X Wing 1. Edition. Damals waren gerade die Doppel IG 2000 (Doppelkrabben) der heiße Scheiss.
(...)
Coole Geschichte, ich feiere dich! Liebe solche off-meta Decks in allen Spielen. Vor allem, wenn sie selbstgebaut sind. Chapeau!
die Erkenntnis, dass man nicht vernachlässigen sollte, dass jemand am Tisch vielleicht einfach still alle Herzogtümer aufkauft, während sich andere um die Provinzen schlagen, hat sich fest bei ihm eingebrannt.
Haha okay, das ist echt krass. Ich habe damals als Dominion neu rausgekommen ist wirklich recht viel gespielt (auch die ersten 3 Erweiterungen) und das habe ich echt noch nie gesehen In der Regel geht es, wie MetalPirate ja ebenfalls schon angemerkt hat, wirklich eher darum, wer am Ende mehr Provinzen hat (und Herzogtümer sind nicht ganz so relevant). Vor allem da sie dir auch, wenn man sie zu früh kauft, das Deck mehr zumüllen. Anyway. Glückwunsch zum Sieg! Wird sich wohl in dieser spezifischen Konstellation nicht so bald wiederholen
Also zu zweit aufgebaut und zu Spielbeginn kam noch jemand unbekannter vorbei und fragte, ob er mitspielen könne. (...) Prompt griff unser Mitspieler zu meinem Meeple und brachte ihn mit dem Kommentar „Der Bauer MUSS liegen!“
Überragende Story, danke fürs Teilen. Witzig wäre es jetzt, wenn derjenige gar hier angemeldet wäre, es lesen würde und sich zu erkennen geben würde
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Ontopic - 10 kleine Kuriositäten:
1. Die beste Freundin meiner damaligen Mitbewohnerin war bei uns in der WG zu Besuch und streifte zum ersten mal durch meine Spieleregale. Als meine Mitbewohnerin dann fix duschen ging, weil sie sah, dass wir im Gespräch waren und sich eh noch für das Weggehen am Abend fertigmachen wollte, fragte mich die Freundin, ob wir nicht solange etwas spielen wollen. Ich erwiderte "gern" und fragte sie, für was sie sich interessieren würde. Sie meinte, sie wolle gern irgendetwas aus ihrer Kindheit spielen, wo sie die Regeln schon kennen würde. Für etwas Neues hätten wir ja jetzt keine Zeit. Das konnte schwierig werden, da ich ja fast nur Hobbyspiele besessen habe, wovon sie eh keines kennen würde. Also zeigte ich ihr einen Kallaxabschnitt mit Spielen aus meiner eigenen Kindheit. Sie entschied sich daraus dann für "Das verrückte Labyrinth". So weit, so gut. Aufgebaut, kurz mit ihr die Regeln aufgefrischt, losgespielt. Sie lag schnell in Führung und hatte sichtlich Spaß am Spiel. Als ich dann hintenraus aber mehrere tolle Züge hatte, wurde sie immer wütender und aufgebrachter. Es könnte ja nicht sein, dass sie ein Spiel verliert, was sie sich selbst rausgesucht hat und früher auch noch derart oft gespielt hat. Also hat sie dann kurz vor meinem definitiven Sieg am Ende nahezu gleichzeitig, als meine Mitbewohnerin vom Duschen zurückkam und mit nur einem Handtuch bekleidet in der Tür stand, beidhändig das Brett in hohem Bogen durch den Raum geschmissen und dies lautstark mit "so ein scheiß Spiel" kommentiert. Ich sehe heute noch die Plättchen vor meinem geistigen Auge in alle Himmelsrichtungen durch die Luft fliegen. Der völlig schockierte Blick meiner Mitbewohnerin in dem Moment war unbezahlbar...
Funfact 1: Seitdem hat meine Mitbewohnerin nie wieder ein Brettspiel mit mir gespielt, weil sie dachte, ich hätte ihre Freundin absichtlich in einem Spiel, das ich gut kann und jene gar nicht kennt, abgezogen, nur um jene bloßzustellen. Diese gänzlich fälschliche Annahme konnten wir dann Gott sei Dank durch Gespräche im Nachhinein aufarbeiten. Gespielt haben wir trotzdem nie mehr (aus Zeitgründen ihrer Arbeit), dafür musste dann der männliche Mitbewohner herhalten.
