht zu den anderen, die 20 oder mehr Ballons auf die Reise schicken? In den 5 Jahren ist mein Arbeitgeber dann wohl pleite ...

    Das heißt übrigens nicht, dass ich nicht denke, dass es irgendwann mal zu einer Konsolidierung kommen wird. Aber davon wird jetzt schon lange in der Branche geredet, aber passiert ist es noch nicht. Das liegt aber auch daran, dass du im Vergleich zu anderen Branchen recht wenig Kapital brauchst, um deinen Senf auch noch zum Markt beizutragen und etwaige Verluste vergleichsweise eher im Bereich Spielgeld anzusiedeln sind.

    Wenn du so anfängst, kann man auch fragen, ob man überhaupt Spiele braucht. Wir können die Entwicklung ja nur aus unserer persönlichen Sicht im Vergleich zu vor 10 oder 20 Jahren (oder länger) sehen, aber objektive Kriterien, wie viele Spiele es denn nun braucht und welcher Art die sein sollen gibt es nicht. Es ist wie es ist. Wenn du einen lila gepunkteten Schal willst, weil der vor 10 Jahren mal in war und deiner ein Loch hat, dann kriegst du halt keinen, wenn gerade blaue Karos angesagt sind. So hat jede Branche ihre Probleme ;). Fakt ist aber, dass die Spieleauswahl für die Verbraucher noch nie so groß war wie heute und das ist aus dieser Sicht ja auch nicht schlecht.

    Aber die Mengen der "benötigten" Spiele der Kundschaft wird geringer?

    Ich frage halt tatsächlich, was sich ändern würde, wenn es diese Flut nicht geben tät. Die Kunden "müssen" ja trotzdem Spiele kaufen. Dann haben sie halt nur 200 Spiele zur Auswahl statt 2000. Ja - vielleicht wären die 200 sogar eine bessere Auswahl. 8o

    Ich habe tatsächlich ein Problem. Die vielen guten Titel von vor einem Dutzend Jahren, die nun alle wieder auf dem Markt drängen. :/

    Warum brauchte es diese Spiele eine Zeitlang nicht? ;)

    Ich versteh dich, ich bräuchte diese Menge auch nicht, aber so läuft es halt - auch in anderen Branchen. Ist ein bisschen wie bei QE (wenn auch nicht ganz vergleichbar), wo du ja auch immer im einstelligen Bereich bieten könntest, aber dann am Ende nicht gewinnst ;) . Was die alten Titel angeht, spielen die - falls du so Neuauflagen wie RA meinst - meist auf dem deutschen Markt kaum eine Rolle. International gab es da wohl teilweise Nachholbedarf und mit Kickstarter geht sowas, aber der Bedarf auf dem deutschen Markt ist meist zu gering, als dass es sich lohnen würde. Persönlich finde ich das schade, denn die Spiele sind aus meiner Sicht nach wie vor klasse, aber das ist halt mein persönlicher Geschmack und die Erwartungen der Kunden an "moderne" Spiele haben sich halt gewandelt (was nicht heißt, dass sie Spiele besser sind). Aus meiner Sicht elegante (reduzierte) Eurogames lassen doch viele Vielspieler, die erst in den letzten Jahren eingestiegen sind, eher irritiert zurück.

    Weil es - anders als du es suggerierst - eben nicht absehbar ist, ob die Lebenszeit eines Spiels bei 1-2 oder bei 5 oder 10 Jahren liegt. Das kann nur der Markt zeigen.

    Also streut man nach dem Gießkannenprinzip mehrere Neuheiten in der Hoffnung, dass die eine oder andere davon sich lange hält.

    Hehe - ich weiß.
    Für meine Anmerkung, dass die Neuheitenflut irgendwie doch nur ein Glücksspiel ist, gab es hier im Forum für mich dann reichlich Watschen. Dabei zitierte ich nur eine angesehene, erfahrene Redakteurin. 8-))

    Das ist ja auch ziemlich provkant ausgedrückt, auch wenn ein Fünkchen Wahrheit drinstecken mag. Wenn es aber nur ein Glücksspiel wäre, bräuchte man keine Leute mit Erfahrung, die die Spiele beurteilen und auswählen. Ich sag aber mal so: Wenn du nur die Produkte machen würdest, bei denen sich alle Verlage draufstürzen würden und alle sicher sind, dass das ein Bombending ist, dann machst du sehr wenige Spiele pro Jahr (also so unter 1, weil du ja auch nicht immer an die Dinger drankommst).

    Ist die Spielwarenmesse dann eigentlich nur zum Durchschlendern gedacht oder kann ich dort auch Sachen erwerben?

    Nur zum reinen Heißmachen auf Sachen wärs mir nämlich dann auch zu wenig.

    Die Stände dürfen dort übrigens auch nichts verkaufen - also in dem Sinne, dass du deine Produkte vor Ort gegen Geld rausgibst. Da gibt es durchaus unschöne Strafen, falls das auffällt. Der ein oder andere Tausch wird sicher getätigt und manche Stände, gerade die mit längerer Anreise per Flugzeug, lassen ihre Waren teilweise zur freien Verfügung stehen, spenden sie (Kindergärten o.Ä.) oder sie werden leider teilweise auch weggeworfen. Bevor sich jetzt jemand freut: im Brettspielbereich hab ich da selten am Ende was Interessantes frei rumstehen sehen ;)