Beiträge von ravn im Thema „Among Cultists - fundet In 12 min“

    Da die Erweiterungen nicht flächendeckend verfügbar sind und angeboten werden, ist es schon irgendwie "exclusive content". Ist dann nur die Frage, ob potentielle neue Unterstützer die Aussagen von Godot Games dann ebenso verstehen, wie sich aktuell zeigt, wie die in der Praxis umgesetzt sind.


    Generell finde ich exklusive Kickstarter-Inhalte eh blöd. Preisnachlässe oder nicht spiel-relevante Goddies ok, aber Inhalte bewusst einzuschränken, um damit die Unterstützerzahlen und später die Gebrauchtpreise nach oben zu treiben, finde ich eher arm. Entweder kann ein Spiel von sich überzeugen, das unterstützen zu wollen oder eben nicht. Nicht nur, weil ich Luxus-Angst habe, etwas zu verpassen. Kann jemand machen, muss man aber selbst nicht gut finden.

    So interessant ich Among Cultists vom Ansatz her finde, das Videospiel in einem anderen Setting als Brettspiel umzusetzen, so durchschnittlich habe ich die Umsetzung empfunden. Nicht, weil meine zwei gespielten Partien nicht spannend, diskussionsfreudig und ein Erlebnis waren, sondern weil das Spielmaterial dem Spielablauf unnötig im Wege steht. Meine Kritikpunkte ...


    Die Personen sind alle viel zu düster und damit schlecht für mich auf den ersten Blick unterscheidbar. So ist es uns in den Partien mehr als einmal passiert, dass jemand mit einer fremden Personenscheibe ziehen wollte. Spielerfarben statt alles schwarze Holzscheiben wären da für mich besser gewesen.


    Der Ablageplatz für die Raumkarten könnte eindeutiger sein. So haben wir die Karten schon näher zu den Räumen gelegt, damit klarer wird, welche Karten jetzt von welchen Raum sind.


    Die Buchmarker sind ein Witz durch die winzige Grösse. Arg fummelig und viel zu klein. Dazu sind einige Bücher arg dunkel gehalten und grenzen sich damit zu wenig vom Spielplan ab. Vom Handling für mich absolut ungenügend.


    Die Rollenmarker haben alle möglichen Icon-Informationen aufgedruckt, nur eben nicht den Namen der Rolle oder ein grosses eindeutiges Symbol. Eine Tentakel, die in die Hintergrundgrafik eingewoben ist und mehrere Augen-Icons auch fernab der Seherin sind für mich Murks bei einem Spiel, bei dem man geheim schnell und eindeutig seine Rolle erfassen können muss.


    Der Spielplan spiegelt, weil in Hochglanzoptik gehalten. Da der ebenso für mich zu düster umgesetzt wurde, brauche ich schon eine gute Ausleuchtung, um Among Cultists angenehm spielen zu können. Eine Festtagsbeleuchtung passt aber nicht wirklich zur Atmosphäre des Spiels für mich. Ein matter Spielplan mit mehr Farbakzente fände ich besser. Nur weil es düster ist, ist es nicht automatisch atmosphärisch.


    Es gibt keine beiliegenden Spielzug- und Rollenübersichten. Bei einem Spiel, bei dem Detailnachfragen kaum möglich sind, ohne seine Rolle zu verraten, erwarte ich, dass alle wichtigen Informationen allen Spielern vorliegen während der Partie.


    Das Spielelement, dass man tot sein kann, ohne es selbst zu wissen, das muss man schlicht schlucken. Auf der Neuheitenshow hat mir der Autor dazu eine gute thematische Erklärung geliefert. War leider nur im Nachgespräch, deshalb nicht Teil des Interviews auf brettspieltag.de geworden und in der Infoflut der Messe habe ich es wieder vergessen. So etwas hätte ins Regelheft gehört und nicht erst auf Nachfrage erklärt.


    Deshalb kann ich gut verstehen, dass das Spiel nicht nur Höchstwertungen bekommt. Weil mir mehr redaktionellen Feinschliff wäre da weitaus mehr möglich gewesen. Ich habe den Eindruck, dass das ein Spiel ist, was die Macher so extrem häufig gespielt haben, dass denen gar nicht mehr aufgefallen ist, was alles schön-gut bis nötig-erstrebenswert gewesen wäre, um das Spiel zugänglicher und besser im Handling zu machen.

    Ich bin erst durch das Schnäppchen-Angebot bei Hugendubel erneut auf das Spiel aufmerksam geworden. Auf der SPIEL hatte ich die Chance, den Autor zu interviewen (siehe https://brettspieltag.de/2023/…nterview-mit-stefan-godot) und damit rutschte das Spiel auf meine Klingt-Interessant-Liste der zu vielen Messe-Neuheiten. Dann aber in der Neuheitenflut vergessen. Fernab dessen habe ich wenig von der ganzen Kickstarter-Vorgeschichte mitbekommen, weshalb meine Fragen und Anmerkungen eventuell für einige längst geklärt sind.


    Beim "Du bist!" LetsPlayVideo von den Rocketbeans hatte ich den Eindruck, dass der Spielablauf doch verwirrend sein kann. Trotz deren Vorbereitung abseits der Kamera gab es doch etliche Rückfragen zum Spielablauf, in welcher Phase man den jetzt ist, was man machen kann, dass man sich die getauschten Karten nicht anschaut, wann man Kartenstapel mischt und vieles mehr. Also eine eventuell typische Situation für Erstspieler, die sich nur begrenzt oder gar nicht mit dem Spiel beschäftigt haben fernab der Spielerklärung.


    Bei meinem eigenen Unboxing ist mir aufgefallen, dass es (anscheinend) keinerlei Spielübersichten gibt, die vor jedem Spieler ausliegen und den Ablauf zeigen und wann wie welche Aktionen möglich sind und was man dabei beachten sollte. Ebenso sind die Besonderheiten der Rollen auch nicht aufgelistet und wie man wann in welcher Rolle gewinnt oder verliert. Gibt es dazu empfehlenswerte deutschsprachige Übersichten zum Selbstausdruck?


    Weil aus meiner Erfahrung mit solchen Social-Deduction-Games fokussiert man sich als Spieler auf seine geheime Rolle und vergisst dabei zu schnell, was man spieltechnisch übermacht machen kann und sollte. Nachfragen im laufenden Spiel sind kaum möglich, um sich nicht zu verraten. Wie sind da Eure Erfahrungen - kann so eine Spielübersicht vor jedem Spieler helfen, diese Einstiegshürde zu minimieren und Spielfehler zu vermeiden? Oder hat Among Cultist ganz andere Probleme?

    Mal als Service .. noch viel mehr Videos zum Spiel.. heute gabs ne Welle

    Weiss jemand, welche davon vom Verlag eingekaufte oder unterstützte Videos sind? Und welche wirklich unabhängig? Weil auf sowas wie die damaligen Rhado Hochjubelvideos (Hallo City Council & Co) möchte ich nie mehr reinfallen.