Funfact 2: Der männliche Mitbewohner hat genau 3 Spieleabende durchgehalten. In den ersten beiden hat er alles gewonnen, im dritten alles verloren. Seit diesem dritten quittierte auch er für immer den "Dienst am Brett"
Funfact 3: Die obige Freundin der Mitbewohnerin gestand mir im Nachhinein, dass sie zum Zeitpunkt der Labyrinth-Partie heimlich etwas von mir wollte und entschuldigte sich für den Vorfall. Wir schrieben dann auch noch ein wenig miteinander, aber es kam nichts weiter zustande, da meine Mitbewohnerin es rausbekam und strikt dagegen war. Hat uns beiden aber nicht geschadet - wir sind mittlerweile beide glücklich verheiratet und sie erwartet bald ihr zweites Kind
2. Als ich mit meiner Stammspielgruppe in der Heimat erstmals "Zug um Zug: Europa" gespielt habe, hat einer unserer klügsten Spieler einfach nicht seine Missionen erfüllt, sondern permanent stur nur die längsten Strecken auf der Karte gebaut. Also diejenigen, die am meisten Punkte bringen. Das hat dann verrückterweise sogar knapp zum Sieg gereicht. Diese Partie werde ich nie vergessen, da ich so etwas danach nie wieder gesehen habe. Keine Ahnung, wie häufig diese Strategie zum Sieg führt, da ich sie auch zuvor noch nicht erlebt hatte, aber ich gehe einfach mal vorsichtig davon aus, dass es nicht oft ist Bin über diesbezügliche Meinungen gespannt, ob das vielleicht doch ein alter Hut ist. Wir Mitspieler waren auf jeden Fall leicht perplex und dachten das halbe Spiel lang eher: "was macht er da?".
3. Bei "Blueprints" ist ein in vielen Kopien sehr dürftig verarbeiteter Stoffbeutel mit drin, aus dem man die Würfel zieht bzw. wodrin man sie lagern kann. Nachdem der fünfte Spieler dort hineingriff und nur lose Fäden dabei herauszog, hat dieses Säckchen mittlerweile Kultstatus bei uns erreicht und jeder neue Beutel für Würfel aus einem anderen Spiel wird direkt erstmal mit jenem verglichen: "na, ist er besser als der von Blueprints?"
4. Einem Kollegen ist mal bei "Planet" sein Würfel heruntergefallen, direkt als er fertig seine Punkte gezählt hatte. Dabei sind ein paar der Plättchen abgefallen. Er wusste aber nicht mehr einhundertprozentig genau, wie sie vorher drin waren. Daher erlaubten wir ihm aus Spaß, sie nochmal neu einzupuzzeln und seinen Würfel neu zu werten. Er hatte dann mehr Punkte als vorher Demnach haben wir ihn gewinnen lassen. Wenn das Schicksal es nun mal so will, warum ihm im Wege stehen...
5. In Essen 2015 war die Deluxe Edition von Tokaido neu und FunForge hatte einige Tische damit ausgestattet. Da ein Freund, seine Partnerin und ich das Spiel bis dato leider immer noch nicht gespielt hatten, setzten wir uns an einen der Demotische und ließen es uns erklären. In der Mitte der Partie kam die Erklärerin dann zu uns und fragte uns, warum wir unsere Panoramen falschherum legen würden. Wir fragten sie: "welche Panoramen?" und sie zeigte uns dann, dass die Bilder auf den Rückseiten zusammenhängende Landschaften ergaben. Das hatte sie uns bei der Erklärung aber gar nicht mitgeteilt und wir als trockene Eurogamer haben das auch gar nicht mitbekommen und es hat uns auch nicht gestört - wir haben uns einfach an den Punkten erfreut gehabt
6. Erneut Essen, ein Jahr zuvor: ich habe einen kleinen family weight Städtebauer als Erklärbär vorgestellt. Nichts besonderes. Da kam dann eine Dreiergruppe zu mir, hat es sich erklären lassen, und direkt nach der Erklärung aka noch vor dem ersten richtigen Zug fing ein Spieler an, das Spiel als broken zu beschimpfen und ließ sich absolut nicht mehr beruhigen. Er motzte, moserte und steigerte sich richtig rein. Kurz zur Erläuterung -> Es gibt in dem Spiel im "Advanced Mode" fünf Grundaktionen: man nimmt sich ein Plättchen aus der offenen Auslage zu sich, man baut ein Plättchen bei sich ein, man tauscht die Position zwei bereits gebauter Plättchen bei sich aus, man wechselt die vier Plättchen der offenen Auslage mit vier neuen aus, oder man klaut sich direkt bei einem Mitspieler aus der persönlichen Reserve ein Plättchen und darf es auch sofort einbauen. Letztere Aktion ist also so stark wie 2 Aktionen der normalen beiden (Nehmen+Bauen), kostet