Ja, klar, ich muss dringend noch von meinem Dezember Highlight berichten:
Unsereins ist ja immer wie ein Trüffelschwein auf der Suche nach versteckten Kickstarter-Perlen und man freut sich wie ein kleines Kind, wenn man mal wieder so ein tolles Ding entdeckt hat, das bis heute völlig unter dem Radar geflogen ist....das hier ist so ein Fall.
Duell-Spiele für zwei Personen, bei denen man mit Kreaturen oder Raumschiffen die Festung/Basis/Burg des Gegners angreift, bis diese zerstört ist, gibt es ja viele.
Spontan denke ich an Mindbug, 51st State, Star Realms oder Radlands.
In diesem Fall aber wird dieser Ansatz gewaltig aufgebohrt und in eine kreative Worker-Placement-Mechanik gekleidet, welche grandiose Möglichkeiten bietet und bei jedem Spiel unterschiedliche Aktionen und Bedingungen freischaltet.
Der Grundgedanke bleibt wie üblich: In einem Fantasysetting (mit wirklich schönen Illustrationen) verteidigen wir unsere Burg gegen den Mitspieler und gewonnen hat der, der als Erster die Verteidigungskraft der gegnerischen Burg auf Null gekämpft hat.
Stehen nach neun Runden noch beide Burgen gewinnt der, dessen Burg noch besser da steht.
Unsere Angriffe führen wir mittels Kreaturen (die alle unterschiedliche Fähigkeiten oder Soforteffekte haben) durch, die wir vorher mit Ressourcen anheuern und die umgekehrt auch unsere eigene Burg mitverteidigen.
Soweit, so bekannt.
Mechanisch läuft das Spiel über Worker-Placement-Felder, von denen es viele Standardfelder und pro Runde neue Zusatzfelder mit besseren Aktionen gibt.
Die Reihenfolge dieser Zusatzfelder ist in jedem Spiel zufällig anders und nie kommen alle ins Spiel.
Wir beginnen mit zwei einfachen Bauern und können später bis zu sechs bekommen, die wir alle zu Spezialisten ausbilden können.
Miner können mehr Ressourcen beschaffen, Magier lernen geile Zaubersprüche und besorgen (mehr) Magiekristalle, um diese auszusprechen.
Ranger können bessere Explore-Aktionen machen, die mehr Ressourcen beschaffen und bestimmte Felder können nur Ranger betreten.
Assassine können geschwächte Kreaturen des Gegners hinterrücks meucheln und dem Gegner Ressourcen klauen.
Soldaten verbessern die eigene Angriffs- und Verteidigungsfähigkeit im Kampf um die Burgen.
Und wenn wir Glück haben, kommt auch ein fahrender Händler vorbei, der gegen einen Obolus unseren Bauern zum Schamanen ausbildet, der dann
die Fähigkeit aller Spezialisten in sich vereint.
Zugleich bauen wir (natürlich verbunden mit gewissen Kosten) in und um unsere Burg bis zu fünf Gebäude, die uns alle besondere, dauerhafte und unterschiedliche Effekte verleihen.
Damit nicht genug, besitzen wir auch die Kraft des Mondsteins, welche pro Runde und durch besondere Aktionen kontinuierlich ansteigt und uns ab einem gewissen Level auch Mondsteineffekte über mächtige Karten ausspielen lässt, gleichzeitig aber auch über Mondsteinplättchen überraschende und vielfältig krasse Statuseffekte ins Spiel bringt, die den Staus Quo für alle ändern und das Spiel jedes Mal frisch und neu verlaufen lässt.
Über WP-Angriffsfelder auf unserer Burg, können wir dann die gegnerische Burg mit unseren Kreaturen angreifen und machen im besten Falle Schaden an seiner Burg. In der zweiten Kampfphase bekämpfen sich dann die eingesetzten Kreaturen und machen sich gegenseitig Schaden.
Dieses Spiel ist ein großartiges Zwei-Personen-Spiel für alle, die solche Duell-Spiele mögen, aber die sagen: "Es darf gerne etwas mehr sein."
Ein tolles Spielbrett, ein Füllhorn an Optionen, Fähigkeiten, Gebäuden, Kreaturen und Aktionsmöglichkeiten, ein spannendes und fantastisches Spiel, das mich begeistert und ich bedenkenlos jedem empfehlen kann, der es noch bekommt.
Nicht umsonst hat dieses Spiel bei BGG ein sattes Rating von 8,5, wenn auch zugegebenermaßen bisher noch wenige gevotet haben.
Ich finde, Autor Petr Marek ist hier ein kleines Meisterwerk gelungen.
Und deshalb ist #Kinghill mein Spiel des Monats Dezember.