War of the Ring: The Card Game
Das ist neu reingekommen; wir haben es vor ein paar Wochen vorbestellt und mit den versprochenen Promokarten im Dezember geliefert bekommen. Das Spiel zeichnet sich nicht wirklich durch Innovationen aus; bietet aber extrem solides Design mit sehr guten Grafiken und dem allseits bekannten (bei uns sehr beliebten) Thema. Optisch sehr nahe am Brettspiel dran.
Mechanisch gibt es zwei Kartendecks mit unterschiedlichen Fraktionen (Mordor, Southrons, Monster, Hobbits, Elves, Dunedain, etc.); je nach Spieleranzahl (2 - 4) werden diese unter den Spielern nach Fraktionen aufgeteilt. Jede Runde wird eine Path-Karte aufgedeckt; diese entspricht der Reise des Rings (vom Shire bis zu Mount Doom). Dazu wird auch noch eine Karte mit einem Battleground gezogen. Für jede der beiden Locations gibt es auf den Spielerkarten unterschiedliche Symbole und Fähigkeiten. Manche Karten sind angelegt an einem Path stärker, manche sind besser für den Battleground; nicht alle Karten können überall hin gespielt werden. Generell kann ich in der Actionphase, wo beide Fraktionen Karten ausspielen, meine Truppen an den aktuellen Path oder den Battleground legen. Ziel ist es, die Verteidigung zu überwinden (mehr Symbole zu haben als der Gegner) und das Gebiet für mich zu gewinnen. Denn diese zählen am Ende Punkte.
Die Karten werden einzeln ausgespielt; entweder direkt an einen Path oder Battleground oder in meine Reserve. In letzterer kann ich die Karte erst ab meinem nächsten Zug verwenden. Sobald eine Karte an einem Path oder Battleground liegt, zählt sie zu dessen Stärke. Wenn alle Spieler mit dem Ausspielen fertig sind ("passen") wird überprüft, wer gewonnen hat ("stärker ist", also mehr richtige Symbole gelegt hat) und der erhält dann den Path/Battleground als Punkte. Nach neun Runden ist die Reise nach Mordor beendet und ein Sieger wird ermittelt.
Fazit: flott, steiles Thema, ansprechende Grafiken, hoher Sympathiefaktor mit den Karten und Charakteren. Wie immer bei solchen Spielen haben die Karten mehr Funktionen und es entwickelt sich das Dilemma die Karte zu verwenden oder lieber in der Reserve zu lassen um von ihrer Special Ability zu profitieren. Auch der Poker-Effekt ist nicht zu unterschätzen: kann ich das gewinnen? Was hat mein Gegner noch auf der Hand, und wieviel wird er von seiner Reserve opfern?
Unsere Partien (alles Zweier-Spiele) endeten immer recht knapp; die Balance scheint also zu stimmen. Alles in allem, ein schöner Neuzugang mit einer für ARES-Verhältnisse sogar sehr guten Regel. BGG 8/10 und mein Spiel des Monats Dezember. 