aber selbst auch 2 Aktionen. Der besagte Spieler meinte dann, wenn man immer nur Klauen würde, würde man automatisch gewinnen, weil man effektiver sei als die anderen. Was er aber vergessen hatte, war eine von mir zuvor erklärte Regel, dass man, wenn man geklaut hat, danach ein Plättchen nehmen muss aka Aktion #1 ausführen muss (das ist zwingend notwendig). Selbst wenn man also direkt zu Spielstart nicht Startspieler ist und von den anderen 3x hintereinander klaut, kannst du das dann erstmal lange nicht mehr machen, da man auch irgendwann seine ganzen zusätzlich genommenen Plättchen wieder Bauen muss, weil man zuvor keinen Platz mehr frei hat (man kann maximal drei Plättchen gleichzeitig reservieren). Zusätzlich verfolgen unterschiedliche Spieler unterschiedliche Ziele und daher hat er zusätzlich nicht mit bedacht, dass es dir gar nicht immer etwas bringt, ein Plättchen von jemandem zu klauen, weil du es vielleicht gerade gar nicht selbst gebrauchen kannst in deinem eigenen Stadtraster. Manchmal kannst du es sogar nicht mal klauen, weil du sonst durch das bauen gegebenenfalls zu viel Verschmutzung hast, Schulden hast oder die Bevölkerung unglücklich machst. Dies ist ebenfalls von den Regeln her gedeckelt aka verboten. Demnach ist es in diesem Spiel gerade Skill, oft nicht zu klauen und lieber selbst etwas zu reservieren, was man persönlich in dem Moment eher braucht. Von daher war das leider eine ziemliche Farce mit ihm, er wurde dann auch laut, usw. War sowohl mir als auch seinen Mitspielern unangenehm. Ich bin dann zur Deeskalation weggegangen und die Gruppe hat das Spiel ein paar Runden später wegen ihm abgebrochen und nicht zu Ende gespielt. Taten mir auf jeden Fall Leid seine Spielpartner, welche auch sichtlich irritiert von seiner Reaktion waren. Von mir aus kann jedenfalls etwas sogar schon nach dem Regellesen als broken identifizierbar sein, absolut, aber dann muss es doch bitte auch nachweislich unausbalanciert sein und das Game immer brechen, und nicht einfach nur eine normale Alternative zu den anderen Aktionen sein. Hat sich auf jeden Fall skurril angefühlt diese Erfahrung. Ohne einen Zug gemacht zu haben vor einem offiziellen Erklärer des Verlags mit ~fünfzig Games davon auf dem Buckel die alle ausgeglichen verliefen einen Titel als broken zu verschreien; und dann deswegen auch noch eine Szene zu machen sowie es den Mitspielern zu verleiden. Je mehr ich darüber nachdenke und mir das zurück ins Gedächtnis rufe, desto trauriger wird es. Onto etwas mehr Lustigem wieder ->
7. Ich war bei einem Freund auf der Geburtstagsfeier eingeladen, 10 Personen, fast alles Nichtspieler außer er, seine Partnerin und ich. Ich sollte bitte unbedingt "Secret Hitler" mitbringen, er wollte es gern mal ausprobieren. Gesagt, getan. Mitgebracht, erklärt, zwei Runden gewonnen mit unserem jeweiligen Team. Dann fragte mich einer der Nichtspieler-Gäste, wie man denn als Faschistenseite gewinnen sollte und vorzugsweise, wie ich am besten Hitler spielen würde, wenn ich ihn selbst ziehen würde. Also bin ich kurz mit ihm rausgegangen und habe ihm so knapp wie möglich meine komplette Spielweise verraten, wie ich es persönlich angehe, wenn ich diese Rolle ziehe. Während die anderen neue Snacks und Getränke bekommen haben, hat der Gastgeber schon wieder für die nächste Runde aufgebaut und was ist natürlich passiert? Derjenige, mit dem ich draußen war, zieht in drei aufeinanderfolgenden Runden Hitler und gewinnt 3x mit exakt der Spielweise, die ich ihm zuvor draußen geraten habe!!!
Erstens: wie kann man bei zehn Leuten drei mal in Folge Hitler ziehen? Das ist doch Zauberei! Zweitens: dass er es drei mal so eiskalt durchzieht und perfekt on character bleibt, hätte ich nie gedacht und einem Social Deduction-Neuling auch ehrlich gesagt gar nicht so zugetraut (großer Fehler!). Und Drittens: wieso ist es mir nicht aufgefallen? Ich war auf der guten Seite der Macht und habe mich von meinen eigenen Argumenten 3x einlullen lassen. Absolut unglaublich Das Gelächter war auf jeden Fall groß und die Faschistenteams am Tisch haben sich jedes Mal einen Ast gefreut. Völlig abgefahrene Runde.
8. "Less is more" ausgeliehen auf der letzten BerlinCon und es spielte einer mit, der das Spiel A nicht kannte und B nur Englisch sprach. Also auf Englisch gespielt im Sinne von, die Wörter auf Englisch hingeschrieben, und es ihm nochmal extra erläutert. Was passiert? Er schreibt als Tipp das Wort "curtain" und nimmt dafür seinen Plastikschirm senkrecht, zieht das "c" vom Anfang und das "n" vom Ende sehr groß nach unten, sodass es wie eine Gardine aussieht und gleichzeitig noch das "u" vom Beginn sowie das "i" vom Ende substituiert. Dort stand dann also quasi "crtan" mit einem Schnörkel unten am "c" und einem i-Punkt über dem kleinen Anfangsstrich des groß gezeichneten "n"s, plus es sah wie gesagt wie ein Vorhang aus. Das war dann auch das kürzeste Wort, es wurde bei ihm sofort erraten und wir haben im Anschluss instant jegliches Malen, Andeutungen von Malen oder unterschiedlich große Buchstaben sofort ausgeschlossen. Das war wirklich sowas von "next Level", dass es alle am Tisch geflasht hat, weil einfach vorher noch keiner von uns auf die Idee gekommen ist, das Spiel so zu spielen bzw. die Regeln in dieser Weise zu verbiegen
9. Eine entfernte Verwandte von uns macht sich einen Spaß daraus, mir bei Familienfeiern skurrile Brettspiele zu schenken. Also quasi Sachen, die entweder gar keiner kennt, sehr alte Flohmarktfunde sind, irgendwo verramscht werden, Werbeartikel sind, oder oder oder. Vorletztes Weihnachten schenkte sie mir "Das traditionelle Weihnachtsspiel", ein Titel, der bei uns auf den lokalen Jahrmärkten als Preis unter anderem fürs "Enten angeln" in den Schaufenstern der Stände neben den Fahrgeschäften vergammelt. Dementsprechend schmutzig war auch das Äußere der Schachtel. Eingeschweißt war es ebenfalls nicht. Wie dem auch sei. Ich habe das Spiel aus Ehre des Geschenks wegen natürlich aufgehoben, gesäubert und danach einfach erstmal in eine dunkle Ecke gestellt, wo es niemanden stört oder optisch anspringt. Bei unserem internen Weihnachtsmarkt der Schule Ende letzten Jahres jetzt habe ich es aber einfach aus Spaß mal mitgebracht, aufgebaut, erklärt und siehe da: es wurde der Dauerbrenner der Schüler. Alle wollten es andauernd spielen und sie hatten viel Freude am Design, so wie ich offen gestanden ebenfalls. Das Teil wirkt erstmal echt hässlich wie die Nacht und eventuell sogar abstoßend kitschig, aber es bringt tatsächlich kleine Entscheidungen mit rein, die es spielenswert machen und ewig dauert lange es auch nicht. Von daher war das eine sehr skurrile Überraschung, wie gut dieser Titel eigentlich war. Fazit? "Don't judge a book by it's cover." Mache ich eh zu oft
10. An Silvester vor ein paar Jahren haben wir mal Urlaub mit drei befreundeten Pärchen gemacht und ein Ferienhaus am Meer gemietet. Dorthin habe ich ein paar Brettspiele mitgenommen. Am Tag vor Silvester haben wir dann abends in großer Runde unter anderem ein Quizspiel gespielt, wo wir uns vorab darauf geeinigt haben, dass derjenige gewinnt, der als erstes sieben Karten richtig beantwortet hat. Circa nach zehn Minuten, also relativ kurzer Spielzeit, steht eines der Pärchen geschlossen auf und behauptet lautstark, es hätte gewonnen. Auf unsere ratlosen Blicke hin konstatierten sie: "hier, ihr könnt es doch alle sehen: er hat 4 Karten und ich 3 - wir haben gewonnen!". Ihnen das schonend beizubringen, dass wir hier eigentlich jeder für uns selbst mitraten und um den Sieg kämpfen wollten, war schwieriger als gedacht Die gleiche Situation gab es nämlich am nächsten Vormittag dann auch nochmal bei Codenames, wo sich von beiden teamübergreifend geholfen wurde. Nunja. Seitdem instruieren wir sie vorher immer doppelt, was die Regeln des Spiels sind beziehungsweise was wir vereinbart haben, nur um auf "Nummer sicher" zu gehen... Kennt ihr auch solche Paare, die ständig zusammenspielen wollen und wo quasi jedes kompetitive Spiel automatisch kooperativ wird?
Lg